Die Sache mit Callie und Kayden: Callie und Kayden 1 - Roman (German Edition)
Situation bringen, in der du die Chance hast, alles mit ihr zu machen, was du willst.«
»Ich habe eben mit Daisy Schluss gemacht, vergessen?«
Er verdreht die Augen. »Und deswegen bist du unendlich traurig, ja ja.«
Ich finde die Sonnenbrille neben einem Mülleimer, hebe sie auf und pflücke Grashalme aus den Rissen im Rahmen. »Ich weiß nicht mal, ob ich irgendwas mit Callie tun will.«
Er nimmt die unangezündete Zigarette aus dem Mund und starrt sie an. »Ich kann mich nicht erinnern, wo ich meine Schachtel gelassen habe.« Er klopft sich die Taschen ab, dreht sich im Kreis und sieht hinunter.
Luke verliert dauernd Sachen, am liebsten seine Zigaretten. Dabei ist Nikotin sein Beruhigungsmittel, und ohne flippt er aus. »Wo habe ich denn nur …« Er geht zurück zu einer Bank und seufzt, als er die Schachtel dort findet. Er steckt sie in seine Tasche und schließt erleichtert die Augen, als hätte er um ein Haar einen Arm verloren. »Wir können eine Wette abschließen.«
Ich klappe die Brillenbügel ein und wieder auf. »Das haben wir seit der Highschool nicht mehr getan.«
»Als du mit Daisy anfingst«, sagt er. »Mann, waren das noch gute Zeiten!«
Ich blicke zu den Fahrgeschäften, die in alle möglichen Richtungen wirbeln und kreisen. »Ja, aber ich glaube kaum, dass ich Callie dazu bringen kann, mit mir unter die Tribüne zu gehen. Es wäre auch falsch.«
Luke trommelt mit den Fingern an seinem Bein zum Takt des Rocksongs, der in der Nähe dröhnt, und sieht zu dem Dschungelhaus in der Ecke. Drinnen ist es dunkel, und es steht niemand an der Pforte »Warte mal. Ich habe eine Idee.«
»Kannst du das bitte genauer erklären?«, frage ich. »Ich möchte da ungern blind reinmarschieren.«
»Betrachte es als Herausforderung.« Er geht rückwärts über das ausgedörrte Gras zum Ausgang. »Ich bin in fünf Minuten wieder hier. Du musst nichts weiter tun, als meinem Beispiel folgen, und als Dankeschön darfst du mich mal dieses Motorrad fahren lassen, das keiner anfassen darf, wenn wir an Thanksgiving zu Hause sind.«
»Kommt nicht in Frage!«
Er verschwindet durchs Tor und winkt ab. Kopfschüttelnd kehre ich zu Callie und ihrem Bären zurück. Ich habe ein schlechtes Gewissen, und dennoch ahne ich, dass ich bei Lukes Plan mitmachen werde, weil ich es im Moment unbedingt will.
Callie
Während Seth den Bären noch herrichtet, kommt Luke mit einer unangezündeten Zigarette im Mund zu uns. Er hat eine Jacke an, die Kapuze tief in die Stirn gezogen. Vorne wölbt sich die Jacke.
»Was ist das denn?« Er blinzelt zu dem Pappschild in den Teddybärenhänden. Der Bär trägt ein funkelndes Diadem, eine Sonnenbrille und eine Perlenkette. Luke liest die Aufschrift auf dem Schild laut vor: »Bin furchtbar niedlich, wenn man mir ein liebevolles Zuhause, Essen, Wasser und ein bisschen Knuddelzeit schenkt.« Er tippt das eine Teddyohr an. »Was soll das werden?«
Ich lache und kaue auf meiner Stiftspitze. »Wir wollen, dass er adoptiert wird, damit ihn keiner von uns mit nach Hause nehmen muss.«
Luke sieht zu Kayden, der nur mit den Schultern zuckt. »Ich fand das witzig. Und sei froh, denn Callie wollte mich überreden, ihn mit in unser Zimmer zu nehmen.«
Luke runzelt die Stirn, nimmt die Zigarette aus dem Mund und steckt sie dem Bären in die Plüschschnauze. »Ja, das ist besser.«
Kayden verdreht die Augen und schiebt die Hände in seine Jeanstaschen. »Und was steht als Nächstes auf der Liste? Und ich meine das metaphorisch, nicht eure Liste.«
Ich sehe mich zu den Fahrgeschäften um, deren bunte Lichter im Dunkeln glitzern. »Wir können noch ein bisschen Karussell fahren, schätze ich.«
»Nein, ich habe eine bessere Idee.« Mehr sagt Luke nicht, sondern geht weg. Wir anderen drei wechseln verwunderte Blicke, ehe wir ihm nachlaufen. Er geht auf ein Dschungelhaus aus Seilen, Rampen, Netzen und Stangen zu. Es gibt drei Ebenen und unten eine kleine Pforte. Ich vermute, dass man bis nach ganz oben und wieder herunter klettern soll.
»Ich glaube, das ist nicht geöffnet«, sage ich, als Luke nach dem Pfortenriegel greift.
Mit einer Hand in der Tasche sieht er sich um und tippt die Pforte mit dem Fuß auf. »Ah, na so was! Jetzt ist es offen.« Er geht rein und bedeutet uns, ihm zu folgen. »Kommt schon! Ist doch bloß ein großer Spielplatz. Außerdem feiern wir.«
»Was?«, fragen Seth und ich im Chor.
Er grinst und sieht Kayden an. »Das Ende der Bösen Hexe.« Er summt ein Lied aus dem Zauberer
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