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Sternenfaust - 184 - Opfergang

Sternenfaust - 184 - Opfergang

Titel: Sternenfaust - 184 - Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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    Schwerer Kreuzer ARES II
    Solsystem
    02. August 2258, 08.15 Uhr
     
    Commodore Vincent Fabiano Taglieri fiel es immer schwerer, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Ständig schweiften seine Gedanken ab.
    Betroffen blickte er durch das Bullauge seiner Kabine in die Schwärze des Alls. Es war ein Anblick, der ihm in der Vergangenheit immer Ruhe und Frieden gebracht hatte. Doch auch das hatte sich verändert – wie so vieles.
    Vor einigen Monaten war er durch Zufall auf einen Media-Stream gestoßen. Es war eine Dokumentation über die möglichen Folgen eines Kometeneinschlags auf der Erde gewesen. Mit bestechend detaillierten Animationen hatte der Dokumentarfilmer es verstanden, die verschiedenen Effekte aufzuzeigen. Beim Durchbrechen der Erdatmosphäre hatte der Komet – lange vor dem Aufschlag – eine Druckwelle erzeugt, die die Erdoberfläche in ein Meer aus Flammen verwandelte. Ein Sturz in den Ozean hatte einen Großteil des Wassers verdampfen lassen und der Aufprall auf dem Meeresgrund eine Explosion ausgelöst, die in ihrer Stärke sämtliche im Solsystem stationierten Nuklearwaffen in den Schatten stellte. Als Folge waren Tsunamis über die Oberfläche gefegt. Gesteinsmassen wurden in die Atmosphäre gewirbelt, um danach als Feuerbälle über dem Festland niederzugehen.
    Man hatte dem Bericht vorgeworfen, nur Panikmache zu betreiben. Die Planeten der Solaren Welten wären mit modernen Abwehrgeschützen ausgestattet, die jeden Kometen in ungefährliche Mikrometeoriten zerpulvern könnten.
    Doch nun war dieser Albtraum wahr geworden. Keine Meteoriten, nein, den gesamten Mond hatten die quallenartigen Geschöpfe auf die Erde geschleudert. Jener Trabant, der als erste Anlaufstelle auf dem Weg zu den Sternen gegolten hatte, war zum Untergang des Ursprungs der Menschheit geworden. { * }
    Ein tiefer Signalton erklang, der Vince augenblicklich aus seinen Gedanken riss. Auf dem Display, das in seine Schreibtischplatte eingelassen war, erschien die Signatur von Lieutenant Niles Kovack.
    Vince aktivierte die Touch-Konsole mit einer Fingerbewegung und nahm das Gespräch an. »Was gibt es, Brücke?«
    »Sir, Admiral Takato für Sie von Ganymed«, erklang die niedergeschlagene Stimme des Lieutenants.
    Bitter verzog Vince das Gesicht. Admiral Takato war es gewesen, der Vince und seinem Verband den Auftrag gegeben hatte, 52 Minuten mit den UBO { ** } »Katz und Maus« zu spielen. Sie hatten testen sollen, ob die quallenartigen Wesen dazu in der Lage waren, länger als diese Zeitspanne im normalen Raum zu existieren.
    Das verheerende Ergebnis war ein zerstörter Kampfverband gewesen. Vince hatte die TARRAGONA II aufgeben müssen. Ein Großteil der Besatzung war unter seinem Kommando gestorben.
    Seine Interimszeit auf der STERNENFAUST hatte nur einen Tag gedauert, dann hatte ihm die Admiralität den Schweren Kreuzer ARES II unterstellt. Vince war nicht unglücklich darüber. Die Crew von Commander Kwamu schien es nicht ganz so verbissen zu sehen wie die der STERNENFAUST, dass jemand dem Captain das Kommando aus den Händen nahm.
    Vince seufzte lautlos. Er zupfte seine Uniform zurecht und streckte den Rücken. »Stellen Sie durch!«
    »Aye, Sir.«
    Für einige Augenblicke starrte Vince auf sein eigenes Abbild, das sich in der Schwärze des Monitors spiegelte, dann erschien das Symbol des Star Corps.
    »Admiral«, grüßte Vincent neutral.
    Das ausdrucksstarke Gesicht von Admiral Takato wirkte müde und abgeschlagen. Von seiner sonst raumfüllenden Präsenz war nichts geblieben.
    »Commodore«, gab der Admiral mit einem Nicken zurück. »Ich kontaktiere Sie bezüglich des weiteren Vorgehens in der Gemini-Krise. Die Meldungen, die uns erreichen, sind teilweise unvollständig und konfus. Die Spezialisten der Galaktischen Abwehr versuchen aktuell, die Informationsfragmente zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzufügen. Was wirklich in den letzten Stunden auf der Erde und dem Mars geschehen ist, lässt sich jedoch nicht sagen. Klar scheint aber, dass alle Gemini im Solsystem gleichzeitig gestorben sind. Wir wussten schon vor dem Start der Operation Deadly Surprise , dass Doktor Ashkono Tregarde und Walter Gregorovitch die Gemini von innen heraus angreifen wollten, während unsere Schiffe gegen die Raumarmada der Klone vorgehen sollten.«
    »Was den beiden Wissenschaftlern offenbar gelungen ist«, erwiderte Vince. »Die Gemini wurden alle ausgeschaltet. Leider ist das für die Toten der Erde und ihre Angehörigen nur ein

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