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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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gesagt?«
    »Nein, ich ... « Petra winkte ab. »Ich bin Petra Conner.«
    »Das hat Hayley mir gerade gesagt.« Cindy streckte ihr die Hand hin. »Hübsche Bluse. Was ist das?
    Eine Art Jaquard-Druck?«
    »Ja, so was Ähnliches.«
    »Hübsch«, wiederholte Cindy.
    »Danke.«
    Jasmine, die Kellnerin, brachte ein Glas Weißwein. »Wollt ihr auch noch was?« fragte Petra. »Danke, für mich nicht«, sagte Cindy. »Als ich letztes Mal zuviel getrunken habe, hat mich das in Schwierigkeiten gebracht.«
    »Geht uns das nicht allen so?« meinte Petra.
    Cindy lachte. »Mag schon sein.« Unbehagliches Schweigen machte sich breit. Unbehaglich für Cindy, aber vielleicht nicht für Conner. Cindy fand, daß Petra gleichzeitig zerbrechlich und robust wirkte. Die Frau hatte was Ausgeglichenes — eine der glücklichen. »Ich gehör zur Seite der Guten«, sagte Petra.
    Cindy nickte kaum merklich. Sie traute niemandem, vor allem keinem, der von sich behauptete, auf der Seite der Guten zu stehen.
    Petra beugte sich vor. »Tropper hat nie was getaugt. Er war von Anfang an ein Drecksack. Keiner vermißt ihn, außer vielleicht seine Kinder. Aber Bederman war seit über zehn Jahren dabei. Er hat sich viele Freunde gemacht, hat vielen einen Gefallen getan. Du weißt ja, Cops und ihre Loyalität: der Code des Schweigens und all das. So läuft das immer noch. Das ist dir bestimmt nicht neu. Aber es ist immer gut, die Dinge offenzulegen. Das sollte dir bewußt sein.«
    »Daß ich mit Feinde gemacht hab.«
    »Eine ganze Menge«, sagte Petra gleichgültig. »Aber noch eines solltest du wissen: da sind zwar eine Menge verrückter Kerle, die dich weg haben wollen, doch es gibt ein paar ausgewählte, wichtige Menschen, die dich im Auge behalten, Officer. Wenn du durchtrete, bist du draußen. Wenn du durchhältst, bringst du es zu was.«
    Cindy starrte sie an, sah dann in ihr Bier. »Okay. Danke.«
    Petra wartete kurz, setzte hinzu: »Leicht ist es nicht. Kerle können mies sein, Cops können mies sein. Beides zusammen — Cops und Kerle — ergibt die miesesten Typen. Aber so ist es nun mal.« Cindy nickte.
    »Wir sind zu unbegrenzten Schuldgefühlen fähig, Decker«, sagte Petra. »Ich werfe mir immer noch vor, daß mein Mann mich verlassen hat, suche Entschuldigungen für sein beschissenes Benehmen. Aber in Wirklichkeit hat er alles vermasselt. Und genauso ist es bei dir. Rick Bederman hat Scheiße gebaut. Du nicht. Das mußt du dir klarmachen, okay?«
    »Okay«, erwiderte Cindy.
    »Das sag ich ihr die ganze Zeit«, bemerkte Hayley.
    »Ja, aber es bedeutet mehr, wenn es von mir kommt.« Petra lachte. »Gut, das war das! Jetzt zu dem eigentlichen Grund, warum ich hier bin: unsere Bowlingliga ... «
    »Was?« fragte Cindy lachend.
    »Die Bowlingliga der weiblichen Polizeibeamten. Hollywood ist letztes Jahr dritter geworden. Der Captain hat mich angeheuert und verlangt, daß wir dieses Jahr besser abschneiden.« Petra verzog keine Miene. »Bowling ist ein taktischer Sport, ganz zu schweigen von der Hand-AugenKoordination. Bowling ist gut für die grobmotorischen Fähigkeiten, so wie Malen gut für die Feinmotorik ist. Hayley sollte dir das alles erzählen, aber sie wollte dich nicht bedrängen, weil du immer noch so zerbrechlich bist.«
    »Wie lieb«, meine Cindy.
    »Wie bescheuert!« verkündete Petra. »Du hast kräftige Arme, Decker. Und ich habe dich auf dem Schießstand gesehen. Ich weiß, daß du gut schießt. Gehst du zum Bowling?«
    »Nur zum Spaß«, erwiderte Cindy. »Ich war noch nie in einer Liga.«
    »Tja, jetzt bist du in einer!« stellte Petra fest. »Training ist donnerstags und samstags in Mar Vista. Um sieben.« Sie stand auf. »Bis dann.«
    »Ich hab mir vor drei Monaten den Arm gebrochen«, gab Cindy zu bedenken.
    »Den linken«, sagte Petra. »Du bist Rechtshänderin.« Sie wandte sich an Hayley. »Sorg dafür, daß sie kommt.«
    »Plötzlich bin ich für sie verantwortlich?« fragte Hayley. »Ja«, erwiderte Petra. »Genau das.« Petra ging genauso unvermittelt, wie sie gekommen war. Cindy fand, daß es ein guter Zeitpunkt war, ebenfalls zu gehen. Sie erhob sich. »Ich bin müde, Hayley. Brauch meinen Schönheitsschlaf.«
    »Ich begleite dich nach draußen.«
    »Das schaff ich schon alleine.« Aber es klang nicht überzeugend. Hayley half ihr, das Gesicht zu wahren. »Ich bin auch müde. Gehen wir.«
    Wieder mußten sie die bösen Blicke und Bemerkungen über sich ergehen lassen. Cindy ging hocherhobenen Hauptes am Tresen

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