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Die Rache Der Wache

Titel: Die Rache Der Wache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Gesetz.«
    »Ranke hat viele Gesetze, das solltest du noch von unserer letzten Begegnung wissen. Nur wenige leben innerhalb der Grenzen all dieser Gesetze, und es ist wohl eine Ermessensfrage, welche strikt eingehalten werden, und welche man übersieht. Ich sage dir, daß ich persönlich auf alles achten werde, was mir die Möglichkeit gibt, gegen dich vorzugehen. Es wäre für uns beide einfacher, du zögest fort — denn ich werde nicht rasten, solange du dich innerhalb meines Dienstbereiches befindest.«
    »Ich bin ein gesetzestreuer Bürger«, erwiderte der Bleiche trotzig und richtete sich auf. »Ich lasse mich nicht vertreiben wie ein gemeiner Verbrecher.«
    »Das sagtest du schon einmal.« Der Höllenhund lächelte, als er sich zum Gehen wandte. »Aber du bist nicht mehr in Ranke. Denk daran.«
    »Das ist richtig«, rief Kurd ihm nach, »wir sind nicht mehr in Ranke. Denk selbst daran, Höllenhund.«
    Vier Tage später hatte Zalbars Zuversicht jedoch gewaltig nachgelassen. Er beendete seine Nachtpatrouille durch die Stadt und ging die Hauptstraße hinunter zu den Landungsstegen. Er hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, sich dort die Beine zu vertreten und in Ruhe seine Gedanken zu ordnen, ehe er in die belebte Kaserne zurückging. Obwohl im Labyrinth noch reges Treiben herrschte, war dieser Teil der Stadt schon lange zur Ruhe gekommen. So war es dem Höllenhund ein leichtes, seine Gedanken wandern zu lassen und langsam die im Schatten des Mondlichts liegende Straße hinunterzuschlendern.
    Der Prinz hatte sein Anliegen abgelehnt und ihn darauf aufmerksam gemacht, daß es eine Zeitverschwendung sei, einen ehrenhaften Bürger zu belästigen, während Freistatt von einer Woge von Morden überschwemmt wurde. Zalbar hatte der Logik des Prinzen nichts entgegenzusetzen. Seit dieses neue Waffengeschäft im Labyrinth auftauchte, das neuartige, tödliche Magie anbot, wurde nicht nur mehr gemordet, die Verbrechen waren auch von scheußlicherer Natur als früher. Vielleicht würde dieser Wahnsinn jetzt nachlassen, da das Geschäft verschwunden war, aber in der Zwischenzeit konnte er es sich nicht leisten, Kurd mit dem Nachdruck zu verfolgen, der nötig wäre, um den Vivisektionisten aus der Stadt zu treiben.
    Zalbardachte kurz an Kurds leidenschaftliche Verteidigung seiner Arbeit, dann aber unterdrückte er diesen Gedankengang. Neue medizinische Erkenntnisse waren wichtig, aber schließlich waren Sklaven auch Menschen. Die planmäßige Folterung eines anderen menschlichen Wesens war ...
    »Deckung!«
    Zalbarlag schon flach am Boden, ehe sein Verstand den Ruf vollständig zur Kenntnis nahm. Rein automatisch — seine Reflexe gedrillt durch Jahre im Dienst des Kaiserreiches - kroch, rollte und robbte er durch den Dreck, auf der Suche nach Deckung, ohne sich die Zeit zu nehmen, die Herkunft des Warnrufes ausfindig zu machen. Zweimal, ehe er den Schatten einer Seitenstraße erreicht hatte, hörte er das Zischen und Aufschlagen von Pfeilen in seiner Nähe.
    Das bedeutete, daß er sich wirklich in Gefahr befand.
    Schließlich zog er, im zweifelhaften Schutz der Seitengasse, langsam sein Schwert und suchte atemlos die Dächer nach dem Bogenschützen ab. Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung auf einem Dach auf der gegenüberliegenden Straßenseite wahr, die sich aber nicht wiederholte. Er bemühte sich, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Ein lautes Stöhnen endete in einem Husten, dann erklang die schlechte Nachahmung eines Nachtvogelschreis.
    Er wußte, daß soeben jemand gestorben war, bewegte aber, wie eine jagende Katze, keinen Muskel. Wer war gestorben? Der Angreifer, oder derjenige, der ihn gewarnt hatte? Selbst wenn es der Bogenschütze war, konnte ein weiterer in der Nähe lauern.
    Wie zur Antwort auf diese Fragen, löste sich eine Gestalt aus einem dunklen Torbogen und bewegte sich auf die Mitte der Straße zu. Sie hielt inne, stemmte die Hände in die Hüfte und rief in die Seitenstraße hinein, die Zalbar als Zuflucht diente.
    »Die Luft ist rein, Höllenhund. Wir haben Euch vor Eurer eigenen Sorglosigkeit beschützt.«
    Zalbar erhob sich und steckte sein Schwert weg. Noch ehe er angesprochen wurde, hatte er die dunkle Gestalt erkannt. Die blaue Falkenmaske und der Umhang konnten Größe und Hautfarbe seines Retters nicht verbergen und selbst dann wären dem Höllenhund die kraftvollen, geschmeidigen Bewegungen aufgefallen.
    »Was ist das für eine Sorglosigkeit, Jubal?« fragte er, seinen Ärger

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