Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
Vom Netzwerk:
sich um und wollte los, doch dann wandte sie sich noch einmal zu Korie und sagte: »Versauen Sie es nicht.«
    »Vielen Dank, Doktor«, sagte Korie zu ihrem Rücken.
    »Keine Ursache«, brummte sie, während sie davonstapfte. »Überhaupt keine.«
    Korie sprach in sein Mikro: »Brik?«
    Die Stimme des Morthaners rumpelte in seinen Ohren: »Ja?«
    »Haben Sie den Assassinen schon gefunden?«
    »Keine Spur bisher, Sir. Es gibt eine Menge Verstecke, in die er sich zurückgezogen haben könnte.«
    »Nun, wir könnten einfach drei Tage warten, bis seine Leiche zu stinken beginnt«, schlug Korie vor.
    »Und was, wenn er nicht…«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Ich hoffe, Sie haben schnell genug reagiert. Aber vielleicht doch noch zu langsam.«
    »Brauchen Sie Hilfe bei Ihrer Suche?«
    »Sie wüßten nicht, nach was sie suchen müssen.«
    »Wo befinden Sie sich jetzt?«
    »Innere Hülle. Vorderer Bereich.«
    »Bleiben Sie, wo Sie sind. Ich bin auf dem Weg.«

 
Die vorderen Observatorien
     
     
    Es gab nur wenige Plätze an Bord eines Schiffes, wo man ein echtes Fenster finden konnte. Die Burke besaß zwei vordere Observatorien, eines auf der Oberseite der Hülle hinter der Luftschleuse und das andere auf der Unterseite. Es waren gläserne Kuppeln, die aus dem keramischen Material des Schiffsrumpfes ragten. Korie fand Brik im unteren Observatorium. Es war ein weiter, runder Schacht, der von neutralen Gravitatoren eingerahmt wurde.
    Man kippte hinein und richtete sich nach unten aus.
    Wenn man erst einmal im Schacht war, schwebte man in einer weiten Antischwerkraftblase und konnte die Sterne rings um das Schiff beobachten.
    Normalerweise gab es nicht viel, das nicht besser auf dem großen Schirm in der Zentrale zu sehen war – aber die Observatorien waren die einzigen wirklichen Fenster in der Hülle eines Libertyschiffes. Obwohl selten benutzt, betrachtete man sie trotzdem noch immer als einen wesentlichen Bestandteil des Schiffes.
    Brik leuchtete mit dem Strahl seines Scheinwerfers in und um die kleinen Zwischenräume, wo die dünne Metallröhre gegen die Innenseite der äußeren Hülle stieß.
    »Und? Irgend etwas?«
    Brik schüttelte den Kopf.
    »Und Sie erwarten auch nicht, etwas zu finden, habe ich recht?«
    Brik brummte. Nach einem weiteren Augenblick ließ er sich auf den Laufsteg hinunter und murmelte: »Wenn ich es herausfinden konnte, dann auch er.«
    »Hmmm«, erwiderte Korie. Unvermittelt wuchtete er sich über das Geländer und schwebte hinunter in das Observatorium. Brik folgte ihm. Die beiden hielten sich aneinander fest und schwebten Angesicht in Angesicht unter der sternenübersäten Kuppel.
    »Das letzte Mal, das ich so etwas getan habe«, sagte Korie leise, »war mein Partner viel hübscher als Sie.«
    »Das letzte Mal, das ich so etwas getan habe«, antwortete Brik, »war mein Partner viel weniger zerbrechlich als Sie.«
    »Treffer«, lächelte Korie.
    »Danke.« Brik senkte seine Stimme zu einem beinahe unhörbaren Flüstern.
    »Ich bin noch nicht mit meiner Suche in der Inneren Hülle fertig.«
    »Das habe ich auch nicht erwartet. Haben Sie denn eine gute Schau abgeliefert?«
    »Die beste.«
    »Gut. Meinen Sie, Sie hätten lange genug gesucht, damit er meint, er hätte uns hereingelegt?«
    »Nein. Aber wir haben keine Zeit mehr.«
    »Unglücklicherweise haben Sie recht.«
    »Deswegen verdiene ich auch das große Geld.« Brik grinste. Korie wünschte, er würde es bleiben lassen, zumindest auf diese kurze Distanz. »Haben Sie mit Harlie gesprochen?« fragte Brik.
    »Auge in Auge in seinem Abteil.«
    »Was haben Sie herausgefunden?«
    Korie reichte ihm eine Plastikkarte.
    »Steht alles da drin. Es gibt Wartungspaneele, die zur Brücke führen. Man kann sie aus dem Versorgungsschacht erreichen, ohne beobachtet zu werden. Außerdem haben wir unmittelbar vor dem Betriebsraum einen Unterbodenzugang. Rings um das Brückenmodul gibt es eine Menge leeren Raum, damit Reparaturen einfacher durchzuführen sind.«
    Brik steckt die Karte in seinen Gürtel. »Was ist mit den Torpedos der Burke?«
    »Sie hatten recht. Nakahari ist durch eine Hintertür in die Systemanalyse eingedrungen. Die Fusionspumpen sind abgehängt und kalt. Diese Fische sind alle tot. Ich will unsere eigenen noch nicht überprüfen. Es könnte ihn warnen, und das will ich vermeiden.«
    »Wie geht es dem Kapitän?«
    Korie zuckte die Schultern – und griff hastig nach dem Geländer .
    Die plötzliche Bewegung hätte ihn beinahe nach unten

Weitere Kostenlose Bücher