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SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens

SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens

Titel: SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    John Guamar war
Hawaiianer. Er lebte seit dreißig Jahren in dem kleinen Dorf Waitu , etwa fünfzehn Meilen von Honolulu entfernt.
    Seit fünf Jahren war er infolge einer
chronischen, unheilbaren Krankheit bettlägerig und auf die Hilfe seiner Frau
angewiesen.
    Sie versorgte ihn liebevoll, war stets für ihn
da. Finanzielle Sorgen gab es nicht. Guamar war
Mitinhaber einer kleineren Ladenkette, die überall auf der Insel ihre Geschäfte
hatte. Guamar fühlte sich nicht wohl. »Schmerzen ?« fragte Laina , seine Frau,
besorgt. Er nickte.
    »Ich werde dir etwas geben ...« Sie verließ
das Krankenzimmer und ging in die Küche. Diese war sauber und modern
eingerichtet. Elektrischen Strom und fließendes Wasser gab es schon lange in Waitu . Nur in weit abgelegenen Ortschaften, die oft aus
wenigen Hütten bestanden, musste man auf diesen
alltäglichen Komfort noch verzichten. Die Ureinwohner der Insel, die dort
lebten, vermissten ihn aber nicht.
    Laina Guamar nahm ein
Glas aus dem Schrank, füllte es zur Hälfte mit frischem Wasser aus der Leitung
und löste zwei Tabletten darin auf.
    Die dreiundvierzigjährige Insulanerin bewegte
sich lautlos und geschmeidig wie eine Katze.
    »Hier«, sagte sie freundlich, hielt ihrem Mann
das Glas an die Lippen und stützte mit der anderen Hand seinen Kopf. »Trink'
das - es wird dir gut tun...«
    Die Schmerzen kamen immer wieder. Eine
Operation hätte vielleicht Abhilfe schaffen können - aber auch Guamars Leben verkürzt. Das hatten Spezialisten ihn wissen
lassen. So zog er dieses Leben im Bett vor und hatte sich von allen
gesellschaftlichen Verpflichtungen zurückgezogen, ohne jedoch den Kontakt zur
Außenwelt dabei verloren zu haben. Viele Besucher kamen Tag für Tag,
unterhielten sich mit ihm, alte Freunde, Bekannte und Verwandte. So ließ sich
das Leben schon aushalten, und Guamar war kein
Mensch, der mit Gott und der Welt haderte, sondern versuchte trotz der ihm
aufgebürdeten Schwierigkeiten allem noch die besten Seiten abzugewinnen.
    Guamar trank langsam.
    Nach dem dritten Schluck stutzte er plötzlich.
    » Laina . . .« , sagte er leise.
    »Ja?«
    »Mir ist. . . auf
einmal... so komisch ...«
    Vor ihm begann sich alles zu drehen. Die Augen
brannten, und er empfing keine klaren Bilder mehr.
    » Laina .. . was hast
du mir denn . . . da gegeben ?« fragte er mit schwacher
Stimme.
    »Das
gleiche wie immer . . .«
    Die Luft wurde ihm knapp. Gurgelnd griff sich Guamar an die Kehle und riss den Mund auf.
     
    *
     
    Der
Atem stockte.
    Laina .. . du . .. hast mich vergiftet? !« stieß der Mann gepresst hervor,
die Augen vor ungläubigem Erstaunen weit aufgerissen.
    Ihr Gesicht war über ihn gebeugt, er nahm es
groß und verschwommen wahr.
    »Nein ... nein ...«, hörte er sie wie aus
unendlicher Ferne flüstern. »Ich werde es dir beweisen. .. John ... lieber John
... es ist nichts . .. sieh' her . . . ich werde den
Rest austrinken ... es ist kein Gift .. . wie kannst du
nur so etwas glauben . . ? «
    Perspektivisch verzerrt und wie in Zeitlupe
langsam nahm er ihre Bewegungen wahr, sah, wie sie das Glas, aus dem er eben
getrunken hatte, selbst an die Lippen führte und bis zur Neige leerte . . .
    Da setzten seine Sinne aus, sein Gehirn konnte
nichts mehr aufnehmen.
    Er wollte schreien, aber kein Wort kam über
seine Lippen. Im Tod jedoch entwickelte er noch mal eine erstaunliche, für
seine Verhältnisse übermenschliche Kraft! Was er schon seit zwei Jahren nicht
mehr allein geschafft hatte - jetzt gelang es ihm. Er konnte sich aufrichten,
er schnellte förmlich empor - direkt vor das Gesicht seiner Frau, das ihm schwankend
und verzerrt entgegenwehte wie ein Stück Stoff, das der Wind blähte.
    John Guamar hatte
Eindrücke wie unter einer Droge!
    Das Gesicht.. . war es wirklich das Gesicht
seiner geliebten Laina ?
    Er entdeckte die fremdartigen Züge in dem
Antlitz. Die obere Gesichtshälfte war schwarz, wie von einer Halbmaske bedeckt. . . um die sinnlichen Lippen spielte ein
triumphierendes Lächeln ... Starr und steif saß er im Bett, unfähig, sich weiter
zu rühren oder einen Laut von sich zu geben.
    Völlige Stille hüllte ihn ein, eine tote, stumme
Welt...
    Das Gesicht vor ihm blieb für den Bruchteil
einer Sekunde, dann entwickelten sich die Züge in die vertrauten Lainas zurück.
    Aber um Gottes willen - was war das? Das
Gesicht wurde grau-braun, rissig und spaltig und sah aus wie trockener Sickerboden,
der unter erbarmungsloserer Hitze litt! Die ausgedörrten Schollen

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