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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Vater ihn am Kopf und presste ihn aufs Kissen. Der Schaum traf ihn mitten im Gesicht. Es wurde immer mehr. Das Zeug trocknete ein, und es ekelte ihn. Es umklammerte seine Wangen, die Schläfen, drang in seinen Mund und in die Nase.
    Er bekam keine Luft mehr. Er wollte sich wehren, doch er konnte nicht. Ihm fehlte der Atem, um zu schreien. Er röchelte.
    Dann schreckte er hoch.
     
    Ihm war schwindlig. Er knipste das Licht an.
    Das Zimmer drehte sich um ihn herum. Erst allmählich stand es wieder still.
    Er zählte seine Atemzüge. Ruhig, ruhig, dachte er. Er keuchte.
    Vorsichtig stand er auf, ging in die Küche und drehte den Wasserhahn auf, er beugte sich hinunter und trank gierig. Sein T-Shirt war durchgeschwitzt, Arme und Beine zitterten.
    Er richtete sich auf und stützte sich an der Spüle ab.
    Das Herz schlug heftig in seiner Brust.
    »Nichts weiter als ein Traum«, sprach er leise zu sich selbst.
    Doch die Panik schnürte ihm noch immer die Kehle zu.
     
    Eine Zeit lang vernahm sie nur das rauschende Blut in ihren Ohren, dann kam das Geräusch wieder.
    Endlich begriff sie, was es war.
    Sie ging zurück ins Zimmer und verriegelte die Balkontür. Es war stickig in der Wohnung, doch selbst im heißen August musste sie alles verschlossen halten.
    Langsam ging sie in den Flur.
    Wieder läutete es.
    Sie hielt inne, versuchte, ihren Atem zu dämpfen. Wenn sie sich ganz still verhielt, würde ihr vielleicht nichts passieren.
    Es läutete erneut.
    Sie ging näher an die Wohnungstür heran, die Dielen knarrten.
    Nun hatte sie sich verraten. Vorsichtig schob sie die Scheibe vom Spion weg und linste hindurch.
    Da stand jemand im Treppenhaus, direkt vor ihrer Tür.
    Sie kannte sein Gesicht. Und sie hatte Angst vor ihm. Was sollte sie nur tun?
    Vielleicht ging er wieder, wenn sie sich nicht rührte. Doch er schien sie längst bemerkt zu haben, denn er sagte ihren Namen.
    Sie war wie erstarrt.
    »Josie«, sagte er wieder.
    Und sie sah sich selbst dabei zu, wie sie ihm öffnete.
    Er streckte die Hand nach ihr aus, sie wich vor ihm zurück.
    Ihr Herz hämmerte.
    Er drückte die Tür hinter sich ins Schloss.
    Sie roch seinen Atem, er hatte getrunken. Wirr hing ihm das Haar in der Stirn.
    ER war es, dachte sie. ER hat die Puppe auf den Balkon geworfen. Sie wollte etwas sagen, aber schon war seine Hand in ihrem Nacken. ER war es. ER hat das Puppengesicht mit Bauschaum eingesprüht. Da zog er sie zu sich heran und stieß ihr die Zunge in den Mund.
    Und wenn er sie auch angerufen hatte, Sonntagnacht? Er hatte seine Stimme verstellt. Aber warum? Um sie zu quälen?
    Sie versuchte ihn wegzustoßen, doch er packte sie nur fester. Nach einem kurzen Gerangel konnte sie sich endlich von ihm befreien.
    »Nicht in Stimmung?«, fragte er kalt.
    Sie starrte ihn bloß an.
    »Nie bist du in Stimmung.«
    »Geh wieder, ja?«, flüsterte sie.
    Er nahm sie und stieß sie durch den Flur.
    »Milan, ich schreie –.«
    »Dann schrei.«
    Schon waren sie im Schlafzimmer. Sie erkannte die zornige Furche zwischen seinen Brauen.
    »Leg dich aufs Bett.«
    »Nein, Milan, nein.«
    »Du sollst dich aufs Bett legen.«
    Sie zitterte.
    Er blickte sie an.
    Für einen Moment wurde ihr schwarz vor Augen. Plötzlich lag sie auf dem Bett, er hielt sie im Arm. Er versuchte, sanft zu ihr zu sein, doch das machte es nur noch schlimmer. Sie spürte seine Erregung, überlegte, ob sie es über sich ergehen lassen konnte.
    Immerzu sah sie die Puppe vor sich und die eklige Masse in ihrem Gesicht.
    Sie spürte seine Hände auf ihrer Haut, fremd und kalt.
    Sie weinte.
    Er ließ sich davon nicht beirren, sie wimmerte still in sich hinein.
    Sie musste dem ein Ende setzen.
    »Hör auf!«, rief sie.
    Mit einem Mal lockerte sich sein Griff.
    Sie lag da und konnte sich nicht rühren. Er setzte sich auf die Bettkante, sein Rücken bebte. Schließlich erhob er sich.
    »Tut mir leid«, sagte er.
    Sie schloss die Augen. Kurz darauf hörte sie seine sich entfernenden Schritte im Flur und das Klacken der Wohnungstür.
    Lange Zeit blieb sie reglos liegen.
    Irgendwann stand sie auf und überprüfte die Schlösser, schob den Stangenriegel wieder vor. An der Balkontür hielt sie lange inne. Sie musste die Puppe hereinholen, ein Versteck für sie finden.
    Eine Schachtel, einen Sarg. Etwas, worin sie verschwand.
    Nur so könnte sie die Ereignisse dieser Nacht vielleicht vergessen.
    Sie gab sich einen Ruck und trat hinaus.

SIEBEN
    E s war Mittwoch früh gegen halb zehn. Trojan schwang sich vom

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