Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
drehte ihr den rechten Arm auf den Rücken. Sie war Sekunden davor, auch den linken zu packen, als Estella plötzlich merkte, was geschah. Sie wand sich aus Cindys Griff, fing in höchsten Tönen auf spanisch zu kreischen an, spuckte Flüche und Schimpfwörter aus. »Machen Sie es uns nicht noch schwerer ... «
    »Hexe! Lügnerin! Tochter von puta... «
    »Kein Grund, persönlich zu werden.« Cindy stieß ihr das Knie gegen die Beine, gerade fest genug, daß Estella zusammenknickte. Sobald die Frau in die Knie ging, war es ein Leichtes, sie zu Boden zu drücken, das Gesicht nach unten. Wieder benutzte Cindy Knie und Ellbogen, um den sich windenden Körper zu bändigen, hielt Estellas rechten Arm flach gegen deren Rücken gedrückt, langte nach dem anderen Arm, der versuchte, sie ins Gesicht zu schlagen. Estella war ihr an Stärke nicht gewachsen, aber ihr Widerstand, das Zucken und Winden, trieb Cindy den Schweiß auf die Stirn.
    Das war die entscheidende Kraftprobe, und es war mano a mano. Denn keiner machte auch nur den geringsten Versuch, ihr zu helfen. Sie standen herum, sahen amüsiert zu, wie sie sich abmühte. Luis war in Hochstimmung, ein breites Grinsen auf seinem häßlichen Gesicht. »Du gehst in cärcel, du estüpida, loca ...«
    Wieder spuckte Estella in seine Richtung. »Er is der mit puta\ Er geht in Gefängnis! Warum nich er in Gefängnis?«
    Luis führte einen Siegestanz auf. »Viel Spaß mit die andern fetten Ladys.«
    »Graham, bring ihn zum Schweigen!« blaffte Cindy. »Halt die Klappe!« befahl ihm Beaudry.
    Endlich konnte Cindy den herumfuchtelnden Arm packen und ihn auf Estellas Rücken drücken.
    Sie ließ die Handschellen einschnappen, zog Estella hoch. »Wir können ihn nicht ins Gefängnis schicken, Estella, weil Ehebruch nicht gegen das Gesetz ist. Sonst hätten Politiker ja ellenlange Strafregister.«
    Luis warf seiner Frau Luftküsse zu. Sie wehrte sich gegen Cindy, wollte sich losreißen und Luis treten.
    »Hören Sie auf«, befahl Cindy. »Sonst muß ich Ihnen auch die Füße fesseln.«
    »Ich hoff, die Aufseherin in de cärcel is ein groooße Frau.«
    »Du bist un diabolo mit ein pequeno Pimmel ... «
    »Tun Sie sie verhaften!« brüllte Luis. »Ihr lardo Arsch in Gefängnis schmeißen!«
    »Ich hab kein lardo Arsch!« schrie Estella. »Deine Hure hat lardo Arsch, dicke fette Arsch!«
    »Haltet die Klappe! Alle beide!« unterbrach Cindy. »Sie müssen auch mit aufs Revier kommen, Luis , ist Ihnen das klar?«
    »Was?« Luis verging das Grinsen. »Ich? Warum?«
    »Wir müssen Ihre Aussage aufnehmen«, erklärte Cindy. »Außer dem müssen Sie zum Gericht und mit einem Richter sprechen, wenn Sie Ihre Kinder wiederhaben wollen. Sonst kommen die Kinder zu einer Pflegefamilie.«
    »Ich?« Luis sah sie entgeistert an. »Ich muß das tun?«
    »Ja, Sie, Kumpel«, bestätigte Cindy. »Ihre Frau kann nichts machen, wenn sie im Gefängnis sitzt.« Tropper funkelte sie an. Cindy erwiderte seinen Blick unschuldsvoll, versuchte zu lächeln, was nicht einfach war, weil sie Estella immer noch festhalten mußte. »Ich informiere Mr. Ojeda nur über das Verfahren, wie er seine Kinder behalten kann. Vorausgesetzt, er will sie überhaupt.«
    Estella bekam Schaum vor dem Mund. »Wenn du schickst Kinder weg, ich verfluch dich von mi cama de muertel Ich spuck auf dich!«
    »Nein, nein, Estella«, sagte Luis ernst. »Ich schick Kinder nich weg! Ich red mit Richter. Kein Sorge.«
    Ron Brown murmelte: »Glauben Sie bloß nicht, daß der Richter Ihnen die Kinder gibt. Nicht mit einer Schrotflinte im Haus.«
    »Ich schieß mein Kinder nich!« Luis war empört. »Nehmen Sie, nehmen Sie. Ich brauch kein Flinte.«
    Estella weinte. »Die nehm die Kinder weg, Luis! Du darfst nich ... «
    »Die nehm Kinder nich weg!«
    »Sie können einen Antrag stellen, um die Kinder wiederzubekommen, Sir«, sagte Cindy. »Natürlich sind Sie für die Kinder verantwortlich, solange Ihre Frau im Gefängnis sitzt. Das bedeutet, Sie müssen zu Hause bleiben und auf sie aufpassen, während Ihre Freunde sich draußen rumtreiben und Spaß haben.«
    »Decker ...«, knurrte Tropper.
    »Selbstverständlich will ich Ihre Entscheidung, Anzeige zu erstatten, nicht beeinflussen.«
    »Die Kinder bekommen Sie trotzdem nicht«, sagte Brown. »Nur verantwortungsvolle Erwachsene dürfen Kinder großziehen.«
    »Vielleicht gibt es noch andere Verwandte«, meinte Beaudry. »Ihre Mutter.« Luis wurde munterer.
    »Glauben Sie, Estalles Mutter paßt auf

Weitere Kostenlose Bücher