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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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die Augen und rief meine Kräfte an.
    Heiß. Heiß, dachte ich. Das Juwel verbrennt dich, Brand! Es führt dazu, daß jedes Molekül in deinem Körper immer schneller vibriert. Du stehst im Begriff, zu einer menschlichen Fackel zu werden ...
    Ich hörte ihn aufschreien.
    »Corwin!« brüllte er. »Hör auf damit! Wo immer du bist! Ich bringe sie um! Schau!«
    Ohne in meinem Auftrag an das Juwel nachzulassen, stand ich auf. Ich starrte ihn an. Seine Kleidung begann zu qualmen.
    »Hör auf!« brüllte er, hob das Messer und fuhr Deirdre damit durch das Gesicht.
    Ich schrie auf, und Tränen schossen mir in die Augen. Ich verlor die Kontrolle über das Juwel. Doch Deirdre, deren linke Wange zu bluten begann, biß Brand in die Hand, die sich zu einem zweiten Stich senkte. Im nächsten Augenblick hatte sie den Arm frei, stieß ihm den Ellbogen in die Rippen und versuchte, von ihm freizugekommen.
    Kaum hatte sie sich bewegt, kaum hatte sich ihr Kopf gesenkt, sah man ein silbriges Aufblitzen. Brand keuchte und ließ den Dolch fallen. In seinem Hals steckte ein Pfeil. Gleich darauf folgte ein zweiter und ragte ihm dicht neben dem Juwel aus der Brust.
    Er machte einen Schritt zurück und stieß ein Gurgeln aus. Nur hatte er hier am Rande des Abgrunds keinen Bewegungsraum mehr.
    Er riß die Augen auf und begann zur Seite zu sinken. Im nächsten Augenblick zuckte seine rechte Hand vor und packte Deirdres Haar. Ich war bereits brüllend losgelaufen, wußte aber, daß ich zu spät kommen mußte.
    Deirdre heulte auf, Entsetzen auf dem blutigen Gesicht. Sie streckte mir die Arme hin ...
    Im nächsten Augenblick waren Brand, Deirdre und das Juwel über den Rand gekippt, stürzten in die Tiefe, waren verschwunden ...
    Ich glaube, ich wollte mich hinter ihnen herstürzen, doch Random hielt mich fest. Dann mußte er mich sogar niederschlagen, und die Welt versank.
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf steinigem Grund, ein gutes Stück von der Stelle entfernt, an der ich umgesunken war. Jemand hatte mir meinen zusammengefalteten Mantel als Kissen unter den Kopf gelegt. Als erstes gewahrte ich den kreisenden Himmel, der mich irgendwie an den Traum mit dem Rad denken ließ, den ich am Tage meiner ersten Begegnung mit Dara gehabt hatte. Ich spürte die anderen ringsum und hörte ihre Stimmen, bewegte den Kopf aber noch nicht. Ich lag nur reglos da und betrachtete das Mandala am Himmel und dachte an den Verlust, den ich erlitten hatte. Deirdre ... sie hatte mir mehr bedeutet als alle anderen Verwandten zusammen. Ich kann nichts dagegen tun. So war es nun mal. Wie oft hatte ich gewünscht, sie wäre nicht meine Schwester! Doch hatte ich mich mit der Realität unserer Situation abgefunden. Meine Gefühle würden sich niemals verändern, nur ... gab es sie jetzt nicht mehr, und dieser Gedanke bedrückte mich mehr als die drohende Vernichtung der Welt.
    Trotzdem mußte ich sehen, was jetzt geschah. Nachdem das Juwel nun außer Reichweite war, mußte alles vorbei sein. Trotzdem ... ich schickte meinen Geist aus, versuchte seine Gegenwart zu erspüren, wo immer es sich auch befinden mochte, doch es kam keine Reaktion. Daraufhin richtete ich mich auf, um zu sehen, wie weit die Woge vorgerückt war, doch ein Arm drückte mich zurück.
    »Ruh dich aus, Corwin!« ertönte Randoms Stimme. »Du bist am Ende. Du siehst aus, als wärst du gerade durch die Hölle gekrochen. Du kannst nichts mehr tun. Laß es gut sein!«
    »Was für einen Unterschied macht mein Gesundheitszustand noch?« erwiderte ich. »Bald kommt es nicht mehr darauf an.«
    Wieder wollte ich aufstehen, und diesmal stützte mich der Arm und half mir dabei.
    »Na schön«, sagte er. »Es gibt aber nicht viel Lohnenswertes zu sehen.«
    Damit hatte er wohl recht. Die Schlacht schien vorbei zu sein, bis auf einige vereinzelte Widerstandsnester des Gegners, die bereits umzingelt und niedergekämpft wurden, wo bei sich alles allmählich in unsere Richtung bewegte, zurückweichend vor der herbeiwogenden Front, die bereits die andere Seite des Schlachtfeldes erreicht hatte. In Kürze würden sich auf unserer Anhöhe die Überlebenden beider Seiten drängen. Ich schaute hinter uns. Von der düsteren Zitadelle kam keine Verstärkung mehr. Konnten wir uns an jenen Ort zurückziehen, wenn das Chaos uns schließlich erreichte? Und dann was? Der Abgrund schien der letzte Ausweg zu sein. »Bald«, murmelte ich und dachte an Deirdre. »Bald.« Warum auch nicht?
    Ich beobachtete die Unwetterfront, die

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