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Die Priesterin von Avalon

Die Priesterin von Avalon

Titel: Die Priesterin von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley , Diana L. Paxson
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Linie von Avalon. Bist du gekommen, die Herrschaft hier einzufordern?«
    Ich schaute sie verwundert an. Dann fiel mir ein, dass sie von Ganeda unterrichtet worden war. Hatte die alte Frau ihr beigebracht, sich davor zu fürchten, dass ich eines Tages zurückkehren würde, um sie herauszufordern?
    »Es ist wahr, dass ich Macht besessen habe und all den Ruhm, den die Welt gewähren kann«, antwortete ich steif. »Genau aus diesem Grund brauche ich sie nicht mehr. Jetzt genügt es mir, wenn ich Frieden finden kann und Sicherheit für die, die ich liebe.«
    »Kommt«, Dierna zeigte zur offenen Tür. »Kommt mit mir.«
    Wir folgten ihr in einen nebligen Herbstmorgen hinaus, der die Marschen verschleierte, als befänden wir uns bereits zwischen den Welten.
    »Verzeih, aber es war meine Pflicht, dich zu fragen«, sagte Dierna, als wir uns auf den Pfad um den Rand der Erhebung begaben, die das Dorf vor den Fluten bewahrte.
    Ich war noch nicht ganz sicher auf den Beinen, und Lena nahm meinen Arm.
    »Ich habe die Erfüllung der Prophezeiung und ihre Täuschungen erlebt. Durch das Kind, das ich geboren habe, hat sich die Welt tatsächlich verändert, und wenn mir auch die Ergebnisse nicht gefallen, so kann ich doch nur meinen eigenen Stolz dafür verantwortlich machen.«
    »Urteile nicht so streng über dich«, erwiderte Dierna. »Auch ich habe versucht, das Schicksal Britanniens zu gestalten, und ich sage dir, obwohl unsere Entscheidungen den Lauf der Welt beeinflussen mögen, ist es letztlich die Göttin, die über unsere eigentliche Bestimmung entscheidet.«
    Es sind nicht nur Christen, die hin und wieder der Absolution bedürfen , dachte ich und unterdrückte die aufsteigenden Tränen mit einem Blinzeln.
    Eine Zeit lang schritten wir schweigend weiter. Die Morgensonne vertrieb den Nebel. Silberne Wellen glitzerten, als ein Reiher im Schilf umherstakste. Dahinter erblickte ich den grünen Hang des Tor und die Hütten der Mönche, die sich um Josephs runde Kirche drängten.
    Mit einer Geste rief Dierna ihre Begleiter herbei. »Erinnerst du dich an Haggaia?« Der silberhaarige Druide schenkte mir ein Lächeln, und ich erkannte in seinem Gesicht den Widerhall des lachenden Jungen, der vor so langer Zeit so gerne Ball mit Eldri gespielt hatte. »Und das ist Teleri, die ich ausgebildet habe.«
    Als deine Nachfolgerin , dachte ich und lächelte der dunkelhaarigen Frau neben ihr zu.
    »Teleri kenne ich und danke der Göttin, dass sie ihr sicher den Weg hierher gezeigt hat.« Dann fuhr ich fort:
    »Ich habe zwei Frauen mitgebracht, die meine Töchter geworden sind, und meine Urenkelin.«
    »Und sie wollen auch mit nach Avalon übersetzen?«
    Lenas Augen strahlten. »Es ist wie ein Traum, der wahr geworden ist! Wenn ihr uns aufnehmt, wollen meine Tochter und ich gern kommen.«
    Dierna betrachtete Crispa mit wehmütigem Blick. »Meine Kinder sind gestorben«, sagte sie. »Es wird schön sein, wieder ein Kind von unserem Blut auf Avalon auszubilden.«
    Doch ich hatte mich bereits Cunoarda zugewandt, und das Herz wurde mir schwer, als ich auf ihren Wangen silberne Tränenspuren erblickte. »Was ist mit dir?«
    »Du wirst mir bis ans Ende meiner Tage fehlen, Herrin, aber ich kann nicht mitgehen«, flüsterte sie. »Ich muss lernen, die Freiheit zu gebrauchen, die du mir gegeben hast. Und mein Herz folgt Christus, nicht deiner Göttin, und das kann ich auf deiner Insel nicht tun.«
    »Du hast meinen Segen.« Ich küsste sie auf die Stirn. Es hätte keinen Sinn, ihr zu sagen, dass es einen Ort jenseits aller Unterscheidungen gab, an dem die Wahrheit eins war. Sie gehörte noch zu dieser Welt.
    »Das wäre dann erledigt«, sagt Dierna forsch. »Die Barke wartet. Wir werden auf der heiligen Insel frühstücken.«
    »Nicht ganz…« Ich zeigte über das Wasser. »Dass du mich anerkennst, bedeutet viel, aber Ganeda hat mich verstoßen. Ich muss beweisen - mir, wenn nicht dir -, dass ich noch immer eine Priesterin bin. Lass mich die Nebel rufen und meinen Weg nach Avalon allein zurückfinden.«
    Die Barke gleitet im Rhythmus der Ruderschläge voran, während wir vom Ufer ablegen. Ich sehe, wie sich das silbrige Wasser vor dem Bug teilt. Dierna sitzt neben mir und versucht, ihre Zweifel zu verbergen, und Cunoarda sieht uns vom Dorf aus zu in der Hoffnung, dass ich scheitere und mit ihr nach Londinium zurückkehre. Vielleicht tun sie recht daran, zu zweifeln, und mein Versprechen ist nicht mehr als ein letzter Akt des Stolzes.
    Doch seitdem ich

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