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Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Titel: Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
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mal beim Scheißen beherrschen?«
    Sie verspürte eine Mischung aus Scham und Erleichterung, während der Gestank von Pisse und Scheiße immer stechender wurde.
    »Ich … kkkonnte nicht anders. Sei … sei nicht bbböse auf mich … Bitte …« Tränen liefen ihr über das versteinerte Gesicht.
    »Bitte! Bitte! Bitte! Ständig dieses
Bitte!
Jetzt muss ich dich wieder waschen«, sagte er und schüttelte voller Ekel den Kopf. »Aber diesmal bin ich nicht so rücksichtsvoll.«
    Er riss einen kleinen Medizinschrank auf und holte eine lange Silikonröhre heraus.
    Die Augen traten ihr vor Angst fast aus den Höhlen.
    »Bitte … nnnicht das … bitte … ich … ich nehme mmmeine Medizin … bbbitte …«
    »
Pst.
Du musst still und ruhig sein. Es ist nur gefährlich, wenn du redest. Und jetzt schön weit aufmachen.«
    Sie überlegte, ob sie sich wehren sollte, dachte aber an ihren letzten Versuch und fügte sich ergeben.
    »Schon besser«, lobte er sie. »Schön aufmachen. Braves Mädchen.«
    Sie spürte, wie die eingeölte Röhre ihre Speiseröhre hinab bis in den Magen geschoben wurde. Sie wollte sich erbrechen, doch die Röhre machte das unmöglich.
    Er goss eine braune Flüssigkeit in einen Trichter am anderen Ende der Röhre.
    Unverzüglich schwoll ihr Bauch an. Sie spürte, wie die Flüssigkeit in ihrem Inneren blubberte. Und glaubte, ihr Magen müsste jeden Moment explodieren.
    O Gott … o Gott … lass ihn mich töten … damit es vorbei ist …
    »Ah, viel besser«, rief er aus und strich ihr zärtlich über den Bauch. »Wirklich, viel, viel besser. Du hast fast das goldene Gewicht erreicht. Schon sehr bald. Dann ist es vorbei, das verspreche ich dir.«

Kapitel Fünf
    »Bringt sie in das Land der Gebieterin ›Sie‹. Schafft also die Männer heraus und auch das, was sie bei sich haben.«
    Henry Rider Haggard, Sie
    Karl widmete sich wieder dem Zettel, den ihm Alison am Morgen zugesteckt hatte. Die Handschrift der jungen Frau war nahezu unleserlich, doch mit Naomis Hilfe und viel Geduld gelang es ihm schließlich, sie zu entziffern. Offenbar hatte Martina mit einer Gruppe Obdachloser am Custom House Square gelebt, nicht allzu weit von dem Jugendheim entfernt. Alison hatte einige Male mit Martina gesprochen und ihr Essen gebracht, das sie aus der Heimkantine hinausschmuggelte. Die Begegnungen fanden ein ominöses Ende, da Martina irgendwann nicht mehr zu dem vereinbarten Treffpunkt kam.
    »Ich bin in einer Stunde wieder da«, sagte Karl und steckte den Zettel ein.
    »Wohin gehst du?«, fragte Naomi.
    »Raus.«
    »Red nicht so dumm.«
    »Dann frag nicht so dumm«, sagte Karl und nahm Schlüssel und Brieftasche vom Küchentresen. »Diese verfluchte Hitze ist schlimm genug, da musst du mich nicht noch reizen.«
    »Du willst doch nicht ernsthaft da raus?«
    »Soll ich mir ein Clownskostüm anziehen, damit ich nicht so ernsthaft wirke?«
    »Hast du den Wetterbericht nicht gehört? Die Meteorologen haben ausdrücklich gesagt, dass man nur ins Freie soll, wenn es sich nicht vermeiden lässt«, erwiderte Naomi und verschränkte energisch die Arme.
    »Die Meteorologen. Was wissen die schon vom Wetter? Außerdem
lässt
es sich nicht vermeiden. Und ich gehe ja nur zum Custom House. Einer Eingebung folgend.«
    »Bitte sei vorsichtig.«
    »Bin ich das nicht immer?«, antwortete er, lächelte und küsste sie auf den Mund. »Habe ich dir übrigens gesagt, dass Peter Mullan diesen Mittwoch eine Signierstunde bei Eason’s am Donegal Place hat?«
    »Wer ist Peter Mullan?«
    »Wer ist Peter Mullan, fragt sie. Das beweist, dass du mir nie zuhörst. Peter Mullan hat sechs Bestseller geschrieben.«
    »Ist ja toll. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass du je eines seiner Bücher gelesen hättest.«
    »Äh … also ehrlich gesagt, sind sie nicht gerade meine Art von Literatur.«
    »Warum dann das Interesse, wenn du kein Wort von ihm gelesen hast?«
    »Weil Peter und ich als Kinder dieselbe Schule besucht haben. Ich wollte ihn bitten, sich mein Manuskript anzusehen, ob er mir vielleicht ein kleines Zitat geben würde. Das könnte mir bei den Verlagen Tür und Tor öffnen.«
    »Das ist toll, Karl!«, rief Naomi aus und küsste ihn ebenfalls auf den Mund. »Ich habe das Gefühl, dies wird das Jahr, in dem du verlegt wirst. Ganz ehrlich. Du wirst es allen zeigen, die dein Buch abgelehnt haben.«
    »Mir gefällt, wie deine Augen leuchten, wenn du schwindelst, aber ich liebe dich trotzdem dafür. Wir sehen uns in zwei

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