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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Klauen. Dabei zischte er und beschwerte sich lautstark.
    Drizzt trat zurück und steckte den Krummsäbel in die Scheide. Plötzlich betrachtete er die Begegnung mit den Augen des Dachses und wusste, dass sich das Tier bedroht fühlte. Und irgendwie erkannte er auch, dass sich der Dachs diesen Bau ausgesucht hatte, weil er darin seine Nachkommen aufziehen wollte.
    Den Dachs irritierten die Überlegungen des Drows. Dann wurde Drizzt klar, dass eine werdende Mutter nicht kämpfen wollte, und als er vorsichtig den Beerenbusch zurechtrückte, um den Bau zu verbergen, ging der Dachs auf alle viere und schnupperte, damit er sich an den Geruch des Dunkelelfs erinnern konnte. Dann kehrte er in sein Loch zurück.
    Als Drizzt sich umdrehte, stand er Montolio gegenüber, der ihn anlächelte und klatschte. »Selbst einem Waldläufer würde es schwerfallen, einen Dachs zu beruhigen«, erklärte der alte Mann.
    »Der Dachs ist trächtig«, erwiderte Drizzt. »Sie wollte noch weniger kämpfen als ich.«
    »Woher wusstet Ihr das?« fragte Montolio, obwohl er die Erkenntnisse des Drows nicht in Frage stellte.
    Drizzt wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als er feststellte, dass ihm keine Erklärung einfiel. Er blickte zu dem Beerenbusch zurück und schaute dann Montolio hilflos an.
    Montolio lachte laut und kehrte an seine Arbeit zurück. Er, der den Geboten der Göttin Mielikki folgte, und das seit vielen Jahren, wusste, was geschehen war, wenn auch Drizzt es nicht begriff.
    »Der Dachs hätte Euch zerreißen können, das wißt Ihr«, spottete der Waldläufer, als Drizzt neben ihn trat.
    »Sie war trächtig«, erinnerte Drizzt ihn, »und deshalb kein so starker Gegner.«
    Montolios Gelächter ärgerte ihn. »Nicht so stark?« wiederholte der Waldläufer. »Glaubt mir, Drizzt, Ihr hättet es lieber mit Schreihals als mit einem trächtigen Dachsweibchen zu tun!«
    Drizzt zuckte nur mit den Achseln, eine andere Antwort fiel ihm nicht ein. Er konnte mit dem alten Mann nicht länger darüber diskutieren.
    »Glaubt Ihr wirklich, dass das kleine Messer Euch eine Hilfe im Kampf gegen sie gewesen wäre?« fragte Montolio, der die Unterhaltung in eine andere Richtung lenken wollte.
    Drizzt betrachtete den Dolch, den, den er dem Feengeist abgenommen hatte. Wieder fiel ihm kein Argument ein – das Messer war in der Tat klein. Er lachte über sich. »Das ist alles, was ich habe, fürchte ich«, erwiderte er.
    »Darum werden wir uns noch kümmern«, versprach der Waldläufer und schwieg. Trotz all der Ruhe und der Sicherheit, die er verspürte, kannte Montolio doch die Gefahren gut, die diese wilde, bergige Gegend barg.
    Mittlerweile vertraute der Waldläufer Drizzt ohne Vorbehalte.
    Montolio weckte Drizzt kurz vor Sonnenaufgang und führte den Dunkelelf zu einem großen Baum am nördlichen Rand des Wäldchens. Am Fuße des Baums befand sich ein großes Loch, beinahe eine Höhle, dessen Öffnung mit Unterholz und einer Decke in der Farbe des Baumstammes sorgfältig kaschiert war. Sobald Montolio die Tarnung beiseite geräumt hatte, verstand Drizzt die Geheimnistuerei.
    »Eine Waffenkammer?« fragte der Drow überrascht.
    »Ihr zieht Krummsäbel vor«, erwiderte Montolio, der sich an die Waffe erinnerte, die Drizzt an dem Steinriesen zerbrochen hatte. »Ich habe auch einen guten.« Er kroch in die Höhle und wühlte eine Zeitlang herum, bis er mit einer dünnen, gekrümmten Klinge auftauchte. Drizzt kletterte in das Loch, um die außergewöhnliche Kollektion an Waffen zu betrachten, als der Waldläufer herauskam. Montolio besaß eine riesige Anzahl unterschiedlicher Waffen, angefangen von verzierten Dolchen über große Streitäxte bis hin zu Armbrüsten leichterer und schwererer Ausführung. Eine Anzahl von Speeren lehnte an der inneren Baumwand. Die Speerspitzen zeigten nach oben. Es gab auch einen Speer mit Metallschaft, eine zehn Fuß lange Pike mit einer langsam zulaufenden, schmalen Spitze und zwei kleineren Widerhaken, die an der Spitze seitlich abstanden.
    »Zieht Ihr für Eure andere Hand einen Dolch oder einen Schild vor?« erkundigte sich Montolio, als der Drow, der vor Begeisterung in sich hineinmurmelte, wieder herauskam. »Ihr könnt nehmen, was Ihr wollt, nur die nicht, auf denen eine Eule mit Krallen ist. Dieser Schild, das Schwert und der Helm gehören mir.«
    Drizzt zögerte einen Moment, weil er versuchte, sich den Waldläufer in einer Auseinandersetzung von Angesicht zu Angesicht vorzustellen. »Ein Schwert«, sagte er

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