Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
Vom Netzwerk:
sage. Aber ich könnte auch ja sagen. Wenn du nicht fragst, wirst du es niemals erfahren. Also, was möchten Sie, Leutnant? Wollten Sie mir nicht eine Frage stellen?«
    »Ahemm.« Jonesy schluckte mühsam. Und dann ging etwas in ihm vor. Er richtete sich auf. Er schien sich vor Tors Augen zu strecken und ihr förmlich entgegenzuwachsen. »Oberleutnant Tor«, begann er mit einer Stimme, die sie noch nie an ihm gehört hatte. »Erbitte Erlaubnis, mit Andockmanöver beginnen zu dürfen.«
    Tor lachte los. »Für den Anfang schon gar nicht schlecht, aber zu formell. Versuch’s noch mal. Sag’s in einfachen Worten.«
    »Die Wahrheit ist«, gestand Jonesy freimütig, »daß du die schönste Frau bist, mit der ich jemals zusammen geduscht habe.«
    Erleichtert und überrascht errötete Tor. Seine Aufrichtigkeit überwältigte sie. Sie war so erstaunt, daß sie vergaß, ihm zu antworten.
    »Also«, fuhr Jonesy fort, »hättest du Lust, mit mir zu schlafen?«
    »Ja«, erwiderte sie. »Sehr sogar.«
    Sie senkte ihre Augen tief in die seinen. Sie leuchteten hell.
    Jetzt war Jonesy an der Reihe, erstaunt zu reagieren. »Wirklich?«
    Statt einer Antwort zog sie ihn zu sich heran und küßte ihn leidenschaftlich. Sie öffnete bereitwillig ihren Mund für ihn. Im ersten Augenblick kapierte er nicht, aber dann öffnete er seinen Mund für sie.
    Sie würde ihn nicht bedrängen. Sie ließ ihn das Gefühl des Augenblicks erkunden, die Intimität geteilten Atems – doch dann überraschte er sie erneut. Seine Zunge berührte die ihre. Nur eine ganz flüchtige, leichte Berührung, aber die Kühnheit seiner Initiative verriet ihr, was sie wissen wollte. Jonesy hatte keine Angst, ihren Körper zu entdecken. Er wollte wirklich mehr. Er hatte nur erst wissen müssen, daß sie es auch wollte.
    Langsam schlang sie ihre Arme um seinen drahtigen Körper und glitt wie von allein in seine Umarmung. Seine Hände wanderten an ihrem Rücken hinab und suchten die richtigen Stellen; eine kam auf ihrer Hüfte zu liegen, glitt dann über die sanfte Wölbung ihres Hinterns, während die andere wieder nach oben wanderte, zu ihrem Hals, wo sie zu einer warmen, wohltuenden Gegenwart wurde.
    Sie seufzte und öffnete ihren Mund noch weiter und erlaubte ihrer Zunge, erneut die seine zu berühren.
    Sie glitten schwebend, ineinander verschränkt, sich drehend durch das Rauschen des Wassers. Sie zog ihre Beine an und schlang sie um sein Becken, zog ihn noch fester an sich. Sie konnte seine Härte spüren, und Wellen des Verlangens rollten durch ihren Bauch. Sie schmiegte sich an ihn, umschloß ihn, hielt ihn in der warmen Hülle ihrer Umarmung und genoß seine Wärme, die ihren eigenen Körper in Flammen setzte.
    Doch dann löste er sich von ihr und hielt sie auf Armeslänge von sich. »Ich muß dich ansehen«, erklärte er. »Ich mag es, dich anzusehen. Wie schön du bist!«
    Die Haare klebten naß an seiner Stirn, und Wasser troff in großen Bächen an ihm herab. Seine Augen waren unglaublich lebendig.
    »Du bist wunderbar«, sagte er.
    »Du auch«, gab sie lachend zurück. »Warum ziehen wir diese nassen Klamotten nicht einfach aus?«
    Jonesys Lächeln verbreiterte sich zu einem Grinsen. Es war der wilde, ungezähmte Blick eines Mannes, der im Begriff stand, ein Geheimnis zu entdecken.
    Tor begann zu kichern und steckte ihn an – und dann wurde es noch lustiger. Nicht alle dummen Witze über Antigravbetten sind erfunden. Zwei Leute können sich gemeinsam darin ausziehen.
    Aber es dauert eine Weile.
    Und sie müssen sich ziemlich gut leiden können.
    Glücklicherweise konnten Tor und Jonesy sich besser als ziemlich gut leiden.
    Ein ganzes Stück besser.

 
Rendezvous
     
     
    Die LS-1187 verringerte ihre Geschwindigkeit, als sie sich dem Treffpunkt näherte. Ihre Abtaster arbeiteten hektisch, aber es gab keinerlei Hinweise auf Hyperraumwelleneffekte innerhalb der Reichweite ihrer Ortungsgeräte.
    Die Burke schien nicht dort zu sein.
    Korie studierte die Holographie der Umgebung mit säuerlichem Stirnrunzeln. Von der anderen Seite des Tisches starrten Hodel und Tor ihn an und warteten auf seine Lagebeurteilung. Jonesy gesellte sich dazu, ebenso der neue Waffenspezialist der LS-1187, ein stämmiger, rothaariger Mann namens Goldberg.
    »Geschwindigkeit konstant bei null Komma fünf«, meldete Hodel. »Wir nähern uns dem Zielgebiet. Noch immer nichts zu sehen.«
    Auf der Rückseite der Brücke öffnete sich eine Tür, und Hardesty trat ein. Hinter ihm betrat

Weitere Kostenlose Bücher