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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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worden. Seine Tapferkeit hatte er in unzähligen Kämpfen bewiesen, die er an Tungdils Seite gefochten hatte. Er hatte sich für die Gruppe bei der Abwehr der Orks an der Esse Drachenbrodem geopfert. Ohne ihn wären sie niemals mit der Axt Feuerklinge entkommen.
Bramdal schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Sollte der Clan der Hammerfäuste für dunkelbraune Augen mit starkem Rotstich bekannt sein, könnte es möglich sein. Auf jeden Fall verträgt er eine gute Ration Branntwein, wenn es ans Feiern geht.«
Ingrimmsch grinste. »Kein Zweifel. Es ist ein Verwandter von Bavragor.« Er wurde ernst. »Was könnte ihn bewogen haben, seinen Clan zu verlassen? Ich habe nichts davon gehört.«
»Er lebt schon länger bei uns in Goldhort.« Bramdal und die beiden Zwerge hatten die Kreuzung erreicht, die Zeit des Abschieds nach dem nur kurzen Wiedersehen war gekommen. »Ich wünsche euch beiden eine gute Reise und viel Glück bei dem, was ihr vorhabt«, sagte der Henker und dirigierte sein Pferd auf den Weg nach Porista. Er hob die Hand und ließ das Tier angaloppieren. Die Staubwolke verschluckte ihn schon nach wenigen Schritten.
»Einen seltsamen Sattel hatte er«, wunderte sich Tungdil und ärgerte sich, dass ihm keine Zeit geblieben war, den Henker danach zu fragen.
»Ich bin froh, dass er einen anderen Weg genommen hat«, sagte Ingrimmsch erleichtert. »Am Ende hätte er uns noch etwas aus den Ledertaschen verkaufen wollen. Ich kann auf den getrockneten Finger eines Diebes oder das eingelegte Auge eines Ehebrechers gern verzichten.« Er spie aus. »Es ist widerlich, was er tut.«
Tungdil antwortete ihm nicht. Die knappen Worte Bramdals hatten die Erinnerung an eine unbeschwerte Zeit in seinem Leben heraufbeschworen. »Goldhort«, murmelte er. »Ich sollte es wirklich noch einmal besuchen.« »Besser nicht«, empfahl ihm Ingrimmsch vieldeutig.
Endlich erreichten sie das grünende und blühende Umland des Stollens, in dem einst Lot-Ionan gelebt hatte, einer der mächtigen Magi des Geborgenen Landes.
Tungdil freute sich auf die Rückkehr, auch wenn er nicht sehr lange fort gewesen war. Er hatte Balyndis viel zu berichten. Wenn sie ihn deutlich schlanker als vor seinem Aufbruch ins Graue Gebirge sah, würde sie erkennen, dass er sich verändert hatte.
»Da vorne!«, rief er zu Ingrimmsch und deutete auf den kleinen Pfad. »Dein Hintern hat bald ausgelitten.« Das große Tor rückte näher, hinter dem sich seine eigene, kleine Zwergenwelt verbarg. Tungdils Ziehvater hatte hier seine Zeit mit dem Erfinden neuer Zauber, dem Studieren alter Schriftrollen und dem Ausbilden seiner Famuli verbracht, bis er gegen den Verräter Nöd'onn angetreten war. Und verloren hatte.
Seitdem war er nicht mehr als eine Steinstatue, irgendwo in den Trümmern von Nudins Palast zu Porista. Magisch Begabte, die fähig genug gewesen wären, in seine Fußstapfen zu treten, gab es in diesen Zyklen ebenso wenig wie einen Ersatz für die versiegten magischen Felder. Das war zumindest die gängige Ansicht - bis zu der Kunde in Älandur über die rätselhaften Diamantenräuber mit den noch rätselhafteren Rüstungen. Jemand musste plötzlich Magie ins Spiel gebracht haben.
Tungdil hielt an, stieg ab und stand vor dem Tor. Er hob den Arm, um anzuklopfen, dann zögerte er. »Angst, Gelehrter?« Boindil glitt aus dem Sattel, hielt sich mit beiden Händen den Rücken und bog sich zurück. »Ich wusste ja, dass Elria uns ersäufen will, aber welche Göttin hat die Pferde und Ponys gegen uns geschaffen? Sie sind eine einzige Folter.«
Er klopfte ihm auf die Schulter. »Nur Mut. Du kehrst als der Tungdil Goldhand zu ihr zurück, den sie weit lieber als den anderen hatte, den ich vor einigen Umläufen im Grauen Gebirge vor mir stehen sah.« Er schlug mit dem Stiel des Krähenschnabels dreimal hart gegen das Holz.
»Was einzig dein Verdienst ist«, bedankte sich Tungdil nochmals. »Hättest du mir nicht ins Gewissen geredet...« Auf der anderen Seite des Torflügels erklangen reibende Geräusche; Riegel und Bolzen wurden zurückgeschoben, dann öffnete sich der Eingang für sie.
Eine Überraschung erwartete sie.
Auf der Schwelle stand eine Zwergin mit langen dunkelblonden Haaren, die unter ihrem eindrucksvollen Helm hervorragten. Über dem schwarzen Ledergewand trug sie ein plattenverstärktes Kettenhemd und einen rockähnlichen, gepanzerten Schutz, der bis zu den Knöcheln reichte; die Schuhspitzen waren mit Metallplättchen verstärkt worden.
In der Rechten

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