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Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Carl Grund
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Mutti.“
    „Hoffentlich ist sie zu Hause“, murmelte Hans-Heinrich, als er zum Telefon ging.
    Das Telefon stand im Flur, Mutter Pollinger schrubbte noch immer im Wohnzimmer, Spatzi schlief weiter, und Tante Kiki war, wie sie erklärte, „gerade in dieser Sekunde nach Hause gekommen.“
    Hans-Heinrich fragte sie nach einem abenteuerlichen Namen für das Roboterland.
    Tante Kiki schaltete sofort. „Roboter sind in der Regel aus Blech“, stellte sie fest. „Wie wär’s mit — Blechheim?“
    „Toll, Tante!“ rief Hans-Heinrich ins Telefon. „Du bist Klasse! Dafür sag ich auch Mutti nicht, daß du schon jetzt vom Herzdoktor zurückgekommen bist. Der hätte dich nämlich nicht einmal fünf Minuten lang untersuchen können. Tschüs, Tante Kiki, und danke schön.“
    Auch Roswitha fand den Namen Blechheim ausgezeichnet.
    „Alles muß dort aus Blech sein“, schwärmte Hans-Heinrich. „Das wird scheppern!“
    Die Pollinger-Kinder setzten sich wieder auf den Teppich. Dann schlossen sie die Augen, kniffen die Daumen ein und flüsterten: „Wir möchten zu den Robotern nach Blechheim — simsalabim.“
    Da waren sie auch schon dort.
     
     
     

Blech und Blech und noch mal Blech
     
    „Willkommen in Blechheim!“ dröhnte eine blecherne Stimme. Dann schepperte es, als ob in einem Supermarkt ein Stapel von Kochtöpfen zusammenstürzte — bloß noch viel lauter — und aus dem Scheppern krächzten hohe und tiefe Blechstimmen die Staatshymne des Roboterlandes:
    „Wir sind aus Blech und haben keine Sorgen; wir sind aus Blech und fühlen keinen Schmerz, wir sind aus Blech, wir sind im Blech geborgen; wir sind aus Blech, und Blech, das hat kein Herz!“
    Die Pollinger-Kinder rissen die Augen sperrangelweit auf. Was sie erblickten, war so gespenstisch, daß sie zu träumen glaubten.
    Roswitha kniff sich in den Arm, Hans-Heinrich zwickte sich ins Ohrläppchen. Es piekte spürbar, also träumten sie nicht.
    Mensch Meier!
    Vor ihnen standen zwölf Roboter, der Größe nach wie Orgelpfeifen aneinandergereiht. Der größte war etwa zweieinhalb Meter hoch, der kleinste kaum mehr als einen Meter zwanzig. Sie sahen genauso aus wie die Roboter im Kinderfernsehen von vorgestern.
    Die blechernen Körper erinnerten an Ritterrüstungen. Auf jedem Rumpf saß ein viereckiger Blechkopf. Darin steckten zwei Glühbirnen als Augen. Sie leuchteten in kurzen Abständen auf. Unter den Glühbirnen war eine Art Mundschlitz. Aus den Köpfen ragten Antennen heraus. Auf der Brust trug jeder Roboter eine Skala mit Punkten und Strichen, zwischen denen ein Zeiger hin und her pendelte. Statt der Hände besaßen die Blechmänner Greifzangen zum Zupacken.
    In diesen Zangen hielten die einen große Blechdeckel, andere blecherne Ratschen, wieder andere Gießkannen oder Töpfe aus Blech und dazu feste Kochlöffel. Das waren die Musikinstrumente, mit denen die Roboter ihre Staatshymne begleitet hatten.
    Hinter den Musikanten standen vierundzwanzig weitere Blechmänner. Sie hielten keine Instrumente in den Greifzangen. Sie hatten die Staatshymne gesungen.
    Um die Roboter herum waren nur der Erdboden, das Gras und das Wasser nicht aus Blech. Blechern waren Blumen, Sträucher und Bäume, aus bemaltem Blech waren die Fische im Bach und einige Mäuse, die an den Pollinger-Kindern vorbeihuschten. Fische und Mäuslein sahen wie Kinderspielzeuge aus. Sie knatterten, als ob sie aufgezogen wären.
    Der größte Roboter hob eine Greifhand und winkte nach oben.
    Da dröhnte es in der Höhe, und ein mächtiger Hubschrauber schwebte heran. Einige Meter über den Wipfeln der Blechbäume blieb er in der Luft stehen. Eine Schiebetür öffnete sich, und eine dicke Strickleiter fiel zu Boden.
    „Bitte — einsteigen!“ orgelte der größte Roboter und wies mit ruckartiger Armbewegung auf die Leiter.
    Als die Pollinger-Kinder zögerten, packte er sie mit den Greifzangen und legte Hans-Heinrich über seine rechte, Roswitha über die linke Schulter. Dann kletterte er — wieder ruckartig — die Strickleiter hinauf. Hans-Heinrich und Roswitha hielten sich krampfhaft fest, denn die Leiter schwankte bedrohlich.
    Hinter dem Riesen stiegen die anderen Roboter in die Höhe, und der mächtige Hubschrauber schluckte sie alle.
    Der Riese setzte die Pollinger-Kinder ab. Die Schiebetür schloß sich automatisch, der Motor begann zu dröhnen, die Maschine nahm Fahrt auf.
    „Mensch Meier“, murmelte Hans-Heinrich und kniff die Daumen ein. „Wir haben keinen Piloten!“

    „Na

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