Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die rätselhaften Worte

Die rätselhaften Worte

Titel: Die rätselhaften Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
Vom Netzwerk:
sehen. Haben Sie mal …?
    DICK :
Ich bin mir nicht sicher … Irgendwie kann ich mich an etwas erinnern … aber ich weiß nicht genau …
    GEOFF .
Sie sind wohl noch nicht so ganz angekommen, was?
    DICK :
Ich muß das erst noch alles sortieren. Wir sind tot, stimmt’s?
    GEOFF :
Volltreffer, mein Freund. Ja, da kommt man nicht drum rum. Tot sind wir. Mausetot.
    DICK :
Und dieser Ort …
    GEOFF :
Ich habe viel darüber nachgedacht Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß es nicht so sehr ein Ort ist, sondern mehr ein Zustand. Auch der Fluß … es ist ja kein richtiger Fluß wie der Mississippi … mehr so eine Art Metapher … ach, zum Teufel, jetzt fange ich schon an, wie so ein Kritiker daherzuschwafeln! Aber Sie wissen schon, was ich meine … es hilft unserem Geist, sich an die Dinge zu klammern … so ähnlich, wie das Sterben als Tunnelpassage zu erleben … es dauert eine Weile, bis man das kapiert hat …
    DICK :
Aber Sie scheinen ja besser damit zurechtzukommen als die anderen, Geoff. Wie kommt das denn?
    GEOFF :
Wurde mir in die Wiege gelegt, glaube ich.
    DICK :
Weil Sie adlig sind, meinen Sie?
    GEOFF :
Um Gottes willen, nein. Das ist doch alles nur Firlefanz. Es ist nur, ich habe Verbindungen, wissen Sie. Göttliche irgendwie.
    DICK :
Sie wollen sagen, Sie sind Gott?
    GEOFF :
Natürlich nicht Was reden Sie da für Zeug. Einer meiner Vorfahren ist mit solchen Geschichten in echte Schwierigkeiten geraten. Nein, ich gehöre zur Familie, sozusagen. Eine Art Cousin vierten Grades, mit x Generationen Abstand. Das sind die gefallenen Engel. Einige bekamen die Möglichkeit, Menschen zu werden, statt eine Ewigkeit in der Hölle zu schmoren. Schwierige Entscheidung, würde ich sagen. Auf der Erde bringt uns das nicht viel, aber hier unten können wir ein wenig hinter die Kulissen schauen. Nicht, daß ich viel mehr wüßte, als daß wir hier bleiben, bis wir alle beisammen sind, und dann geht’s rüber.
    DICK :
Wer ist das, »alle«? Und wo ist »rüber«? Und wie lange müssen wir warten?
    GEOFF :
Vergiß das »wie lange«, mein Junge. Hier gibt es keine Zeit. Die Zeit ist fort, ist anderswo. Ich weiß nicht, woher ich das habe, muß ich wohl in der Schule gelernt haben, aber so ist es. Mit »alle« meine ich alle die, die der Wordman umgebracht hat
    DICK :
Der Wordman … aber bin ich denn nicht der Wordman?
    GEOFF :
Du? Mein lieber Dick! Wie um alles in der Welt kommst du denn darauf?
    DICK :
Ich weiß nicht … nur weil … ich fühle mich irgendwie verantwortlich …
    GEOFF :
Deshalb entschuldigst du dich ständig bei allen! Lieber Freund, jetzt bleib aber mal auf dem Teppich. Du könntest ja keiner Fliege was zuleide tun. Ich erinnere mich noch gut, wie ich dir die ersten Forellen gegeben habe und dir klar wurde, daß du sie selbst ausnehmen mußt Du bist ganz weiß geworden! Nein, du bist ein Opfer, so wie wir alle. Schau dich doch mal an, du bist ja zerfetzt wie ein von Hunden gehetzter Dachs. Stadtrat, erzählen Sie’s ihm.
    STUFFER STEEL :
Was soll ich ihm erzählen?
    GEOFF :
Der arme Kerl denkt, er ist der Wordman.
    STUFFER :
Ist er doch. Ein Wordman. Die Bezeichnung paßt auf alle die faulen Säcke in diesem aufgeblasenen Kulturzentrum. Keiner von denen hat jemals sein Geld mit ehrlicher Arbeit verdient
    GEOFF :
Da könnte was dran sein, Stadtrat. Aber ich meine den Wordman, unseren Wordman, der all die Leute umgebracht hat.
STUFFER :
Ach, den. Nein, Mr. Dee, Sie mögen ja einiges sein, überflüssig vor allem, aber Sie sind definitiv nicht der Wordman, jedenfalls nicht, wenn das die Person ist, die mich umgebracht hat.
DICK :
Gott sei Dank, Gott sei Dank. Aber wenn ich es nicht bin, wer dann? Wer hat Sie denn umgebracht, Stadtrat?
    STUFFER :
Das wissen Sie wirklich nicht? Na ja, ist nur fair. Ich habe auch eine Weile gebraucht, bis ich das kapiert hatte. Steht man da auf einer Herrentoilette und wäscht sich die Hände und sieht im Spiegel ein hübsches Mädchen. Wer würde denn da denken, die bringt dich jetzt um?
    DICK :
Ein hübsches Mädchen … O mein Gott …
    STUFFER :
Dämmert’s jetzt langsam? Also, ich schau’ sie an, und sie schaut mich an, mit diesem breiten, aufmunternden Lächeln im Gesicht Und ich frage: Was suchen Sie denn hier? Und sie antwortet: Ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich Ihr Essen organisiert habe. Sie wissen doch, Roastbeef und Yorkshire-Pudding und jede Menge Bratkartoffeln. Prima, dachte ich. Dann spüre ich etwas hinten im Nacken, gleich darauf liege

Weitere Kostenlose Bücher