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Die Saga vom Eisvolk 08 - Die Henkerstochter

Die Saga vom Eisvolk 08 - Die Henkerstochter

Titel: Die Saga vom Eisvolk 08 - Die Henkerstochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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will damit nur sagen, daß ich mir all die Jahre solche Sorgen gemacht habe. Aber jetzt weiß ich, daß es dem Jungen gutgeht. Nun hat meine liebe Seele ihren Frieden. Mehr verlange ich nicht.«
    Es war ein sehr entspannter, sehr glücklicher Patriarch, der an diesem Tag seine Gäste verabschiedete.

14. KAPITEL
    Ein Jahr später um diese Zeit saßen die Frauen auf Lindenallee beisammen und nähten. Winzige, niedliche Kleidchen…
    Matilda und ihre Schwiegertochter Eli hatten zum gemütlichen Beisammensein der Frauen geladen. Liv und Yrja und Hilde waren gekommen und hatten Leckereien von Grästensholm mitgebracht. Nach einigen Bedenken war auch Gabriella gebeten worden zu kommen. Sie waren ein wenig unsicher gewesen, ob sie sich nicht langweilen würde bei den eifrigen und unvermeidlichen Gesprächen über Kinder, wo doch Eli und Hilde beide in der Hoffnung waren.
    Aber Gabriella hatte immer schon Eli als ihre Tochter betrachtet, die zwar nur zehn Jahre jünger war als sie selbst, aber trotz allem eine Tochter. Ein Familientreffen ohne Gabriella wäre außerdem undenkbar. Alle wollten sie dabeihaben. Schließlich würde sie Großmutter werden. Eine siebenundzwanzig Jahre alte Großmutter… Und Gabriella kam. Sie und Kaleb waren nun allein auf Elistrand, seit Eli nach Lindenallee gezogen war. Immer noch hatten sie zwei Pflegekinder, nachdem es ihnen gelungen war, drei der Kinder in guten Familien in der Gemeinde unterzubringen. Sie hatten jetzt mehr Hilfe im Haus, aber sie vermißten Eli so sehr! Und Hilde auch. Hilde hatte zwar nicht lange dort gewohnt, aber sie war so tüchtig im Umgang mit den Kindern gewesen. Livs Herz schnürte sich jedesmal zusammen, wenn sie an Gabriella dachte. Sie hatte immer noch die Situation mit dem sterbenden Säugling vor Augen, damals vor vielen Jahren… Gabriella war eine stille Frau, auch wenn sie immer froh und glücklich wirkte. Eli hatte ihr und Kaleb so viel bedeutet. Nun war auch die Ziehtochter ausgeflogen.
    Alle zusammen saßen sie und nähten oder strickten. Es war Samstag nachmittag, und die Septembersonne schien durch Matildas große Fensterscheiben. Einen halben Fuß im Quadrat maßen sie, und sechs Stück bildeten ein Fenster.
    Was für eine Protzerei, dachten manche Leute in der Gemeinde. Aber die waren sowieso nur neidisch. »Tja, Eli, nun wird es nicht mehr lange dauern«, sagte Yrja.
    Eli lachte erwartungsfroh. Sie war erst siebzehn, zierlich und schmal wie eine Lilie, aber die Frauen wußten, daß sie zäh war. Eli konnte das Unglaubliche schaffen. »Du bekommst einen Jungen, das kann ich dir versprechen«, sagte Liv. »Are hat drei Söhne, Tarjei und Brand haben jeder einen. Du mußt dich wohl damit abfinden.«
    »Ich habe nichts dagegen«, lächelte Eli. »Andreas auch nicht. Aber ein kleines Mädchen wäre auch nicht schlecht!«
    »Nun werde bloß nicht unersättlich«, sagte Gabriella. »Das Eisvolk sollte mit demütiger Dankbarkeit nehmen, was kommt. Sie sind nicht gerade mit vielen Kindern verwöhnt.«
    Hilde saß schweigend da, strahlend vor stiller Freude. Sie würde Mattias ein Kind schenken - und sie fragte nicht danach, was es wurde. Es war ihr egal, daß auch das Geschlecht derer von Meiden aussterben würde, wenn sie keine Söhne bekam. Das war doch unwesentlich. Noch waren es einige Monate bis zu ihrer Niederkunft. Yrja und Liv nähten Kleidchen für ihr Kind, das wußte sie.
    Schön bestickte kleine Sachen, die sie gerne berührte und in die Hand nahm.
    Eli beugte sich zu Gabriella hinüber. »Jetzt mußt du bald fertig werden mit dem Pullover, Mutter, wenn das Kind ihn tragen soll, bevor er zu klein ist.«
    »Du hörst dich an wie meine Mutter«, lächelte Gabriella. »Genau dasselbe hat sie damals gesagt, als ich an meiner Aussteuer nähte. Ich konnte noch nie nähen. Außerdem kriegst du den Pullover gar nicht. Denn will ich behalten.«
    »Na, weißt du«, lachte Liv und warf einen prüfenden Blick darauf. »Ein solches Meisterwerk ist er ja nun nicht gerade.«
    »Ihr versteht nicht ganz«, sagte Gabriella leichthin und hielt das schiefe kleine Strickstück hoch. »Ich brauche ihn selber.« Fragendes Schweigen in der Runde.
    »Ich habe mich von der allgemeinen Kinderseligkeit anstecken lassen. Hiermit bitte ich darum, in die Runde werdender Mütter aufgenommen zu werden. Kaleb und ich erwarten Familienzuwachs im April.«
    Wäre ein Stern vom Himmel auf die Erde gefallen - die Sensation hätte nicht größer sein können. Nach der ersten

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