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Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Titel: Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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herum eine silberne Kugel gebildet hatte. Von Lonerins Händen, der unerschrocken neben ihr stand, ging sie aus, und die Zähne des Ungeheuers steckten darin fest. »Mach dich fertig!«, rief Lonerin, »sobald ich den Schutz schirm wegziehe, bist du an der Reihe.« Doch sie stand längst bereit.
    Der Schutzschild verschwand, Dubhe führte eine Hand zur Brust, wo ihre Wurfmesser steckten, ergriff eines, schleuderte es los und traf genau. Die Klinge bohrte sich in ein Auge des Seeungeheuers. Vor Schmerz laut brüllend, wich es jäh zurück und schlug wütend um sich. Sofort begann das Boot, bedrohlich hin und her zu schwanken, und Lonerin fiel nach vorn. Dennoch gelang es ihm, eilig eine Zauberformel zu sprechen, sodass sich das Boot in die Lüfte erhob und, wie von einem magischen Wind getragen, davonglitt.
    Während sie sich entfernten, sah Dubhe das gigantische Geschöpf hin und her schnellen, während sein riesiges Maul immer wieder auf der Suche nach der entgangenen Beute ins Leere schnappte.
    Erst als Lonerin vollends die Kräfte verließen, griffen sie wieder zu den Rudern. Die ganze Zeit, während er das Boot durch die Lüfte hatte schweben lassen, beobachtete Dubhe schweigend und staunend, wie er alles gab, um sie beide zu retten. Nicht länger als eine halbe Stunde schaffte er es, den Zauber aufrechtzuerhalten, aber das tat ihrer Bewunderung keinen Abbruch. Nun ruderte sie allein, so schnell sie konnte, und blickte dabei immer wieder zu Lonerin hinüber, der völlig erschöpft rücklings und mit geschlossenen Augen im Boot lag. Diese Nervenstärke angesichts solch eines gigantischen Seeungeheuers hätte sie ihm niemals zugetraut. Sogar sie selbst, die ja an Schrecken gewohnt war, hatte gewankt.
    »Du warst ... fantastisch«, sagte sie irgendwann zögernd. Es geschah zum ersten Mal, dass sie ihn lobte.
    Lonerin lächelte, ohne die Augen zu öffnen. »Das hab ich mir bei Sennar abgeschaut. Hast du nicht von seinen Abenteuern auf See gelesen?«
    Dubhe nickt heftig. Als kleines Mädchen, als sie noch in ihrem Heimatdorf Selva im Land der Sonne lebte und Gor nar noch nicht tot war, hatte sie sich für Sennar begeistert und nicht genug bekommen können von seinen fantastischen Erlebnissen.
    »Er hat als Erster diesen Zauber auf dem Meer angewandt, aber nicht nur bei einem kleinen Boot, sondern bei einem großen Segler, dem der Piratin Aires, und das viel länger als eine halbe Stunde.«
    Ja, Dubhe konnte sich genau erinnern.
    »Glaubst du, das Ungeheuer taucht noch mal auf?«, fragte Lonerin.
    Zwar hatte Dubhe ihm ein Auge ausgestochen - da konnten sie sicher sein, denn sie verfehlte nie ihr Ziel -, aber tödlich war die Verwundung sicher nicht. »Keine Ahnung«, murmelte sie, »jedenfalls sollten wir uns beeilen.«
    Die ganze Nacht hindurch ruderten sie und dann noch den folgenden Tag, bis sich endlich am Horizont ein schmaler grüner Streifen abzeichnete. Für beide war es wie ein Wunder.
    »Land! Land!«, rief Lonerin, als der Streifen breiter wurde und dann mehr und mehr die Umrisse eines Waldes zu sehen waren.
    Ihre Arme fanden neue Kraft.
    Und plötzlich erhob sich eine Welle, himmelhoch, unnatürlich, und ein markerschütterndes Brüllen erfüllte die Luft.
    Obwohl ihr Herz wie wahnsinnig zu schlagen begann, geriet Dubhe diesmal nicht in Panik. »Kümmere du dich um das Boot«, forderte sie Lonerin auf und überließ ihm die Ruder. Dann griff sie zu dem Bogen, den sie um die Schulter trug, zog rasch zwei Pfeile aus dem Köcher und nahm Aufstellung.
    Gerade tauchte das Ungeheuer wieder aus den Fluten auf, immens und bedrohlich, und Dubhe erkannte die schwarze Höhle, wo vorher einmal sein Auge gesessen hatte. Das andere aber blitzte vor Wut und vor Schmerz. Bei diesem Anblick befiel ein leichtes Zittern Dubhes Hand, doch sie bekam es in den Griff. Ohne zu zaudern, ließ sie den Pfeil losschnellen, der sich genau in die Stirn des Seeungeheuers bohrte. Das brüllte auf und reckte seinen enormen Leib aus dem Wasser, sodass eine neue Flutwelle das Boot erfasste und auf und ab tanzen ließ.
    »Lass es fliegen!«, schrie Dubhe Lonerin zu, ohne ihr Ziel aus den Augen zu lassen, den Pfeil bereits aufgelegt.
    »Ich habe keine Kraft mehr!«, rief Lonerin schwer atmend zurück.
    Der Pfeil schnellte los und bohrte sich jetzt in den Hals der Bestie. Während das Blut hervorspritzte, begann das gigantische Geschöpf, wild um sich zu schlagen. »Geschafft«, murmelte Dubhe.
    Doch sie hatte sich zu früh gefreut. Noch einmal

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