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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Schußlinie und Sie drei sind direkt hinter mir.« Eine Sekunde verging, zwei ...
    »Bitte, Sergeant Tropper«, flüsterte Cindy drängend. »Ich kann sie entwaffnen.«
    »Ich hör nix«, sagte Estella. »Wo sind Sie? Ich werd böse.«
    Cindy schaute in Troppers wütendes Gesicht. Er wußte, daß er in der Falle saß. Wenn er sich nicht bald entschied, würde die Situation eskalieren. Seine Stimme knallte wie eine Lederpeitsche. »Tun Sie's. Aber sagen Sie ihr, daß wir hinter Ihnen sind.«
    Cindy bemühte sich, beruhigend zu klingen. »Okay, Estella, ich komme zu Ihnen. Meine Kollegen sind direkt hinter mir, damit Luis sie sehen kann. Ich gehe jetzt los. Ich mache zwei Schritte vorwärts. Sie hören mich doch, oder?«
    »Si, ich hör Sie! Was glauben Sie? Daß ich kein Ohren hab?«
    »Jetzt mache ich noch ein paar Schritte. Luis sieht meine Kollegen ... ihre Revolver. Kommt meine Stimme näher?«
    »Si, ich hör Sie.«
    »Gut, ich bin dicht hinter Ihnen. Ich werde Ihnen auf die Schulter rippen. Bewegen Sie sich nicht.«
    »Ich beweg mich nich.«
    »Luis, Sie bewegen sich auch nicht.«
    »Ich beweg mich nich.«
    »So ist es gut. Keiner bewegt sich, außer mir«, sagte Cindy. »Jetzt lege ich Ihnen die Hand auf die Schulter.« Sie berührte die knochige Schulter der Frau. Estella rührte sich nicht. »Das ist meine Hand.«
    »Hokay.«
    »Hören Sie mir genau zu, Estella, ja?«
    »Hokay.«
    »Ich beuge mich vor und lege meine Arme um Ihre Taille. Bewegen Sie sich nicht.«
    »Ich beweg mich nich.«
    Langsam beugte sich Cindy vor, ihre Brust berührte den Rücken der Frau. Sie lugte über Estellas Schulter, legte ihr die Arme um die schlanke Taille und bewegte ihr Finger. »Sehen Sie meine Hände?«
    »Ich seh sie.«
    »Sehen Sie meine Finger?«
    »Sf.«
    »Gut, jetzt nehme ich Ihnen die Waffe ab.«
    »Hokay.«
    »Nicht bewegen.«
    »Ich beweg mich nich.«
    »Luis, wenn Sie sich bewegen und ich abrutsche, haben Sie keine cojones mehr. Verstanden?«
    »Ich tu nix, ich tu nix.«
    Cindy hatte auf der Polizeiakademie die Grundausbildung mit Schrotflinten erhalten. Aber sie hatte auf dem Schießstand nur wenig damit geübt, weil sie sich ganz auf die Feinheiten ihrer Dienstwaffe, einer Beretta, konzentriert hatte. Allerdings wußte sie, daß Schrotflinten nicht zu unterschätzen waren. Sie waren schwer zu kontrollieren, weil sie ein beträchtliches Gewicht hatten. Um die Flinte ruhig zu halten, stützte Estella den Kolben im Schoß ab. Ihre rechte Hand umklammerte den Griff, der Zeigefinger lag am Abzug. Ihre linke Hand befand sich unterhalb des Repetierschafts. Beide Hände zitterten sichtlich.
    Leise sagte Cindy: »Nicht bewegen. Ich berühre jetzt Ihre Hände.« Sie legte ihre Handflächen über Estellas Finger. Die Haut war heiß und feucht. »Spüren Sie meine Hände?«
    »Si.«
    »Bewegen Sie Ihren Körper nicht, okay?«
    »Hokay.«
    Cindy ließ die Hände an der Schrotflinte entlanggleiten, versuchte sie sicher zu packen. Das war schwer, weil das Holz und das Metall feucht und glitschig von Estellas Schweiß waren. Cindy tastete weiter, bis sie zwei einigermaßen trockene Stellen fand, an denen sie nicht abrutschen würde. Dann packte sie die Waffe, wollte erst sprechen, wenn sie die Flinte fest im Griff hatte. Schließlich sagte sie: »Nehmen Sie Ihre Hände weg.«
    »Ich nehm mein Hände weg?«
    »Ja, Sie nehmen Ihre Hände von der Waffe, bewegen aber Ihren Körper nicht.«
    »Sie ham sie?«
    »Ja, ich hab sie. Ich habe sie fest im Griff. Nehmen Sie Ihre Hände weg.«
    »Hokay ... « Aber sie bewegte sich nicht. »Sie esta segura, daß Sie Flinte ham?«
    »Ich hab sie.« Cindy blieb ruhig. »Ich halte sie fest. Nehmen Sie Ihre Hände weg, aber bewegen Sie Ihren Körper nicht.«
    »Hokay.«
    Sobald Estella die Waffe losließ, richtete Cindy sich auf und hielt die Schrotflinte hoch. Beaudry nahm sie ihr sofort ab. Luis sprang auf, wischte sich den Schweiß vom Gesicht. »Tun Sie die verrückte Hexe verhaften!«
    »Legen Sie ihr Handschellen an, Decker.«
    »Was?« Estella wandte Cindy ihr wütendes Gesicht zu. Sie war eine schöne Frau, große schwarze Augen, hohe Wangenknochen, glatte Haut und volle Lippen. Warum um alles in der Welt wollte Luis eine andere?
    Mehr noch, was zum Teufel fand sie an ihm? Vielleicht hatte er einen großen ...
    »Was sagt er?« schrie Estella. »Sie tun ihn verhaften! Er hat die putal«
    Cindy nahm die Handschellen vom Gürtel, wirbelte Estella mit einer fließenden Bewegung herum und

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