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Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Carl Grund
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allerdings, denn hinter den Sehschlitzen im Helm bewegten sich lebendige Augen. Sie funkelten im Licht.

    Seltsam war der Kopfschmuck des Gepanzerten. Auf dem Helm waren Veilchen, Rosen und Geranien aus bemaltem Blech festgeschmiedet. Sie sahen richtigen Blumen täuschend ähnlich und erinnerten an Tante Kiki. Veilchen, Rosen und Geranien — allerdings aus Kunststoff — zierten ihren Sommerhut, den Vater Pollinger als den scheußlichsten Deckel bezeichnete, der je einen Weiberkopf verschandelt hat.
    Dann bestaunten die Pollinger-Kinder die mächtige Halle, die wie ein umgedrehtes Aquarium wirkte. Innen war es trocken, draußen — hinter den starken Glaswänden und über der dicken Glasdecke — gurgelte Wasser, in dem blecherne Fische schwebten.
    Die Unterwasserhalle leuchtete in vielfarbigem Licht.
    Der Boß saß hinter einem mächtigen Tisch, der wie eine elektrische Riesenorgel aussah. Auf der Platte waren Knöpfe, Hebel und Kippschalter montiert, dazu eine Menge weißer und schwarzer Klaviertasten.
    Der Boß saß auf einem Stuhl mit sehr hoher Lehne.
    Über der Lehne spannte sich ein weiter Halbbogen aus armdickem Draht. Darauf hockten die Adler, Geier, Kondore, Pelikane, Wildgänse, Silberreiher und Raubmöwen, die den Hubschrauber begleitet hatten. Sie ließen die Flügel hängen und guckten dämlich.
    Ziemlich deutlich, fanden die Pollinger-Kinder, erinnerten die Unterwasserhalle und das Drumherum an eine amerikanische Fernsehserie, die Vati als Quatsch-Maskerade bezeichnet hatte.
    Klirr! machte es.
    Hans-Heinrich und Roswitha fuhren erschrocken herum. Sie sahen, daß die Musik- und Sing-Blechmänner hinter ihnen standen, und daß der Riesenroboter umgekippt war.
    „Seine Batterie ist ausgebrannt“, sagte der Boß von Blechheim. „Setzt ihm eine neue ein.“ Er drückte auf einige Knöpfe und legte vier Hebel um. Sofort ergriffen vier Blechmänner den Riesen und trugen ihn aus der Halle hinaus.
    „Hast du genau hingehört?“ fragte Hans-Heinrich leise die Schwester.
    Roswitha nickte. „Ja“, flüsterte sie. „Jetzt hat der Boß wie Mutti gesprochen.“
    „Also dann“, sagte der Boß von Blechheim.
    „Mensch Meier!“ stöhnte Roswitha. „Jetzt redet er wie Vati!“
    Da nahm Hans-Heinrich seinen ganzen Mut zusammen. Er schnaufte tief, verbeugte sich vor dem Boß von Blechheim wie der große Abenteurer in der amerikanischen Serie und sagte: „Bitte schön, könnten Sie uns nicht Ihr Gesicht zeigen?“
    „O ja, bitte“, sagte Roswitha, „weil wir sonst nicht wissen, ob Sie unsere Tante, unsere Mutti oder unser Vati sind.“
    Der Boß drückte auf Kippschalter und legte wieder Hebel um. Daraufhin machten die Musik- und Singroboter kehrt und stapften aus der Halle hinaus. „Sie sind meine gewöhnlichsten Roboter“, erklärte der Boß den Pollinger-Kindern. „Sie haben nicht die Ehre, mein Gesicht sehen zu dürfen.“ Dann spielte er mit den Fingern auf den weißen und schwarzen Tasten.
    Da begannen die Adler, Geier, Kondore, Pelikane, Wildgänse, Silberreiher und Raubmöwen mit den Flügeln zu schlagen und in den höchsten Tönen zu jubilieren.
    Tirilii! jubelten sie durch die Unterwasserhalle. Tiriliii — tiriliiiii!
    Es war lächerlich, daß die Ungetüme so glockenhell sangen, aber die Pollinger-Kinder lachten nicht. Das Tirili kam ihnen ebenso gespenstisch vor wie die Kiki-, Vati- und Muttistimme des gepanzerten Chefs. Die Adler, Geier, Kondore, Pelikane, Wildgänse, Silberreiher und Raubmöwen tirilierten wie Spatzi, der Kanarienvogel — bloß sehr viel lauter.
    „Wenn der Boß von Blechheim sein Gesicht zeigt, muß dazu gejubelt werden“, erklärte der Gepanzerte — diesmal mit der Stimme des Hausmeisters, der Hans-Heinrich und Roswitha schon öfter Kaugummi oder Lollis zugesteckt hatte.
    Der Boß nahm den Helm ab.
    „Herr Hesselbach?!“ riefen die Pollinger-Kinder in den Krach der Robotervögel.
    Herr Hesselbach war der Rektor der Schule, die Hans-Heinrich und Roswitha seit Jahren besuchten.
    Jetzt saß er in der Unterwasserhalle und war der Roboterchef von Blechheim.
    Rektor Hesselbach, wie er leibte und lebte!
    Die wenigen Haare stimmten, mit denen er seine Glatze zu bedecken versuchte, die buschigen Augenbrauen und die tiefen Stirnfalten.
    Sogar die kleine Warze am linken Nasenflügel war da.
    „Überrascht?“ fragte der Boß, diesmal mit der Stimme des Herrn Krause, der doppelter Zwillingspapi geworden war. Aber er sah nicht so aus. Er hatte Tante Kikis Gesicht

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