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Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Titel: Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
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gefolgt vom Geräusch der Eingangstür, die aufging.
    Als er das kleine Foyer des Heims betrat, drang Karl der Geruch von verkochtem Essen in die Nase. Die Hintergrundgeräusche erinnerten ihn an eine Schule oder ein Krankenhaus.
    »Der Parkplatz ist nur für Personal,
Sir
«, sagte der Wachmann, der unangreifbar in seinem Kabuff aus Panzerglas saß. »Sie sollten Ihr Auto wirklich nicht vor dem Gebäude parken – schon gar nicht an einem Montagmorgen.«
    »Auto? Das ist nicht nur ein Auto. Wissen Sie, woher es stammt?«
    Der Wachmann ließ sich nicht zu einer Antwort herab.
    »Okay, dann sage ich es Ihnen.
Die Füchse.
Erinnern Sie sich noch an diese Kultserie? Das ist genau das Auto, das die in der Serie gefahren haben.«
    »Ich müsste einen Ausweis sehen,
Sir
«, bat der sichtlich unbeeindruckte Wachmann.
    »Klar«, antwortete Karl und schob seine Visitenkarte durch eine Öffnung, die kaum größer war als ein Mars-Riegel. »Die drehen keine Sendungen wie
Die Füchse
mehr. Nur noch sogenannte Talent-Shows, in denen Leute ohne jegliches Talent auftreten.«
    »Ich sehe nicht fern,
Sir

    Das ist eher ein Gefängnis als ein Scheißjugendheim,
dachte Karl und betrachtete den Wachmann. Der Bursche bestand nur aus Fettpölsterchen, billigem Rasierwasser und hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Peter Lorre – mit einem Mund voller Zähne, die von zu viel Nikotin und Kaffee karamellisiert waren.
    Peter Lorre ließ sich von Karls Visitenkarte nicht beeindrucken und bat um einen Ausweis mit Foto.
    Karl nahm den Führerschein zur Hand, schob ihn durch den Mars-Riegel und ließ ein verschlagenes Lächeln sehen. »Wäre ich paranoid, könnte ich denken, Sie wollen mich unter keinen Umständen da reinlassen.«
    »Ich mache nur meine Arbeit,
Sir.
Sorge für die Sicherheit der Bewohner«, sagte Peter Lorre und studierte erst den Führerschein und dann Karls Gesicht. »Okay,
Sir.
Nehmen Sie den Fahrstuhl da drüben. Fahren Sie in den vierten Stock. Wenn Sie aus dem Lift gehen, liegt Miss Thompsons Büro gleich rechts. Sie erwartet Sie.«
    »Danke«, sagte Karl und steckte hastig den Führerschein ein, während er zum Fahrstuhl ging.
    Die Tür von Beverly Thompsons Büro ging auf, als Karl aus dem Fahrstuhl trat. Eine große, rundliche Frau mit einem Gesicht, das einen wütenden Grizzlybären eingeschüchtert hätte, winkte Karl mit einer Bewegung ihres pummeligen Armes herein.
    »Ein Privatdetektiv? Holla«, sagte Beverly Thompson lächelnd und gab Karl zu verstehen, dass er auf dem Stuhl gegenüber Platz nehmen sollte, »wie aufregend ist
das
denn?«
    »Nicht besonders«, antwortete Karl und machte es sich bequem. »Es ist nicht so, wie man es im Fernsehen sieht. Wenig Aufregung und noch weniger Lohn.«
    »Also ein wenig wie
Detektiv Rockford

    »Na ja, Rockford war ständig pleite und in Schwierigkeiten, daher könnte man schon von einer gewissen Übereinstimmung sprechen.«
    »Ich liebe James Garner. So ein herber Charme. Sie erinnern mich etwas an ihn, Mister Kane.«
    »Ja, das höre ich oft«, antwortete Karl, der sich für Beverlys Schmeicheleien erwärmte. »Ich selbst bin allerdings eher ein Fan von
Columbo

    »Für den konnte ich mich nie begeistern. Dieser ›Ach, eines noch‹-Spruch ist mir immer auf die Nerven gegangen. Möchten Sie Tee oder Kaffee?«
    »Kaffee, bitte, wenn es nicht zu viel Mühe macht.«
    »Warum sollte es Mühe machen?«, fragte Beverly lächelnd und griff zum Telefon. »Alison? Bitte eine Kanne Kaffee und Kekse. Danke, Liebes.«
    Der Duft von Blumen durchzog Beverly Thompsons Büro. Alles schien von dem Geruch durchdrungen zu sein. Karl spürte, wie sich ein Niesen zusammenbraute.
    »Also, Mister Kane«, sagte Beverly, die den Hörer wieder auflegte, »Sie hatten am Telefon nach einer unserer ehemaligen Bewohnerinnen gefragt, Miss Martina Ferris.«
    Karl nickte. »Ihre Schwester hat sich vor zwei Tagen mit mir in Verbindung gesetzt. Sie sagte, dass sie sich Sorgen um sie macht. Sie hat sie seit fast einem Monat nicht mehr gesehen.«
    »Um ehrlich zu sein, Karl – ich darf Sie doch Karl nennen?«
    »Aber unbedingt … Beverly.«
    »Um ehrlich zu sein, Karl, ist es uns nicht gestattet, Informationen über unsere Gäste preiszugeben – auch nicht über ehemalige Gäste. Fällt unter die Schweigepflicht.«
    »Das ist mir durchaus bewusst, Beverly, daher bin ich Ihnen umso dankbarer, dass Sie mir Ihre Zeit opfern. Ich wollte nur wissen, ob sie Probleme hatte, solange sie hier war. Damit

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