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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Trojan.
    Landsberg nickte.
    »Was ist mit der letzten Rufnummer auf ihrem Telefon?«
    »Die führte uns nicht weiter. Nein, er muss sie wohl auf ihrem Handy angerufen haben.«
    »Scheiße, Hilmar, wir hätten sie einfach noch besser bewachen müssen.«
    »Ich sag doch, wenn dieser Vollidiot in dem Streifenwagen  –« Landsberg brach ab und blieb stehen. »Also schön«, sagte er nach einer Pause, »wo waren wir?«
    »Ihr Handy. Das sich natürlich nicht mehr orten lässt?«
    »Nein, aber wir versuchen es weiter, du weißt doch, mit Korchs Handy hat er auch einen makabren Scherz mit uns getrieben.«
    Trojan dachte an den Brunnenschacht.
    »Was hat es nur mit diesen Ratten auf sich? An dem Ort, wo er Korchs Mobiltelefon versteckt, sind welche, er hinterlässt an den Tatorten das chinesische Rattenzeichen aus Bauschaum, und im Keller in der Kanalstraße –.« Die Erinnerung an seinen grausigen Fund verschlug ihm kurzzeitig die Stimme.
    Landsberg trat auf ihn zu.
    »Wie war das mit den Ergebnissen aus dem Labor?«
    »Nach den ersten Befunden ist die Ratte vor etwa dreizehn Jahren in dem Bauschaum umgekommen. Teile ihres Körpers wurden darin regelrecht mumifiziert.«
    »Vor dreizehn Jahren«, murmelte Landsberg. »Nehmen wir einmal an, es war derselbe Kerl, nach dem wir jetzt suchen. Warum tut dieser Wahnsinnige das? Warum zum Teufel mauert er eine mit PU-Schaum umhüllte Ratte ein? In demselben Keller, in dem er Jahre später eine junge Frau mit diesem Zeug quält.«
    »Es ist ein Bild. Es weist auf ein Schlüsselerlebnis des Täters hin.«
    Landsberg runzelte die Stirn.
    »Wie kommt du darauf?«
    Trojan musste an die Hypnose denken. Unwillkürlich wandte er sich von seinem Chef ab.
    »Er wiederholt ein Muster. Etwas, das ihm selbst zugestoßen ist, vermutlich dort unten in diesem Keller. Und es hat etwas mit Karl Junker zu tun.«
    »Verrät dir das deine Intuition, Nils?«
    »Wenn du so willst, ja«, sagte er leise.
    Was würde er darum gegeben, dass jetzt Jana bei ihm wäre, ganz offiziell an seiner Seite. Vielleicht könnte sie ihnen sogar noch zu einem weiteren Hinweis verhelfen.
    Landsberg zerdrückte die Kippe in seinem Taschenaschenbecher.
    »Friedhelm Junker können wir ja nun als Täter ausschließen, oder? Schließlich befand er sich während dieser Geschichte im Kirk Royal in Polizeigewahrsam.«
    »Hmm. Halten wir ihn trotzdem lieber noch bis morgen fest. Ist Kolpert noch immer mit den Speichermedien beschäftigt?«
    »Ja, bisher ohne Ergebnis.«
    Trojan ging ans Fenster.
    »Erst wird eine Ratte mit Bauschaum getötet, Jahre später werden Menschen mit diesem Material erstickt.« Er drehte sich zu seinem Chef um. »Karl Junker hat ein Geheimnis mit in sein Grab genommen. Mit irgendjemandem hatte er regelmäßig Kontakt, ohne dass seine Umwelt davon viel mitbekam. Und dieser Jemand ist unser Täter. Er kennt sich in Junkers Haus und in seinem Keller sehr gut aus. Außerdem ist er aus irgendeinem uns noch unbekannten Grund völlig besessen von Josephin Maurer, er rast vor Eifersucht, wenn ihr jemand zu nahe kommt: Frida König, die sie umarmt, Karen Scheffler, die ihre beste Freundin ist, und Milan Korch, mit dem sie gelegentlich das Bett teilt. Und ihre Ärztin nicht zu vergessen, die ihr wichtige Medikamente verschreibt. Wie geht es ihr eigentlich?«
    »Besser. Die Ärzte hoffen, dass sie ihr Augenlicht retten können.«
    »Wenigstens das.«
    Er hielt inne, von einem jähen Gedanken überrascht.
    »Das sind alles Menschen, die Josephin Maurer gestärkt haben! Unser Täter aber will sie als Opfer sehen. Die Bewunderung, die ihr im Moviemento entgegenschlug, gepaart mit der Wut darüber, dass sie ihm vor einem Jahr entkommen konnte, all das hat seinen Wahn befeuert.«
    Landsberg nickte ihm zu. »Gut, Nils, das ist ein Ansatz.«
    »Er muss der Maurer schon früher einmal begegnet sein, vor dem Kidnapping im letzten Sommer, doch allem Anschein nach weiß sie gar nichts davon. Ein Bild von ihr, das er irgendwo sieht, ein zufälliges Aufeinandertreffen, eine Beobachtung aus der Ferne – für einen Wahnsinnigen wie ihn kann das eine ganz andere Bedeutung haben als für uns. Es ist wie ein Bannstrahl, und dem muss er folgen.«
    Er ließ die Schultern hängen.
    »Machen wir uns nichts vor, Hilmar, ihre Überlebenschancen sind äußerst gering.«
    Und ich hab ihr ein Versprechen gegeben, durchfuhr es ihn.
    Landsberg blickte ihn schweigend an.
    »Ich fahre noch einmal in ihre Wohnung«, sagte Trojan.
     
    Das Bett

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