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Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)

Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)

Titel: Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Bock
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Kapitel 1: MINDFUCK
oder die Lücke zwischen unseren Möglichkeiten und unserem tatsächlichen Leben
     

    Video Inhalt kann nicht abgespielt werden. Sie können das Video hier abrufen: http://youtu.be/jiFwLujlJJ4
    Videodatei: Selbstsabotage (00:27)
     
    Als ich noch ein Kind war, hörte ich morgens, wenn ich mich für die Schule fertig machte, gerne Radio. Eine Sendung mochte ich besonders. Sie begann mit den Worten: »Positiv sollst du den Tag beginnen.« Dieser Satz war wohl meine erste Begegnung mit dem, was man heute als mentales Selbstmanagement bezeichnen würde. Die Moderatorin klang, als ob sie ihre Hörer dazu ermahnen müsste, und ich war jedes Mal fasziniert von ihrer Botschaft. Die mahnende Stimme und ihre eigentlich auf einen positiven Start in den Tag ausgerichteten Worte passten für mich irgendwie nicht zusammen. Kein Wunder, ich wusste damals auch nicht, wie man ihn negativ beginnt. Mir war nicht klar, wie es in der Innenwelt so vieler Erwachsener tatsächlich aussieht.
    In der Regel wachte ich morgens auf und freute mich auf den Tag, der jedes Mal ein neues Abenteuer war. Ich hatte eine Kindheit wie viele andere. Nicht immer war alles toll. Aber jeden Tag gab es so viel zu erleben und zu entdecken: faszinierende Geschmäcker, geheimnisvolle Geschichten, frische Luft, die Kinder, mit denen ich auf der Straße vor unserem Haus spielte. Das Schlafengehen war eine wirkliche Herausforderung. Wie sollte man denn ins Bett wollen, wenn die Erwachsenen gerade die Etageren mit Chips, Erdnussflips und anderen Genüssen füllten? Wie sollte man schlafen gehen, wenn die besten Filme im Fernsehen kamen und überhaupt die Nacht so dunkel und geheimnisvoll war? Viel zu schade, um ins Bett zu gehen und die Augen zu schließen!
    Heute, etwa 30 Jahre später, kann ich verstehen, was die mahnende Pionierin des positiven Denkens gemeint hatte. Ich habe meine eigenen Erfahrungen mit Sorgen, Ängsten und Zweifeln gemacht, und ich erlebe täglich, wie die Innenwelt vieler Erwachsener aussieht. Sie blockieren sich selbst mit Gedanken, die ich heute
MINDFUCK
nenne. Sie quälen sich zur Arbeit, machen sich schon beim Aufwachen Gedanken, fühlen sich häufig wie gefangen in einem inneren Hamsterrad oder haben den Eindruck, vor Langeweile schon tagsüber einzuschlafen. Andere sind nach außen hin überaus erfolgreich, innerlich aber wie zerrissen und nicht glücklich mit dem, was sie haben. Zwischen dem Leben, das sich viele wünschen, und ihrer täglichen Realität klafft ein ziemlicher Abgrund. Kein schöner Zustand, den aber leider viele für normal halten.
    Seit vielen Jahren beschäftige ich mich in meiner Arbeit mit dem Phänomen der mentalen Selbstsabotage. Ich arbeite als Managementberaterin und als Coach für Menschen, die sich beruflich und dabei meistens auch persönlich weiterentwickeln möchten. Coaching ist eine Beratungsdisziplin für Einzelpersonen, die ursprünglich aus dem Leistungssport kommt und von dort in die Wirtschaft kam. Im Gegensatz zu Psychotherapeuten arbeite ich mit psychisch gesunden Menschen daran, wie sie bestimmte Ziele oder mehr Erfolg und Lebensqualität erreichen können. Eine Kollegin, Psychiaterin und Coach an der Harvard Medical School, hat es einmal wunderbar auf den Punkt gebracht: In der Psychotherapie folgt man dem Weg seiner Tränen. Im Coaching folgt man dem Weg seiner Träume. [1]
    Meine Arbeit besteht also darin, Menschen zu unterstützen, ihre Träume zu finden, in stimmige Ziele zu übersetzen und diese möglichst gut zu erreichen. Doch gerade deshalb sehe ich täglich, wie sie sich jahre- und jahrzehntelang davon abhalten, ihre Ziele zu erreichen. Die Gewohnheit, sich selbst zu sabotieren, ist Teil einer weitverbreiteten Denkkultur. Und sie zieht sich durch sämtliche Bereiche, in denen ein Mensch etwas erreichen möchte.
    Ich kann in meiner täglichen Praxis nicht nur das gesamte Spektrum der Generationen, sondern auch eine enorme Bandbreite von Berufsgruppen und privaten Konstellationen erleben. In meine Beratung kommen Menschen aller Gesellschaftsschichten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es kommen Prominente, die ihrem Leben eine neue Richtung geben wollen. Politiker, die etwas wirklich Bahnbrechendes erreichen wollen. Oder Führungskräfte, die auf dem Sprung in die Vorstandsetage sind. Ich arbeite mit ihnen ebenso wie mit allen anderen. Mein bislang jüngster Klient war 18 Jahre alt, meine älteste Klientin 83. Vom Arzt bis zur Zimmerpflanzenexpertin habe

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