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Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Carl Grund
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und?“ meinte Roswitha. „Im Fernsehen fliegen Brummer wie der da auch ferngesteuert. Irgendwo sitzt schon jemand, der uns lenkt.“
    „Du hast vielleicht Nerven“, brummelte Hans-Heinrich.
    „Gar nicht“, gestand Roswitha. „Ich hab scheußliche Angst — aber ob wir Angst oder keine Angst haben, ist piepegal. Oder willst du schon jetzt ,Simsalabim’ sagen?“
    „Ein bißchen könnten wir — vielleicht — noch warten“, meinte Hans-Heinrich zögernd. „Vielleicht wird’s noch spannender.“
    Roswitha nickte, dann kniff auch sie die Daumen ganz fest ein. Sie hatte einen Blick nach draußen geworfen und riesige Vögel entdeckt, die wie ein Geleitzug neben dem Hubschrauber herflogen: Adler, Geier, Kondore, Pelikane, Wildgänse, Silberreiher und Raubmöwen. Jeder Vogel war mindestens drei Meter lang. Sie flogen mit knatternden Flügelschlägen, und das Knattern war so laut, daß es das Dröhnen des Hubschraubermotors übertönte.
    Die Adler, Geier, Kondore, Pelikane, Wildgänse, Silberreiher und Raubmöwen waren — aus Blech. Sie sahen zum Fürchten aus.
    Im Hubschrauber saßen die Blechmänner reglos. Die Glühbirnen in ihren Köpfen leuchteten nur noch schwach, die Zeiger auf der Roboterbrust pendelten kaum merklich.
    „Bitte“, fragte Roswitha den allergrößten Blechmann, „wohin bringt ihr uns?“
    Der Zeiger auf der Brust des Riesen schlug aus, die Glühbirnen leuchteten stärker, und aus dem Blechmund tönte es tief: „Wir — bringen — euch — zum — Boß — Ende!“
    „Zu welchem Boß?“ erkundigte sich Hans-Heinrich. „Zum — Boß — von — Blechheim“, orgelte das Monstrum. „Auf — weitere — Antworten — bin — ich — nicht — programmiert. — Wartet — ab — was — mit — euch — geschehen — wird — Ende!“
    „Warum sind wir nicht gleich beim Boß gelandet?“ meinte Roswitha.
    „Weil wir uns nicht ausdrücklich zu ihm hingewünscht haben“, sagte Hans-Heinrich.
    „Da wußten wir ja noch nicht, daß es ihn gibt“, wandte Roswitha ein.
    Hans-Heinrich nickte. „Eben.“ Dann hielt er die Hand vor den Mund und sagte nichts mehr. Aus weitgeöffneten Augen starrte er durch die Vollsichtkanzel in die Tiefe.
    Roswitha folgte seinem Blick, und da verschlug es auch ihr die Sprache.
     
     
     

Der Boß
     
    Von himmelhohen Bergen umgeben, schimmerte weit unten ein riesiger See in Blau und Grün. Auf dieses Wasser stürzten die Adler, Geier, Kondore, Pelikane, Wildgänse, Silberreiher und Raubmöwen nieder, die den Hubschrauber bisher begleitet hatten. Wie Pfitschepfeile tauchten sie ein — auch die Adler, Geier und Kondore, die normalerweise nicht schwimmen können — und verschwanden im aufsprühenden Gischt.
    Und dann...
    „Mensch Meier!“ riefen die Pollinger-Kinder.
    Der Motor des Hubschraubers setzte aus. Wie ein Stein stürzte die Riesenmaschine dem See zu.
    Die Pollinger-Kinder schlossen die Augen, um das Schreckliche wenigstens nicht sehen zu müssen.
    Doch alles ging gut.
    Kurz vor dem Aufplatschen sprang der Hubschraubermotor wieder an, dann tauchte der mächtige Flugapparat wie ein Unterseeboot ins Wasser. Kurz darauf erfaßte ein unheimlicher Sog die Pollinger-Kinder und riß sie mit sich fort.
    Als sie die Augen öffneten, merkten sie, daß sie in einer riesigen Tunnelröhre dahinsausten. Zahllose Glühbirnen strahlten in den buntesten Farben. Es war wie in einer Geisterbahn — nur ohne Geister.
    Dann war die Röhre zu Ende. Eine Stahlplatte schloß sie ab.
    Das konnte nun wirklich nicht mehr gutgehen.
    Die Pollinger-Kinder machten abermals die Augen zu, kniffen die Daumen ein und stöhnten: „Wir möchten nach Hause! Sim…“
    Ein alberner Schluckauf ließ sie das Zauberwort nicht zu Ende sprechen.
    Es knirschte und quietschte, als ob eine Tür auf Rollen aufging, dann sagte eine Stimme, die den Pollinger-Kindern seltsam bekannt vorkam: „Willkommen in Blechheim.“
    „Ta-Tante Kiki?“ stotterte Roswitha.
    „Aber — das gibt’s doch nicht“, murmelte Hans-Heinrich.
    „Ihr seid unhöflich“, tadelte die Kiki-Stimme. „Den Boß von Blechheim begrüßt man nicht mit geschlossenen Augen.“
    Die Pollinger-Kinder blinzelten und staunten.
    Wie Tante Kiki sah der Boß nicht aus, obwohl er mit ihrer Stimme gesprochen hatte. Er steckte in einer Art Ritterrüstung. Sein Gesicht war nicht zu erkennen. Ein Helm mit geschlossenem Visier verhüllte den ganzen Kopf. Daß der Boß kein gewöhnlicher Roboter war, merkten die Pollinger-Kinder

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