Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers
Drizzt ihn, stand auf und schüttelte den Staub von sich.
»Das sind sie in der Tat«, erwiderte Belwar. »Aber Gräber lieben ihre Baruchies und denken nicht daran, Dinge zu teilen!«
»Euretwegen wäre ich fast zerquetscht worden!« fauchte Drizzt wütend.
Wieder nickte Belwar. »Merkt Euch gut, Dunkelelf, wenn Ihr das nächste Mal Eurem Panther befehlt, auf mir zu schlafen, werde ich bestimmt Schlimmeres tun!«
Drizzt hatte Mühe, sein Lächeln zu verbergen. Sein Herz schlug noch immer heftig, aber Drizzt war auf seinen Gefährten nicht böse. Er warf einen Blick über die Schulter auf den wütenden und hartnäckigen Gräber.
»Kommt«, fuhr der selbstgefällige Svirfneblin fort und begann tiefer in den Tunnel zu gehen. »Wir machen den Gräber nur wütender, wenn wir in seinem Blickfeld bleiben.«
Der Durchgang verengte sich und beschrieb wenige Schritte weiter einen scharfen Bogen. Dahinter warteten noch mehr Probleme auf die Gefährten, da der Korridor an einer nackten Steinwand endete. Belwar erklomm sie, um sie zu untersuchen, und diesmal verschränkte Drizzt seine Arme vor der Brust und grinste hämisch.
»Ihr habt uns an einen gefährlichen Ort gebracht, kleiner Freund«, sagte der Dunkelelf. »Ein wütender Gräber hinter uns, und wir sind in einem Blindtunnel gefangen!«
Belwar preßte ein Ohr an das Gestein und winkte Drizzt mit seiner Hammerhand heran. »Nur eine Unannehmlichkeit«, versicherte der Tiefengnom ihm. »Dahinter liegt ein anderer Tunnel – keine zwei Meter entfernt.«
»Zwei Meter Gestein«, stöhnte Drizzt.
Aber Belwar schien darüber nicht besorgt zu sein. »Ein Tag«, sägte er, »vielleicht zwei.« Belwar streckte seine Arme aus und begann einen Gesang, der zu tief war, als daß Drizzt ihn hätte deutlich hören können, aber dem Dunkelelf war klar, daß Belwar eine Art Zauberspruch von sich gab.
» Bivrip!« schrie Belwar.
Nichts geschah.
Der Höhlenvater wandte sich wieder an Drizzt, ohne enttäuscht zu wirken. »Ein Tag«, verkündete er wieder.
»Was habt Ihr getan?« fragte Drizzt ihn.
»Ich habe ein Summen auf meine Hände gelegt«, erwiderte der Tiefengnom. Da Belwar sah, daß Drizzt überhaupt nichts verstand, drehte er sich auf dem Absatz um und schmetterte seine Hammerhand gegen die Wand. Eine Explosion von Funken erhellte den schmalen Tunnel so sehr, daß Drizzt geblendet wurde. Als die Augen des Dunkelelfen sich endlich erholt hatten, sah er, daß der Svirfneblin bereits mehrere Zentimeter Fels in feinen Staub verwandelt hatte.
»Magga cammara, Dunkelelf«, schrie Belwar zwinkernd. »Ihr habt doch wohl nicht geglaubt, daß mein Volk sich die Mühe machen würde, so schöne Hände für mich anzufertigen, ohne sie mit ein wenig Zauberkraft zu versehen, oder?«
Drizzt trat nah zu ihm heran und setzte sich. »Ihr seid voller Überraschungen, kleiner Freund«, antwortete er mit einem ergebenen Seufzer.
»Das bin ich in der Tat!« brüllte Belwar und schlug wieder auf das Gestein, so daß Splitter in alle Richtungen flogen.
Wie Belwar versprochen hatte, waren sie binnen eines Tages aus dem Blindschacht, setzten ihren Weg fort und zogen – nach Schätzung des Tiefengnomes – nordwärts. Bisher war ihnen das Glück treu geblieben, und sie wußten das beide, denn sie hatten zwei Wochen in der Wildnis verbracht, ohne auf etwas Feindseligeres als einen Gräber gestoßen zu sein, der seine Baruchies schützte.
Ein paar Tage später änderte sich das.
»Beschwört den Panther«, bat Belwar Drizzt, während sie sich in den breiten Tunnel duckten, durch den sie zogen. Drizzt hatte der Bitte des Höhlenvaters nichts entgegenzusetzen, denn ihm gefiel das grüne Glühen vor ihnen ebensowenig wie Belwar. Einen Augenblick später wirbelte schwarzer Nebel heran und nahm Gestalt an, und dann stand Guenhwyvar neben ihnen.
»Ich gehe zuerst«, sagte Drizzt. »Ihr beide folgt mir gemeinsam mit zwanzig Schritt Abstand.« Belwar nickte, und Drizzt lief los. Drizzt hatte die Bewegung fast erwartet, als die Pickhackenhand des Svirfneblin ihn unterhakte.
»Seid vorsichtig«, sagte Belwar. Drizzt lächelte nur, gerührt über die Aufrichtigkeit in der Stimme seines Freundes, und dachte, wieviel besser es war, einen Gefährten an seiner Seite zu haben. Dann verdrängte Drizzt seine Gedanken und ließ sich von seinen Instinkten und seiner Erfahrung leiten.
Er stellte fest, daß das Glühen aus einem Loch im Boden des Tunnels drang. Der Tunnel führte dahinter weiter, bog aber
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