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Die rätselhaften Worte

Die rätselhaften Worte

Titel: Die rätselhaften Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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stehen können, wie sie durch Aphrodites goldene Äpfel von ihrem Wettlauf abgelenkt wird. Nur daß es bloß drei solche Äpfel gegeben hatte, der Künstler aber für die Darstellung des Dicken ein ganzes Faß voller Äpfel hätte malen müssen.
    »Ja«, sagte sie ungeduldig. »Mir geht es gut. Seit gestern arbeite ich auch wieder.«
    »Was? Diese knickrigen Säcke! Hätte gedacht, sie geben Ihnen mindestens einen Monat.«
    Pascoe amüsierte es, solche Entrüstung von jemandem zu hören, der die Meinung vertrat, Polizeistationen seien nur deshalb mit rollstuhlgerechten Zugängen ausgestattet worden, damit genesende Polizisten so früh wie möglich an ihren Schreibtisch zurückkehren konnten.
    Auch die junge Frau wirkte belustigt.
    »Wozu?« sagte sie. »Ich hatte Ärzte und Rechtsanwälte im Übermaß, lange Spaziergänge auf dem Land, und auch ein T-Shirt mit der Aufschrift ›Just another victim‹ habe ich bekommen. Bei der Arbeit fühle ich mich wohler, und gebraucht werde ich auch. Wir haben in letzter Zeit ein paar Bibliothekare verloren, vielleicht haben Sie davon gehört? Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich wollte zu Hat.«
    Sie drängte sich an ihnen vorbei und verschwand im Krankenzimmer.
    »Prima Mädchen«, meinte Dalziel. »Bißchen große Klappe, aber das stört mich nicht bei Frauen, wenn die Titten dazu passen. Erinnert mich ein wenig an deine Ellie, als sie noch jünger war.«
    Pascoe, der sich vornahm, diese Anspielung auf das Älterwerden an Ellie weiterzugeben, warf einen Blick durch die Glasscheibe.
    Rye kniete neben dem Bett, hielt Hats Hand und sah ihm in die Augen. Sie sprachen nicht. Pascoe wußte nicht, wo sie waren, wußte nichts von dem magischen Nebel, der sie eingehüllt hatte, als sie um den Stang Tarn gewandert waren, aber eins wußte er, daß sie weit weg an einem geheimen Ort weilten, wo sogar sein distanzierter Blick eine Zudringlichkeit war.
    »Da fühlt man sich um ein paar Jährchen zurückversetzt, was?« meinte Dalziel, der ihm über die Schulter schaute.
    »Noch weiter«, meinte Pascoe. »Das bringt einen ganz aus der Zeit heraus. Komm. Wir stören hier.«
    »Ach was. Wir stören doch nicht. Wir haben bloß zu tun«, sagte Andy Dalziel.

[home]
    Achtundvierzig
    Der Letzte Dialog
    D DICK DEE :
Wo bin ich?
    GEOFF PYKE - STRENGLER :
Dick Dee, welche Überraschung! Wie geht’s dir, alter Junge?
    DICK :
Mir … ich weiß nicht so genau. Bist du das, Geoffrey? Es tut mir ja so leid …
    GEOFF :
Aber wieso denn? Ist doch nicht deine Schuld, daß wir hier sind.
    DICK :
Nein? Ich dachte, daß … wo sind wir?
    GEOFF :
Schwer zu erklären, mein Junge. Kein realer Ort, wenn du verstehst, was ich meine. Wie bist du überhaupt hierhergekommen?
    DICK :
Krieg’ ich gar nicht richtig zusammen … da war ein Tunnel mit einem strahlenden Licht am Ende …
    SAM JOHNSON :
Wie banal. Ich hatte Glocken und Explosionen und Vogelgezwitscher, wie die Ouvertüre 1812 in einer Neuorchestrierung von Messiaen.
    DICK :
Dr. Johnson … Sie auch … Es tut mir leid …
    SAM :
Das kommt erst noch. Ja, das kommt erst noch.
    GEOFF :
Hör gar nicht auf ihn. Er ist ein bißchen deprimiert. Diese Tunnelgeschichte, das ist bloß, wie man es erlebt, hierher zu kommen. Ziemlich populäre Variante, scheint’s. Wie’s dazu gekommen ist, wollte ich wissen.
    DICK :
Ich kann mich nicht erinnern … da war … nein, es ist weg.
    GEOFF :
Kein Grund zur Beunruhigung. Es dauert normalerweise ein bißchen, dann kommt die Erinnerung wieder.
    SAM :
Genießen Sie es, solange Sie können. Mit der Erinnerung kommt auch der Schmerz. Ach Gott, da ist er ja. Wir sind von der Bühne abgetreten, aber wir haben immer noch unser Bühnenpferd.
    PERCY FOLLOWS / AMBROSE BIRD :
Hallo, Dick.
    PERCY :
Wie sieht’s denn aus da oben? Wer hat meinen Job abgestaubt? Ich habe ja halb gehofft, daß du ihn kriegst
.
    BROSE :
Kann er ja wohl kaum, wenn er hier unten bei uns ist, oder?
    PERCY :
Du weißt, was ich meine.
    BROSE :
Nur weil meine Interpretationskünste deine schwammige Ausdrucksweise wettmachen. Wie du es geschafft hast, Bibliotheksdirektor in einer Stadt zu werden, ist mir ein Rätsel.
    PERCY :
Wahrscheinlich auf die gleiche Weise, durch die ein aufgeblasener Wicht wie du der letzte Schauspieler-Direktor werden konnte, würde ich sagen. Wo gehen wir jetzt hin?
    BROSE :
Wir machen einen Spaziergang zum Fluß.
    PERCY :
Aber wir haben doch schon heute morgen einen Spaziergang zum Fluß gemacht.
    BROSE :
Da durftest du

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