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0651 - Die Rache der Wölfin

0651 - Die Rache der Wölfin

Titel: 0651 - Die Rache der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klar, sie konnte sich bewegen, aber ihre Peiniger waren trotzdem auf Nummer sicher gegangen und hatten sie zusätzlich angekettet. Ein schmaler Ring umschloss ihr rechtes Handgelenk. Vom Ring aus liefen die Glieder einer Kette bis zu dem Baumstumpf, der ebenfalls aus dem Fels ragte und aussah, als wäre er dort kurzerhand hingeklebt worden. Ein größerer Ring umschloss den Baumstamm. Da konnte Nadine Berger zerren und ziehen, wie sie wollte, es bestand keine Chance zur Befreiung.
    Morgana Layton und ihre Helfer hatten genau gewusst, was sie taten. Alles war von ihnen sorgsam durchdacht und geplant worden, denn Nadine, die bei ihnen als Verräterin galt, sollte bestraft werden.
    Einmal hatte sie Besuch von einem mächtigen Werwolf bekommen. Er hatte sich über sie gestellt, sie aber nicht angegriffen. Diese makabre Performance hatte allein dem Zweck gedient, eine Aufnahme zu schießen. Nadine konnte sich sehr gut vorstellen, wem dieses Bild später präsentiert worden war.
    Sie lag zwar mitten im Wasser, dennoch konnte sie zwei Ziele erkennen. Wenn sie nach rechts schaute, sah sie in der Dunkelheit eine geometrische Lichteransammlung. Es war die Skyline von New York. Nadine wusste aber nicht, auf welche Insel sie geschafft worden war, denn auf dem Transport waren ihr die Augen verbunden worden. Eigentlich konnte sie sich nur an die Schiffsreise erinnern.
    Sah sie zur anderen Seite hin, wellte etwas Dunkles aus dem Wasser. Es sah mächtig aus, hatte keine glatten Umrisse, sondern kleine Buchten und Einkerbungen, eben die typische Topografie einer Insel. Und von ihr waren die Bestien gekommen, auf ihr lebte auch Morgana Layton mit diesen Monstern.
    Nadine Berger aber lag allein. Sie konnte mit niemandem reden, denn wenn sie sprach, war es allein der Wind, der ihre Worte hörte und sie forttrug. Dabei hoffte sie, dass er sie bis an die Ohren ihres Freundes John Sinclair tragen würde, damit dieser sie aus der verfluchten Lage befreite.
    Aber er kam nicht…
    Dabei hatte alles so wunderbar begonnen. Nadine, mit ihrer Vergangenheit als Werwolf noch eng verwachsen, hatte gespürt, dass sich etwas tat. Da waren gewisse Strömungen, die sie misstrauisch machten.
    Und sie hatte sich nicht geirrt. Es gab in New York den Geruch der Werwölfe. Nicht für jeden wahrnehmbar, allerdings für sensible Geschöpfe, wie Nadine eines war.
    Allein wollte sie gegen die Bestien nicht ankämpfen. Sie alarmierte ihren Freund John Sinclair, der von London her über den Großen Teich jettete und von ihren Erzählungen und Empfindungen nicht einmal so überrascht war, denn er hatte in der Stadt an der Themse zusammen mit seinem Partner Suko ebenfalls einen Werwolf gestellt und dort eine Spur aufgenommen, die auf Morgana Layton hinwies.
    Diese Spur verdichtete sich in New York immer stärker. Es war John und Nadine gelungen, einen Werwolf zu fangen, der früher als Mensch ein gewissenloser Killer gewesen war und mehrere Polizisten auf dem Gewissen hatte.
    Sie waren an den Killer, er hieß Adnan Trevayne, herangekommen, aber es war diesen gelungen, ihnen trotzdem eine Falle zu stellen. Mit Morgana Layton im Hintergrund war dies sehr einfach gewesen, und nun befand sich Nadine in der Gewalt ihrer Feindin.
    Sie lag angekettet auf der Insel und sah für sich keine Chance, dem Grauen zu entgehen.
    Was hatte die Layton vor?
    Nadine Berger beschäftigte sich permanent mit dieser Frage und hatte bereits alle möglichen Antworten durchgespielt, nur war es ihr nicht gelungen, ein Ergebnis zu finden, obwohl dieses ja auf der Hand lag. Die Layton brauchte dieser kleinen Felsinsel nur einen Besuch abzustatten und Nadine durch einen Biss in eine Wölfin zu verwandeln. Dann hätte alles einen Sinn ergeben.
    Aber sie war nicht gekommen. Zusammen mit ihren Helfern, den Wölfen, hatte sie sich auf ihre Insel zurückgezogen und Nadine Berger ihrem Schicksal überlassen.
    Weit waren sie nicht gefahren. Nadine konnte sich vorstellen, dass sich die Insel noch innerhalb der Jamaica Bay befand, und sie dachte auch über die Aufnahme nach, die man von ihr gemacht hatte.
    Weshalb?
    Da gab es für sie nur einen Grund. Es sollte als Grundlage für eine Erpressung dienen. Mit diesem Foto konnte ein Mann wie John Sinclair stark in die Defensive gedrängt werden.
    Es konnte aber auch zu einer Qual für ihn werden, um ihm die eigene Hilflosigkeit vor Augen zu führen.
    Nadine überlegte, was sie anstelle der Morgana Layton getan hätte. Da ein Ergebnis zu finden fiel ihr

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