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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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t an Leidenschaft . I n sachliche m To n la s e r seine n Autopsieberich t vor:
    » … Ferne r zahlreich e Verbrennungen : au f de r Vorder - und Rückseit e de s Rumpfes , a n Schultern , de n Seiten , de n Armen . Es sin d etw a fünfundzwanzi g Verletzunge n diese r Ar t z u zählen , von dene n viel e di e obe n beschriebene n Schnittwunde n überlager n …«
    »Wa s heiß t das? « unterbrac h ih n Niémans . De r Medizine r blickte ih n übe r de n Ran d de r Brill e hinwe g verlege n an . »Ic h denke , der Mörde r ha t di e Wunde n ausgebrannt.
    E s sieh t s o aus , al s hätt e e r di e Schnittwunde n mi t Benzi n benetz t – möglicherweis e mi t Hilf e eine s Zerstäubers , den n di e Verbrennungen sin d einerseit s großflächig , andererseit s betreffe n si e nu r die Epidermi s – di e Oberhaut« , fügt e e r mi t eine m Blic k au f seine Zuhöre r hinzu . »E s mu ß als o ei n ziemlic h feine r Benzinnebe l über de r Hau t gewese n sein , de r dan n i n Bran d gesteck t wurde. « Niémans spürte , wi e ih m de r kalt e Schwei ß übe r de n Rücke n rann . Wieder durchma ß e r mi t große n Schritte n de n Seminarrau m i m erste n Stock de s Psychologie - un d Soziologiegebäudes , i n de m e r sein Hauptquartie r eingerichte t hatte . I n diese s bescheiden e Zimme r hatte e r de n Pathologe n zu r Unterredun g gebeten . Hauptman n Barne s und Leutnan t Joisnea u ware n ebenfall s anwesen d un d saße n bra v auf ihre n Studentenstühlen . »Fahre n Si e fort« , befah l er.
    » … Auc h sin d zahlreich e Hämatome , Ödeme , Brüche festzustellen . Allei n de r Rump f weis t achtzeh n Hämatom e auf . Vier Rippe n sin d gebrochen , di e beide n Schlüsselbein e zerstrümmert. Auc h a n andere n Körperteile n finde n sic h Spure n vo n Schlägen . Drei Finge r de r linke n un d zwe i de r rechte n Han d sin d zermalmt . Die Genitalie n sin d infolg e vo n Schläge n blutunterlaufen . Die verwendet e Waff e is t vermutlic h ein e Eisen - ode r Bleistang e von etw a siebe n Zentimeter n Durchmesser . Natürlic h sin d auch Verletzunge n festzustellen , di e bei m spätere n Transpor t de r Leiche un d ihre r Unterbringun g i n de r Felsspalt e verursach t wurden , Ödeme jedoc h reagiere n pos t marter n ander s …«
    Niéman s war f eine n kurze n Blic k au f di e Zuhörer : ausweichende Blick e un d feuch t glänzend e Schläfen.
    » … De r ober e Tei l de s Körpers : Gesich t unversehrt . De r Nacken weis t kein e sichtbare n Quetschunge n au f …«
    »Kein e Schläg e in s Gesicht? « fragt e Niémans.
    »Nein . Offensichtlic h ha t de r Mörde r da s Gesich t soga r absichtlich verschont.«
    Coste s senkt e de n Blic k wiede r au f seine n Berich t un d wollte weiterlesen , doc h Niéman s unterbrac h ih n erneut . »Moment , bitte. Ic h nehm e an , da s geh t noc h ziemlic h lan g s o weiter.«
    De r Arz t blinzelt e nervö s un d blättert e i n seine m Bericht . »Schon noc h ei n paa r Seiten , j a …«
    »Okay . Wi r werde n Ihre n Berich t späte r selbs t lesen . Sage n Sie un s lieber , wa s di e Todesursach e war . Is t da s Opfe r a n seinen Verletzunge n gestorben?«
    »Nein . De r Man n wurd e erdrosselt . Dara n besteh t kei n Zweifel.
    Mi t eine m Metalldrah t vo n etw a zwe i Millimeter n Durchmesser . Wie zu m Beispie l de m Bremskabe l eine s Fahrrads , eine r Klaviersaite ode r irgendeine m ähnliche n Draht , de r eine n Einschnit t vo n fünfzehn Zentimeter n Läng e verursacht , de n Kehlkop f zerquetscht , die Halsmuskel n un d di e Aort a durchtrenn t hat , wa s z u einer Hämorrhagi e führte.«
    »Un d de r Todeszeitpunkt?«
    »Schwe r z u sagen . Wege n de r zusammengekrümmte n Haltun g der Leiche , di e wahrscheinlic h de r Mörde r selbs t bewerkstellig t hat. Durc h dies e Gymnasti k wurd e de r Eintrit t de r Totenstarr e ein e Weile verzögert , un d …«
    »Nenne n Si e mi r eine n ungefähre n Zeitpunkt.«
    »Be i Einbruc h de r Dunkelheit , würd e ic h sagen . Samsta g abend zwische n zwanzi g Uh r un d Mitternacht.«
    »Dan n wurd e Cailloi s als o offensichtlic h bei m Abstieg überrascht?«
    »Nich t unbedingt . Meine r Ansich t nac h dauert e dies e Folter ziemlic h lang . Ic h glaub e eher , e r fie l seine m Mörde r bereit s i m Lauf de s Vormittag s i n di e Hände , un d sein e Agoni e zo g sic h übe r den ganze n Ta g hin.«
    »Ha t sic h da s Opfe r gewehrt?«
    »Da s kan n ma n angesicht s de r zahlreiche n Verletzungen unmöglic h

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