0301 - Die Plattform des Schreckens
Die Plattform des Schreckens
Der unheimliche Gegner schlägt wieder zu - und die letzten der BLACK HILLS müssen um ihr Leben kämpfen.
von William Voltz
Auf Terra schreibt man Ende August des Jahres 2435. Seit dem Ende von Mirona Thetin, der berückend schönen Frau, der es fast gelungen wäre, Perry Rhodans Solares Imperium der Menschheit auszulöschen, sind rund 30 Jahre vergangen.
Für die Menschheit waren es dreißig Jahre friedlicher Aufbauarbeit und innerer Konsolidierung.
Diese ruhige Ära in der galaktischen Geschichte der Menschheit erfährt mit dem Tage ein jähes Ende, als Roi Dantons stellare Freifahrer von Perry Rhodans Männern gejagt werden und sich auf dem Planeten Rubin ein Scheingefecht liefern.
Ein Robotgigant erscheint aus den Tiefen des Alls. Der Gigant beobachtet das Scheingefecht - und zieht falsche Schlüsse daraus. Er schickt seine Flotte von Ultraschiffen los und beginnt mit dem Vernichtungsfeldzug gegen alle terranischen Einheiten, die sich ihm in den Weg stellen.
Bei dem ersten Zusammentreffen mit der geballten Macht des Giganten geht auch die BLACK HILLS, Don Redhorses Schiff, verloren. Nur Oberst Redhorse und eine Handvoll seiner Leute überstehen das Inferno, das die fremden Ultraraumer entfesselten. Sie fliehen - und erreichen DIE PLATTFORM DES SCHRECKENS...
1.
Der Tod kam laut und schnell zu Nibur.
Er kam in Gestalt einer Feuersäule, die durch die kuppelförmige Decke der Zentrale der BLACK HILLS einbrach und fauchend hinunterlangte, eine flammende Riesenzange ungebändigter Energie.
Nibur, der gerade dabei war, seinen Schutzanzug zu verschließen verschwand in dem Inferno, als hatte es ihn nie gegeben.
Zachery Parral, der unterhalb der großen Fluchtröhre stand, wandte sich ab. Überall in der BLACK HILLS starben in diesem Augenblick die Besatzungsmitglieder. Manche ebenso schnell wie Nibur, andere langsamer und unter Qualen.
Nur die Männer, die sich innerhalb der Zentrale des Schlachtkreuzers befanden, hatten eine Chance, der Katastrophe zu entkommen. Die Hauptzentrale war der am besten geschützte Ort innerhalb eines terranischen Kriegsschiffes.
Trotzdem wunderte sich Zachery Parral, daß er bereits wieder auf den Beinen war und einen schweren Schutzanzug trug. Er erinnerte sich an den Aufprall, mit dem das weißglühende Schiff auf der Oberfläche des Planeten Rubin aufgeschlagen war. Die Erschütterung hatte Parral aus seinem Sitz geschleudert. Er war durch die Zentrale geschlittert. Nur der Tatsache, daß seine verzweifelt nach Halt suchenden Hände sich am Bein eines Kartentisches festgeklammert hatten, verdankte er sein Leben.
Besser gesagt, verdankte er dieser Tatsache, daß er in diesem Augenblick noch lebte, denn bereits in der nächsten Sekunde konnte er tot sein.
Leutnant Zachery Parral hatte sich immer gefragt, wie es sein mochte, wenn man innerhalb eines Raumschiffes starb. Er war 23 Jahre alt und hatte noch nie eine Raumschlacht erlebt. Er gestand sich ein, daß seine Vorstellungen, die er sich vom Ende eines terranischen Schiffes gemacht hatte, falsch waren.
Für Heroismus und pathetische Worte blieb den Männern keine Zeit. Sie starben, bevor sie handeln oder sprechen konnten. Das Ende war brutal und unmenschlich. Es ließ Zachery mit einem Schlag begreifen, daß all die Geschichten, die er über die großen Raumschlachten der Flotte des Solaren Imperiums gelesen hatte, der Wahrheit entsprachen. Jedoch die letzte große Raumschlacht hatte vor dreißig Jahren im Andromedanebel stattgefunden - und damals hatte Leutnant Parral noch nicht gelebt.
Zachery war sich darüber im klaren, daß ihn nur ein Zufall vor Niburs Schicksal bewahrt hatte.
Während der letzten beiden Jahre war Nibur ihm vertraut geworden, er hatte die polternde Freundlichkeit dieses Mannes geschätzt. Nibur, ein Mann, der mit klobigen Händen unglaubliche elektronische Reparaturen gemacht hatte. Nibur, ein Mann, der nie über seine Vergangenheit gesprochen aber nie ein Hehl aus seiner Vorliebe für weite und einsame Landschaften gemacht hatte.
Das alles war mit einem Schlag ausgelöscht worden.
Jemand rüttelte Zachery an den Schultern und brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. Parral blickte auf. Er sah oberst Don Redhorse, den Kommandanten der BLACK HILLS, ebenfalls mit einem schweren Schutzanzug bekleidet vor sich stehen. Das hieß, jetzt war der Cheyenne nur noch Kommandant eines ausgeglühten Wracks, und - wenn sie Glück hatten - von
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