Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
Vom Netzwerk:
1
    Raumschiffe über dem Mars
    Zwei gewaltige Raumschiffe näherten sich dem Mars.
    Es handelte sich um die beiden Transporter MAHATMA GANDHI und MARTIN LUTHER KING, zwei der größten Raumschiffe, die Menschen jemals gebaut hatten. Sie waren im Weltraum montiert worden und würden niemals die Oberfläche eines Planeten berühren. Für den Flug hierher hatten sie vier Monate gebraucht und die meiste Zeit über hatten die Menschen an Bord nur Leere ringsumher gesehen. Erst in den letzten Tagen war der Planet, den sie ansteuerten, sichtbar geworden. Als kleiner rotgelber Lichtfleck zuerst, aber inzwischen prangte auf dem Hauptbildschirm der Steuerzentrale eine gewaltige rostrote Kugel, deren südliche Hälfte zu einem großen Teil von gelblichen Schlieren überzogen war.
    »Sind das Sandstürme?«, fragte der Kommandant der MARTIN LUTHER KING, Mahmoud Al Salahi, seine Navigatorin.
    Die nickte. »Ja. Ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Auf dem Mars ist gerade Frühling, da sind Stürme dieses Ausmaßes eher selten.«
    »Aber sie kommen vor?«
    »Ja. Sie kommen vor.«
    Der Planet sah aus, als bestünde er aus Eisen und sei im Lauf der Jahrtausende verrostet. Dieser Eindruck war nicht ganz falsch: Die Oberfläche des Mars enthielt einen hohen Anteil an Eisenoxid, was tatsächlich nichts anderes war als Rost.
    Eine schmale, von Pol zu Pol laufende Linie, die Hell und Dunkel voneinander trennte, wanderte über den Westrand der Valles Marineris hinweg: die Dämmerungszone. Dort, am Fuß des Tharsis-Massivs, lag die Marssiedlung, wo in diesem Augenblick die Sonne aufging. Eine schwache blasse Sonne in den Augen von Erdenmenschen freilich, da der Mars viel weiter von ihr entfernt war als die Erde.
    Die Valles Marineris … Das riesige, weit verzweigte Geflecht tiefer Schluchten sah unglaublich eindrucksvoll aus, selbst aus dem Weltraum. Die Formation ähnelte dem Grand Canyon auf der Erde, war aber viel, viel größer. Sie umspannte fast ein Viertel des Planetenumfangs, und wenn man sie so in ihrer Gesamtheit sah, hatte man unwillkürlich den Eindruck, auf eine uralte, vernarbte, schreckliche Wunde zu schauen.
    »Wir sollten diesen Anblick genießen«, meinte der Kommandant versonnen. »Im Grunde bleibt uns nicht viel anderes zu tun.«
    Das war das Frustrierendste an ihrer Mission. Sie waren vor etwa vier Monaten aufgebrochen, würden knapp einen Monat auf dem Mars verbringen und der Rückflug würde noch einmal dreieinhalb Monate dauern. Fast ein Dreivierteljahr unterwegs – für nichts! Denn die Aufgabe, deretwegen sie gestartet waren, hatte sich inzwischen erübrigt.
    Salahis Blick fiel auf den Mann am Orterpult, der sich, seine Instrumente studierend, am Kopf kratzte. Weiter nichts. Eine ganz normale Geste, zumindest hatte es den Anschein.
    Man sagte Kommandant Salahi nach, er besäße einen sechsten Sinn. Manchmal schien er Ereignisse zu erahnen, bevor sie passierten, und es gab Leute, die ihn im Verdacht hatten, Gedanken lesen zu können.
    »Jim«, fragte er, »was gibt es?«
    Jim Weber, der Orter, fuhr herum, als hätte man ihn bei etwas Verbotenem ertappt. »Ähm … wahrscheinlich nichts, Sir.«
    »Wahrscheinlich …?«
    Der Mann seufzte. »Da waren bloß ein paar Radarsignale, die seltsam aussahen.«
    »Können Sie das vielleicht ein bisschen genauer erklären?«, hakte Salahi nach. »Womöglich in Form einer Meldung? Sie wissen schon, so, wie sie es einem an der Weltraumakademie beibringen.«
    Weber wurde rot. »Entschuldigen Sie, Sir.« Er räusperte sich. »Kommandant, melde, dass ich vor etwa einer Stunde Signale aufgefangen habe, die aussehen, als würden sich noch mindestens fünf weitere Raumschiffe dem Mars nähern.«
    Alle Augen waren nun auf den Orter gerichtet.
    »Interessant. Darf ich mal sehen?«, bat der Kommandant.
    Ein paar Schaltungen, dann verschwand das Bild des Roten Planeten vom Hauptbildschirm und eine Aufzeichnung der Radarsignale lief ab.
    »Das geht ungefähr zehn Minuten lang so, dann verschwinden die Echos wieder«, erklärte Jim Weber. »Wenn ich das Radar jetzt auf dieselbe Stelle ausrichte, ist nichts mehr zu sehen. Aber da, sehen Sie? Wie eine kleine Flotte.«
    Salahi nickte nachdenklich. »Haben Sie Space Control informiert?«
    »Ja. Die sagen, ihnen sei nichts bekannt.«
    Salahi hatte nichts anderes erwartet. Die zentrale Raumüberwachung hätte es ihn wissen lassen, wenn weitere Schiffe losgeschickt worden wären.
    »Meinen Sie, das sind Aliens, Sir?«, fragte der Orter und wischte

Weitere Kostenlose Bücher