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Die Rache des stolzen Griechen

Die Rache des stolzen Griechen

Titel: Die Rache des stolzen Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Steele
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der sie an Bord der Maschine gebracht hatte.
    In panischer Angst wich sie vor ihm zurück, so weit ihr Sitz es zuließ. Furchtbare Erinnerungen brachen über sie herein. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, als ihr bewusst wurde, dass sie zu vertrauensselig gewesen war. Dieser Mann hatte nichts Gutes mit ihr im Sinn!
    „Nein!“
    Ihre Reaktion schien ihn zu verwundern. Beruhigend lächelte er sie an und wurde wieder zu dem charmanten Mann, der er zuvor gewesen war. Es musste an der diffusen Beleuchtung gelegen haben, dass sein Gesicht ihr plötzlich so verändert vorgekommen war.
    „Ich habe versprochen, Sie zu wecken“, sagte er. „Wir landen in wenigen Minuten.“
    Vor Verlegenheit wäre Clare am liebsten im Boden versunken. Was musste Lazar Vardakas von ihr denken? Seine Miene war jedoch völlig gleichmütig, als er ihren Sitzgurt schloss und sich dann wieder zurücksetzte, um das Gleiche bei sich zu tun.
    Auf dem Flughafen schien Lazar Vardakas kein Unbekannter zu sein, denn sie wurden bevorzugt behandelt und passierten anstandslos die Passkontrolle. Er geleitete sie hinaus zum Parkplatz, wo er die Tür eines Mercedes Cabrio öffnete.
    „Ich hatte mir den Flughafen in Athen weitaus größer vorgestellt“, bemerkte Clare, als sie ein paar Minuten gefahren waren. Da Lazar nicht gleich antwortete, nahm sie an, dass er es nicht mochte, wenn man während der Fahrt mit ihm sprach.
    „Sie waren noch nie in Griechenland?“, fragte er schließlich.
    „Nein.“ Clare hätte ihm gern gesagt, dass sie sich schon immer gewünscht hatte, einen Urlaub in Griechenland zu verbringen. Aber sie wollte nicht, dass er sie für eine Plaudertasche hielt. „Ich hätte auch Athen selbst für viel ausgedehnter gehalten“, fügte sie hinzu, da ihr in der gerade einsetzenden Morgendämmerung auffiel, dass sie die Stadt ziemlich rasch hinter sich gelassen hatten.
    Wieder antwortete er nicht gleich. Neue Furcht bemächtigte sich ihrer, als sie den Kopf wandte und sah, dass sein Gesicht wieder zu dieser kalten Maske erstarrt war. Plötzlich wirkte Lazar Vardakas so finster und bedrohlich wie in jenem kurzen Moment im Flugzeug. Am liebsten wäre sie ausgestiegen und um ihr Leben gerannt.
    Er musste ihren Blick gespürt haben, denn als er ihr kurz das Gesicht zuwandte, wich seine kalte Maske wieder einem freundlichen Lächeln. Clare war beruhigt. Anscheinend galt seine finstere Miene nicht ihr. Außerdem schien er keine Minute lang geschlafen zu haben. Kein Wunder, dass er so grimmig dreinschaute.
    „Wir sind auch nicht in Athen gelandet, sondern in Thessaloniki, Griechenlands zweitgrößte Stadt, auch kurz Saloniki genannt“, erklärte er, während er seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zuwandte.
    „Oh.“ Clare rief sich die Landkarte von Griechenland ins Gedächtnis. „Das liegt im Norden, nicht wahr?“
    „Richtig.“
    Niakos muss also leichter von Thessaloniki aus zu erreichen sein als von Athen, vermutete sie. Wie hatte Kit wohl Lazars Bruder kennengelernt?
    Während sie über die ganze Sache nachdachte, verlor ihre Furcht vor Lazar Vardakas sich wieder. Wer setzte sich schon so für eine Fremde ein und stellte seine Arbeit zurück, um sie mit ihrer Familie zusammenzubringen? Jetzt hatte sie keinen Zweifel mehr daran, dass Lazar sie auf dem schnellsten Weg zu ihrem Bruder bringen würde. Doch als sie über eine Stunde lang die in der Morgensonne leuchtende kurvenreiche Küstenstraße entlanggefahren waren, ohne dass sie zu einem Hafen abgebogen wären, begann sie sich erneut Gedanken zu machen.
    „Müssen wir eine Fähre nehmen, um zu Ihrer Insel zu kommen?“, wollte sie wissen.
    „Ich habe ein eigenes Boot bei meiner Villa liegen“, erklärte er mit einem kurzen Seitenblick.
    Clare widerstrebte es, ihn mit Fragen zu bombardieren, aber eins musste sie noch wissen. „Wir fahren erst zu Ihrer Villa?“
    „Ja.“
    „Ich verstehe.“ Sie fuhren also zu seiner Villa, wo er ein Boot hatte, mit dem sie nach Niakos übersetzen würden. Das konnte noch einmal mehrere Stunden dauern, und es war ihr unangenehm, Lazar so viel zuzumuten. Er musste todmüde sein, auch wenn man ihm nicht ansah, dass er eine durchwachte Nacht hinter sich hatte.
    „Wollen Sie sich erst eine Weile ausruhen, bevor wir zu Ihrer Insel fahren?“, fragte sie.
    „Ja, das habe ich vor, falls es Ihnen nichts ausmacht. Ich werde Aeneas von der Villa aus anrufen, um zu erfahren, wie es Ihrem Bruder geht. Der Handy-Empfang ist hier leider

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