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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Er baute sich breitbeinig auf, entschlossen, nicht von der Stelle zu weichen. Diese Entschlossenheit verschwand allerdings schlagartig, als Späher aus dem Westen entlang der Frontlinie schrien, dass auch im Südwesten, am Westrand des Tals der Hüter, gekämpft wurde.
    Banak fand eine Stelle, von der aus er eine bessere Sicht auf die Region hatte, und spähte im heller werdenden Licht nach Südwesten. Als er erkannte, welches Ausmaß der Kampf und das gegnerische Heer hatten, wäre er beinahe umgefallen.
    »Bei Moradin, gebt bloß nicht auf«, flüsterte der alte Zwerg erschrocken.
    Er blickte wieder nach Norden, wo die Auswirkungen von Nanfoodles Explosion ein Ende gefunden hatten, wo die Masse der Orks auf ihn zuströmte und die Zwerge wieder in ihre Verteidigungspositionen trieb. Dann schaute er zurück nach Südwesten und lauschte den lauter werdenden Kampfgeräuschen.
    Sofort begriff er, was die Orks vorhatten.
    Sofort erkannte er die Gefahr.
    Mit einem entschlossenen Grunzen zwang sich der Kommandant, die Zerstörung auf dem westlichen Gebirgskamm zu betrachten. Der Plan der Orks war gut koordiniert und zielte nicht nur darauf ab, Boden zu gewinnen, sondern die Zwerge bis zum letzten Krieger niederzumetzeln. Nanfoodles Explosion allein hatte ihnen ein wenig Luft verschafft, ein wenig Zeit – vielleicht genug zur Flucht.
    »Moradin sei mit dir, Kleiner«, sagte Banak zu dem Gnom, der viel zu weit entfernt war, um ihn zu hören.
    Die Kampfgeräusche im Südwesten wurden plötzlich und dramatisch lauter, und Banak warf einen Blick zurück und sah, dass sich den Feinden auch eine Horde Riesen angeschlossen hatte.
    »Moradin sei mit uns allen«, flüsterte der Zwerg.
    Die Hauptfront der Zwerge brach und zog sich zurück wie befohlen, und alle rannten zu ihren Verteidigungsstellungen weiter oben am Hang. Pfeile und Hämmer flogen über sie hinweg und verlangsamten die Orks, die bei jedem Schritt an ihren Fersen klebten.
    Aber viele Zwerge rannten nicht schnell genug. Einige waren bereits tot, getroffen von Ork-Speeren oder dem fliegenden Schutt von Nanfoodles gewaltiger Explosion. Und viele andere, weit über hundert, lagen blutüberströmt am Boden.
    Allerdings bluteten sie nicht aus Wunden, sondern aus zerrissenen Wasserschläuchen. Thibbledorf Pwent, seine Knochenbrecher und eine erhebliche Anzahl neuer Rekruten hatten sich in der Verwirrung der Explosion mit »Blut« bespritzt und »tot« zu Boden geworfen. Einige, wie Pwent selbst, betonten die »Wunden« durch strategisch platzierte, zerbrochene Waffen. Nun lagen sie dort, vollkommen reglos, während Horden von Orks an ihnen vorbeistürmten und manchmal sogar auf sie traten.
    Pwent öffnete ein Auge und verbiss sich ein Lächeln.
    Dann sprang er auf und stieß einen stachelbesetzten Handschuh direkt ins Gesicht des nächstbesten Orks. Er brüllte so laut er konnte, und sofort sprangen die Knochenbrecher auf wie ein einziger Mann, direkt inmitten des verwirrten Feinds.
    »Verschafft unseren Leuten Zeit!«, schrie der Anführer, und die Knochenbrecher taten genau das, stürzten sich auf die Feinde, schlugen und schnitten wild um sich, rissen Orks um und wälzten sich über sie, wobei ihre mit scharfen Kanten versehenen Rüstungen ihre Opfer in eine blutige Masse verwandelten.
    Thibbledorf Pwent stand in der Mitte und führte den Kampf mehr durch sein Beispiel als durch Worte an. Es gab keinen allgemeinen Plan. Das Letzte, was Pwent wollte, war eine Atmosphäre von Koordination und Vorhersehbarkeit.
    Er wollte Chaos!
    Schlichtes, wunderschönes Chaos – die Berufung und Freude der Knochenbrecher.

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    Banak Starkamboss beobachtete den Gegenangriff – Tausende von Orks, die sich blutgierig auf die Zwerge stürzten – und wusste, dass es vorbei war. Diese Schlacht würde die letzte auf diesem Boden sein, ob er nun siegte oder verlor, durchbrach oder sich zurückzog. Als er die schiere Größe der Ork-Streitmacht sah, die gewaltige Masse an Verstärkung, war der Zwerg über die Aussichten alles andere als begeistert.
    Kampfgeräusche hinter und unter ihm ließen ihn schnell zurück zum Klippenrand eilen, und auch dort sah der alte Zwerg nichts als Vernichtung.
    Die Zwerge am Westrand des Tals der Hüter waren bereits dabei, sich zurückzuziehen. Und wie hätte es auch anders sein können? Die Armee, die gegen sie geführt wurde, war riesig, größer als alles, was Banak in seinen langen Jahren gesehen hatte.
    »Wie viele Orks?«, fragte er

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