Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers
seiner Bewegungen entgegentreten.
Dann waren die Corbies auf ihm, schlugen um sich und kreischten ihre wilden Gesänge. In diesen ersten Sekunden parierte Drizzt nur, und mit den Flachseiten seiner Klingen wehrte er geradezu wundersam jeden Schlag ab. Die Krummsäbel drehten sich und wirbelten durch die Luft, aber der Dunkelelf, der sich weigerte, dem Killer in sich nachzugeben, machte in seinem Kampf wenig Fortschritte. Nach mehreren Minuten stand er noch immer dem ersten Corby gegenüber, der ihn angegriffen hatte.
Belwar war nicht so zurückhaltend. Corby auf Corby stürmte auf den kleinen Svirfneblin ein, nur, um nach einem Schlag der explodierenden Hammerhand plötzlich zu erstarren. Der elektrische Schlag und die bloße Wucht des Hiebes töteten den Corby oft, wo er stand, doch Belwar wartete nicht, um das herauszufinden. Auf jeden Hammerschlag schoß die Pickhackenhand des Tiefengnoms in einem Rundschlag vor und fegte das jeweilige Opfer von dem Laufweg.
Der Svirfneblin hatte ein halbes Dutzend Vogelmänner bezwungen, bevor er Gelegenheit fand, einen Blick zu Drizzt zu werfen. Er erkannte sofort, welchen inneren Kampf der Dunkelelf austrug.
»Magga capimara!« schrie Belwar. »Kämpft gegen sie, Dunkelelf, und kämpft, um zu siegen! Sie werden keine Gnade zeigen! Es kann keinen Waffenstillstand geben! Tötet sie – schlagt sie nieder -, sonst werden sie Euch gewiß töten!«
Drizzt hörte Belwars Worte kaum. Tränen stiegen in seine lavendelblauen Augen, doch obwohl er kaum etwas sah, verlangsamte sich der fast magische Rhythmus seiner blitzenden Klingen nicht. Er brachte seinen Gegner aus dem Gleichgewicht und schlug dem Vogelmann mit dem Griff eines Krummsäbels auf den Kopf. Der Corby fiel um wie ein Stein und rollte beiseite. Er wäre von dem Laufweg gefallen, doch Drizzt trat zu ihm und hielt ihn fest.
Belwar schüttelte den Kopf und schlug auf einen anderen Widersacher ein. Der Corby hüpfte zurück, seine Brust schwoll an und war durch die Wucht der verzauberten Hammerhand verkohlt. Ungläubig starrte der Corby Belwar an, stieß aber weder einen Schrei aus, noch rührte er sich, als die Pickhacke ihn an der Schulter erfaßte, herumriß und in den Säuresee schleuderte.
Guenhwyvar brachte die hungrigen Angreifer aus der Fassung. Als die von hinten herandrängenden Corbies den Panther fast erreicht hatten und glaubten, ihn nun töten zu können, duckte sich Guenhwyvar und sprang. Der Panther schoß in das grüne Licht und landete auf einem der anderen, gut zehn Meter entfernten Laufwege. Guenhwyvar rutschte auf dem glatten Gestein, doch es gelang ihm, Halt zu finden, bevor er über den Rand in den Säurepfuhl stürzte.
Die Corbies kreischten und eilten ihm über die Laufwege hinterher.
Ein einzelner Corby, der dort stand, wo Guenhwyvar gelandet war, rannte furchtlos auf ihn zu, um gegen die Katze zu kämpfen. Guenhwyvars Zähne fanden augenblicklich sein Genick und quetschten das Leben aus ihm.
Doch während der Panther damit beschäftigt war, zeigte sich die ganze Gefährlichkeit der teuflischen Falle der Corbies. Ein Corby sah endlich in der hohen Höhle von oben ein Opfer in der richtigen Position. Der Vogelmann schlang seine Arme um einen schweren Felsen auf dem Vorsprung, stieß ihn vor und ließ sich mit dem Stein fallen.
Guenhwyvar sah das herabstürzende Monster in letzter Sekunde und sprang beiseite. Dem Corby war das in seiner selbstmörderischen Ekstase egal. Der Vogelmann schlug auf den Laufweg, und die Wucht des schweren Felsens zerschmetterte die schmale Brücke in tausend Stücke.
Der große Panther versuchte wieder zu springen, doch das Gestein unter Guenhwyvars Füßen löste sich auf, bevor er ansetzen konnte. Vergebens kratzten Guenhwyvars Krallen an der einstürzenden Brücke, und er folgte dem Corby und seinem Felsen hinab in den Säuresee.
Als Belwar die Jubelschreie der Vogelmänner hinter sich hörte, drehte er sich um und sah gerade noch Guenhwyvars Sturz. Drizzt, der in diesem Augenblick zu beschäftigt war – ein anderer Corby schlug auf ihn ein, und der, den er zu Boden geschlagen hatte, kam zwischen seinen Füßen wieder zu Bewußtsein -, sah das nicht. Doch der Dunkelelf mußte es nicht sehen. Die Figurine in Drizzts Tasche erhitzte sich plötzlich, und unheimliche Rauchfäden stiegen aus Drizzts Piwafwi auf. Drizzt konnte leicht ahnen, was mit seinem geliebten Guenhwyvar geschehen war. Die Augen des Dunkelelfen verengten sich, und ihr plötzliches Feuer
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