Die Rache
bin viel reifer geworden«, japste James. »Komm schon, lass mich los!«
»Versprich es !«, verlangte Kerry. »Oder hau ab.«
»Okay, ich verspreche es!«, rief James und keuchte erleichtert auf, als Kerry ihn loslieÃ. »Mann, ich hab ganz vergessen, wie schnell du bist.«
Lachend küsste Kerry James auf den Hals und stand auf. James drehte sich um und hielt den Atem an, als sie über ihm stand. Er fragte sich, ob es verrückt sei, wieder mit Kerry zu gehen, aber als er ihre glatten Beine und das lange schwarze Haar betrachtete, wollte er sie mehr als alles andere auf der Welt.
Um Viertel nach acht zog Dante eine kleine Matratze in sein Zimmer im achten Stock. Hinter ihm marschierte seine kleine Schwester herein. Die Fünfjährige hatte langes rotes Haar, trug eine CHERUB-Uniform und konnte kaum über das Bettzeug hinwegsehen, das sich in ihrem Arm hoch auftürmte.
»Wie viele Nächte darf ich denn in deinem Zimmer schlafen?«, fragte sie aufgeregt, als Dante die Matratze fallen lieÃ.
»Denk nicht so viel darüber nach«, beruhigte Dante sie. »Wir sehen einfach mal, wie es läuft, ja? Ich glaube, du willst sowieso bald wieder zurück zu deinen Freunden im Juniorblock.«
»Wenn ich ein Bett in deinem Zimmer habe und eines im Juniorblock, dann kann ich einfach da schlafen, wo ich will«, schlug Holly vor. »Und du kannst auch manchmal in meinem Zimmer schlafen.«
»In ein paar Tagen fahren wir ins Sommercamp«, erinnerte Dante sie lächelnd.
Holly warf ihr Bettzeug auf die Matratze und wühlte nach dem Pyjama, der darin eingewickelt war. Dante warf ihr ein Kissen an den Kopf.
»Mann!«, kicherte Holly. »Du Rowdy!«
»Soll ich dir beim Ausziehen helfen?«, fragte Dante.
Holly sah ihren Bruder an, als käme er vom Mars. »Ich bin fünf!«, erwiderte sie empört.
»Sorry«, sagte Dante. »Ich hab dich seit Ewigkeiten nicht mehr richtig gesehen. Letzten Sommer bist du noch ständig in deinem T-Shirt stecken geblieben, wenn du es über den Kopf ziehen wolltest.«
Um Dante sofort das Gegenteil zu beweisen, zog sich Holly geschickt das T-Shirt aus, lieà die Shorts fallen und zeigte Dante die Rückseite ihrer Beinchen. »Siehst du die blauen Flecken?«, fragte sie stolz. »Die habe ich vom Skifahren.«
»Ich bin noch nie Ski gefahren«, gab Dante zu. »Wahrscheinlich bin ich total unfähig und falle ständig hin.«
Holly lachte und machte ein Explosionsgeräusch. »Ich kannâ²s dir beibringen«, schlug sie vor. »Ich bin die zweitbeste von allen Mädchen, die mit dem Skifahren angefangen haben.«
Nachdem Holly in ihren Pyjama geschlüpft war, ging sie ins Bad, um sich die Zähne zu putzen. Seit Dante wieder zurück war, hatte er die ganze Zeit mit Holly verbracht, daher nutzte er die Pause, um seine Schmutzwäsche in den Korb zu werfen und dann seine PSP und ein paar andere Dinge auszupacken.
SchlieÃlich kam Holly wieder heraus und stellte sich mit offenem Mund vor ihn hin. »Sauber?«, wollte sie wissen und hauchte ihn mit ihrem Zahnpastaatem an.
»Sieht gut aus«, lächelte er und dachte, dass die Aufsichten im Juniorblock damit wohl sicherstellen wollten, dass sich die Kleinen auch ordentlich die Zähne putzten. »Komm, setz dich mal kurz aufs Bett. Ich möchte dir etwas zeigen.«
Holly hüpfte aufs Bett, und Dante rollte das Foto von der Bandits-Grillparty auseinander und wies auf den Jungen in der Mitte. »WeiÃt du, wer das ist?«
Holly schüttelte den Kopf, doch dann schlug sie die Hand vor den Mund. »Bist du das?«
»Ja«, antwortete Dante und zeigte dann auf Scotty. »Und das ist dein Daddy.«
Holly hatte ein paar verschwommene Ãberwachungsfotos von ihrem Vater gesehen und nickte.
»Das da ist deine Schwester Lizzie, die gerade schmollt, und dein Bruder Jordan macht ein dummes Gesicht, und das ist unsere Mum«, erklärte Dante. »Und was glaubst du, wer der Winzling ist, den sie da im Arm hält?«
Holly rückte näher an das Foto heran. »Ich«, stellte sie fest und lehnte lächelnd den Kopf an Dantes Schulter. »Aber jetzt sind nur noch wir beide da und wir wohnen bei CHERUB.«
Dante drückte seine kleine Schwester und küsste sie auf den Kopf.
»Ich gehe ins Bett«, gähnte Holly, sprang auf und hechtete begeistert auf ihre Matratze. »Es ist
Weitere Kostenlose Bücher