Die Prinzessin
werde, aber ich werde bis zum letzten Blutstropfen um das Recht kämpfen!«
Adam lachte.
Aria drehte sich um und sah J. T. am Rand des Podiums stehen.
Sie konnte kaum weitersprechen. Nur unter Aufbietung ihrer ganzen Selbstbeherrschung schaffte sie es dennoch. Aber ein leises Zittern ihrer Stimme verriet die Erregung, die sie durchflutete.
J. T. kam mit ruhigen Schritten näher, schob sie beiseite und steckte den Kopf zwischen sie und das Mikrofon.
»Volk von Lankonien«, sagte er und beobachtete Aria überhaupt nicht mehr. »Ich möchte eine Erklärung abgeben. Vor einigen Wochen reiste eure Kronprinzessin nach Amerika. Sie blieb lange fort, und euch wurde gesagt, sie sei krank gewesen. Das entspricht nicht der Wahrheit. Was sie so lange von euch fernhielt, war in Wahrheit die Heirat mit mir — Jarl Tynan Montgomery.«
Aria versuchte ihn wegzustoßen, doch er ließ sich dadurch genausowenig stören wie durch das ungläubige Gemurmel der Menge. »Ich bin Amerikaner«, fuhr J. T. fort. »Ich bin kein Aristokrat, aber wenn ihr mich haben wollt, dann werde ich euer König sein.«
Die Menge war so verblüfft, daß sich niemand rührte. Bis ein Mann rief: »Was sagt denn Prinzessin Aria dazu?«
Nein«, rief Aria entschlossen, und J. T. sah sie an. »Du hast mich einfach verlassen, ohne ein Wort. Ich kann dir nie mehr vertrauen. Ich ...«
Da zog J. T. sie einfach in seine Arme und küßte sie. Die Menge brach in lauten Beifall aus. »Ich kann nicht mehr ohne dich leben«, schrie er, um den Lärm der Menge zu übertönen. »Das Volk will mich zum König, also brauchst du nicht abzudanken! Außerdem — hast du schon mal was von der Warbrooke Reederei gehört?«
Sie war zu benommen, um alles richtig zu verstehen. »Nein. Hat das was mit Segelbooten zu tun? Jarl, wir brauchen keine Segelboote. Wir brauchen Schulen, Brunnen und ...«
Er küßte sie wieder.
»Lang lebe König Jarl!« rief die Menge.
»Prinz!« kreischte Aria ins Mikrofon. »Er wird nur Prinzgemahl!« Aber niemand hörte auf sie ...
»Los, Kleines! Gehen wir heim«, rief J. T. »Ich habe ein paar äußerst fähige Mitglieder meiner Familie mitgebracht. Zusammen werden wir unser Land in das zwanzigste Jahrhundert führen!«
Sie legte den Arm um seine Taille, wobei sie völlig vergaß, daß sich eine Prinzessin in der Öffentlichkeit nicht so schamlos benehmen sollte. »Unser Land«, sagte sie leise und lächelte. »Unser Land!«
Weitere Kostenlose Bücher