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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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dann, »und noch einen Krummsäbel, wenn Ihr einen habt.«
    Montolio schaute ihn neugierig an. »Zwei Klingen, um zu kämpfen«, bemerkte er. »Da werdet Ihr schnell durcheinanderkommen, könnte ich mir denken.«
    »Das ist bei den Dunkelelfen kein ungewöhnlicher Kampfstil«, sagte Drizzt.
    Montolio zuckte mit der Schulter und lief wieder nach drinnen. Die Worte des Drows bezweifelte er nicht. »Das hier ist mehr nur zum Vorzeigen, fürchte ich«, sagte er, als er mit einer überreich verzierten Klinge zurückkam. »Wenn sie Euch gefällt, könnt Ihr sie nehmen, oder Ihr sucht Euch ein Schwert. Davon habe ich einige.«
    Drizzt nahm den Krummsäbel entgegen, um sein Gewicht abzuschätzen. Er war vielleicht ein bißchen zu leicht und zu zerbrechlich. Doch der Dunkelelf entschloß sich, ihn zu behalten, weil er meinte, dass eine gekrümmte Klinge besser zu ihm paßte als ein gerades und unhandliches Schwert.
    »Ich werde auf die hier so gut aufpassen, wie Ihr es getan habt«, versprach Drizzt, denn er wusste, welch großes Geschenk der Mensch ihm gemacht hatte. »Und ich werde sie benutzen«, fügte er hinzu, weil er wusste, was Montolio wirklich hören wollte, »aber nur, wenn es unbedingt sein muß.«
    »Dann betet, dass Ihr sie nie einsetzen müßt, Drizzt Do'Urden«, erwiderte Montolio. »Ich habe den Frieden erlebt, und ich habe den Krieg erlebt, und ich kann Euch sagen, dass das erstere mir lieber ist! Kommt jetzt, mein Freund. Es gibt noch so viele Dinge, die ich Euch zeigen möchte.«
    Drizzt warf einen letzten Blick auf den Krummsäbel, verstaute ihn in der Scheide an seinem Gürtel und folgte Montolio.
    Da sich der Sommer schon ankündigte und die Gesellschaft des anderen so gut und aufregend war, waren sowohl der Lehrer als auch sein ungewöhnlicher Schüler guter Dinge. Sie rechneten damit, dass in dieser Jahreszeit wertvolle Lektionen und wundersame Ereignisse auf sie warteten.
    Wenn sie gewußt hätten, dass ein bestimmter Orkkönig mit seinen gelben, blutunterlaufenen Augen die Region absuchte, weil er sich über den Verlust von zehn Soldaten, zwei Worgs und des Riesen, seinem wertgeschätzten Verbündeten, ärgerte, wäre Montolio und Drizzt das Lachen vergangen. Der Orkkönig suchte den Drow und fragte sich, ob der Dunkelelf in das Unterreich zurückgekehrt sei oder sich mit einer anderen Gruppe – den kleinen Elfenverbänden, die in der Gegend lebten, oder mit dem verdammten, blinden Waldläufer namens Montolio – zusammengetan habe.
    Wenn der Drow noch immer in der Gegend war, dann würde Graul ihn finden. Der Orkhäuptling ging keine Risiken ein, und die bloße Anwesenheit eines Drows stellte schon ein Risiko dar.

Montolios Prüfung
    »Nun, ich habe lange genug gewartet!« sagte Montolio eines Nachmittags bestimmt. Er rüttelte an den Schultern des Dunkelelfs.
    »Gewartet?« fragte Drizzt und rieb sich die Augen.
    »Seid Ihr ein Kämpfer oder ein Zauberer?« fuhr Montolio fort. »Oder beides? Einer von der vielseitigen Sorte? Die Elfen auf der Oberflächenwelt sind bekannt dafür.«
    Drizzts Gesichtsausdruck zeigte seine Verwirrung. »Ich bin kein Zauberer«, sagte er lachend.
    »Ihr habt doch Geheimnisse, nicht wahr?« höhnte Montolio. Er reckte sich in Drizzts Schlafzimmer und verschränkte die Arme vor der Brust. »Das ist nicht recht. Ich habe Euch aufgenommen, und wenn Ihr ein Zauberer seid, dann muß ich es wissen!«
    »Warum sagt Ihr das?« fragte der verblüffte Drow. »Woher wollt Ihr -«
    »Auge hat es mir gesagt!« platzte Montolio heraus. »Bei dem Kampf, als wir uns das erste Mal getroffen haben«, erläuterte er, »habt Ihr Eure Umgebung verdunkelt und die Orks mit dieser Dunkelheit eingehüllt. Streitet es nicht ab, Zauberer. Auge hat es mir erzählt!«
    »Das war kein Zauberfluch«, protestierte Drizzt hilflos, »und ich bin kein Zauberer.«
    »Kein Fluch?« wiederholte Montolio. »Dann vielleicht ein Kunstgriff? Na, dann zeigt es mir doch mal!«
    »Kein Kunstgriff«, erwiderte Drizzt, »eine Fähigkeit. Alle Dunkelelfen, selbst die ranguntersten, können Kugeln der Dunkelheit produzieren. Das ist keine so schwere Aufgabe.«
    Montolio dachte kurz über die Enthüllung nach. Er hatte keine Erfahrung mit Dunkelelfen gemacht, bevor Drizzt in sein Leben getreten war. »Was für andere Fähigkeiten besitzt Ihr außerdem?«
    »Feenfeuer«, antwortete Drizzt. »Das ist eine Linie aus – «
    »Den Zauber kenne ich«, sagte Montolio zu ihm. »Das ist bei den Priestern der Wälder weit

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