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0158 - Der Panthermann

0158 - Der Panthermann

Titel: 0158 - Der Panthermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Wilfried !«
    Ich werde hysterisch, dachte sie erschrocken. Abermals ertönte das seltsame Geräusch.
    Das Fauchen eines Raubtiers!
    Sie wirbelte herum. Da wuchs der Schatten vor ihr auf, im Mondlicht gespenstisch erleuchtet. Rotglühende Augen starrten sie an.
    Auf den ersten Blick sah er aus wie ein Mensch, aber…
    Marion Broher schrie!
    Greller wurde das Rotlicht des Augenpaars, und der Fremde stieß abermals das wilde Fauchen aus. Seine Pranken schossen vor.
    Der Pantherrachen schnappte zu!
    ***
    Wilfried Petersen stöhnte verzweifelt auf. Blut rann über seine Stirn. Die Klaue des Unheimlichen hatte ihn gestreift, zu Boden geschmettert wie einen kleinen Jungen. Dabei hatte Wilfried sich bislang eine Menge auf seine Körperkräfte und seine Widerstandsfähigkeit eingebildet.
    Schleier zogen sich vor seine Augen. Er sah alles wie durch einen dichten Nebel, und hinter seiner Stirn hämmerte ein Preßlufthammer. Das Aussehen des Unheimlichen verdrängte er. Er durfte nicht daran denken, wenn er nicht wahnsinnig werden wollte.
    »Wilfried…«, hörte er Marion rufen.
    Eiskalt strich der Wind über ihn hinweg, und Wilfried Petersen wußte, daß der Tod ihm im Nacken kauerte. Aber da war Marion.
    Sie rief nach ihm, noch einmal. Und irgendwo zwischen ihnen, vielleicht zwischen den Sträuchern verborgen, war die Bestie, dieses Zwischending aus Tier und Mensch, das ihn niedergeschlagen und für tot liegengelassen hatte. Doch seine Bewußtlosigkeit hatte nur Sekunden gedauert.
    Seine Lippen formten Marions Namen, aber kein Ton kam aus ihm heraus. Er schaffte es nicht mehr.
    Aber er schaffte es, sich aufzurichten.
    Er schaffte es, in die Jacken-Innentasche zu greifen und die Pistole herauszuholen. Er schaffte es, den Sicherungshebel herumzuwerfen. Er schaffte es, ein paar Schritte vorwärts zu taumeln, um das Gebüsch herum.
    Da schrie Marion!
    Etwas in Wilfried Petersen zerriß. Marion war in höchster Gefahr! Der Furchtbare, diese Bestie, griff sie an!
    Etwas Schwarzes entstand vor seinen Augen.
    »Nein«, keuchte er. »Ich darf noch nicht sterben… noch nicht… erst, wenn Marion…«
    Der Tod streckte seine furchtbaren Klauen nach ihm aus. Er fror entsetzlich. Unaufhaltsam rann das Leben rot und heiß aus seiner Schlagader, die die Bestie mit einem zweiten Hieb aufgerissen hatte. Wilfried knickte ein. Er sah den Schatten der Bestie vor sich, sah, wie der Unheimliche sich auf Marion stürzte, die keine Möglichkeit zum Entkommen fand.
    Mit äußerster Kraftanstrengung betätigte er den Abzug der Waffe, während er kaum noch sah. »Marion…« keuchte er verzweifelt.
    Das Krachen der Detonation hörte er kaum. Ein zweites Mal drückte er ab, dreimal, viermal. Sah, wie die Projektile den Körper des Unheimlichen trafen, sah, wie jener unter den Einschlägen zusammenzuckte - und wie sich die Wunden sofort wieder schlossen!
    Marions Schrei brach ab.
    Die Bestie fuhr herum.
    Wilfrieds Hand sank herab. Er konnte das Gewicht der Waffe nicht mehr tragen.
    Marion… sie ist tot! dachte er verzweifelt. Fauchend kam die Bestie auf ihn zu.
    Wilfried sah noch den geöffneten, stinkenden Pantherrachen, dann war es aus. Die Schwärze nahm ihn endgültig auf. Alles war so einfach, so leicht, so schön…
    ***
    Die furchtbare Gestalt, die es eigentlich gar nicht geben durfte, reckte sich, streckte die Arme gen Himmel, die in Raubtierpranken endeten. Weiße Krallen funkelten im Mondlicht, rote Augen glühten grell. Dann nahm der Unheimliche seine ursprüngliche, normale Stellung wieder ein.
    Er öffnete den Rachen. Eine dunkelrote Zunge kam hervor, bewegte sich hin und hei.
    Etwas Seltsames geschah.
    Das Blut, das über die Stirn Wilfried Petersens rann, verschwand plötzlich, nach und nach nahm die noch frische Hautfarbe des jungen Mannes eine fahle Blässe an.
    Dann wandte sich der Unheimliche dem Mädchen zu. Abermals züngelte er, und wieder verschwand das aus der Wunde rinnende Blut der Toten. Die Körper ließ er unversehrt. Er benötigte sie nicht. Ihm reichte das Blut vollkommen aus.
    Die glitzernden Sterne verbargen sich hinter jagenden Wolkenschleiern. Der Unheimliche, der eine gewisse Menschenähnlichkeit im Körperbau besaß, ließ sich auf alle viere nieder und hetzte in weiten Sprüngen davon. Der Pantherrachen war noch leicht geöffnet, an den Lefzen hingen winzige Blutströpfchen.
    In dieser Nacht würde niemand mehr sterben.
    Der Chworch hatte seine Opfer geholt.
    ***
    Alfred von Truygen gähnte langatmig, reckte

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