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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Stücke zu zerspringen.
    J. T. bewegte sich als erster. Ganz plötzlich sah er Aria an wie ein Schreckgespenst und erhob sich. »Ich muß gehen. Ich muß weg von hier«, murmelte er und zog sich seine Uniform an. Er mußte sie so schnell wie möglich verlassen. J. T. floh, als ob ihn tausend Dämonen hetzten, in den Park. Erst im Garten des Königs blieb er stehen. Seine Hand zitterte, als er sich eine Zigarette anzündete.
    »Verführung«, dachte er. Alles in diesem Land war verlockend.
    Wann immer er Hunger hatte, stand Essen für ihn bereit. Wenn er seine Kleidung auf den Fußboden warf, hob sie sofort jemand auf. Immer waren dienstbare Geister um ihn herum, die bereit waren, ihm jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Wenn er einen Wagen brauchte, mußte er noch nicht einmal jemanden fragen. Sogar ein Chauffeur stand für ihn bereit. Er konnte spät schlafen gehen oder früh aufstehen. Er konnte faulenzen oder zwanzig Stunden am Tag arbeiten. Er hatte die Wahl zwischen Schwimmen, Reiten, Bergsteigen oder Leichtathletik. Er konnte in den herrlichen Parkanlagen Spazierengehen.
    Und Aria war die größte Verführung von allen. Er hatte beobachtet, mit welchem Eifer sie die Kinder gebadet hatte. Sie war wirklich eine liebenswerte, warmherzige Frau — ganz wie der König es ihm gesagt hatte. Nur lebte diese Person unter dem Panzer des höfischen Protokolls. Er glaubte, sie jetzt besser zu verstehen, weil er wußte, wie sie aufgewachsen war. Was wäre wohl aus ihm geworden, wenn er hier im Palast erzogen worden wäre? Würde er vielleicht auch — wie Toby — ein großes Theater veranstalten, weil man gewagt hatte, ihm eine Erdbeere, die noch nicht ganz reif war, zu servieren? Oder würde er seine Kaschmirpullover einfach auf den Boden schmeißen wie Gena? Wäre er so an die allgegenwärtige Dienerschaft gewöhnt, daß er sie überhaupt nicht mehr beachtete und in ihrer Gegenwart ungeniert Privatangelegenheiten diskutieren würde?
    Seit er wußte, daß die Garde Aria beschützte, hatte er unglaublich viel getan. Zusammen mit zwei Sekretären hatte er eine Liste der Personen erstellt, die am meisten von Arias Tod profitieren würden. Er hatte — zum Entsetzen von Arias Dienern — Stunden in der Küche verbracht, um den neuesten Klatsch aufzuschnappen. Doch er war der Entlarvung des Mörders keinen Schritt nähergekommen.
    Er hatte sein Bestes versucht, aber es war ihm nicht gelungen, seinen Aufenthalt in Lankonien nur als Pflicht zu betrachten. Als Aria und er sich zum ersten Mal trennten, war er so böse auf sie gewesen, daß er froh darüber gewesen war, sie endlich loszuwerden. Er erinnerte sich noch gut an seine Wut, als er herausgefunden hatte, daß sie ihn an der Nase herumgeführt hatte und er in Lankonien bleiben sollte. Jetzt war es anders. Er hatte gelernt, was es bedeutete, ein Mitglied der königlichen Familie zu sein. Er hatte gesehen, wie sich die Menschen an Aria klammerten und sie um Hilfe baten.
    Er drückte seufzend seine Zigarette aus. Lächelnd erinnerte er sich an den Besuch im Weinberg. Wie stolz war er auf sie gewesen, als er sah, daß die Menschen sie mochten, weil sie Interesse zeigte und ganz natürlich war.
    Es war sehr schwer gewesen, sie heute nacht zu verlassen. Wie gern wäre er mit ihr zu Bett gegangen — das war schließlich sein Recht als Ehemann! Aber sie war nur geliehen. Er mußte sie zurückgeben.
    Wieder und wieder hatte er versucht, sich von ihr fernzuhalten. Immer, wenn er sie mit diesem Grafen zusammen gesehen hatte, war da dieser seltsame Schmerz in seiner Brust gewesen. Wie eifersüchtig sie auf Gena gewesen war! Wie sie den Kopf des Gardisten gefordert hatte, weil er ihn zu Boden geworfen hatte! Seine Liebe zu ihr wuchs beständig, und er fragte sich bitter, was wohl daraus werden würde.
    Es mußte ein Ende haben! Er durfte sie nie mehr berühren, mußte sich auf seine Arbeit konzentrieren. J. T. schloß die Augen, sog in tiefen Zügen die linde Bergluft ein und dachte an die See.
    »Verdammt!« fluchte er. Vielleicht sollte er jetzt besser zu Frank gehen und mit ihm die Baupläne für die neuen Maschinen besprechen. Er hatte noch nie Menschen gesehen, die so schlecht mit Maschinen umgehen konnten wie diese Lankonier. Was sie hier wirklich brauchten, war ein gutes Polytechnikum, an dem die jungen Leute Maschinenbau studieren konnten. Und warum gab es keine Schulen für Landwirte oder Winzer? Warum keine Schwestern- oder Handelsschulen?
    Er blieb stehen und atmete tief

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