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Die Schatzinsel: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Die Schatzinsel: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Titel: Die Schatzinsel: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Louis Stevenson
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ich, was hätten wir beide miteinander nicht alles aufstellen können?« Er zapfte etwas Branntwein aus dem Faß in ein Zinnkännchen und fragte mich:
    »Willst du einen Schluck?«
    Und als ich den Branntwein ablehnte, sagte er:
    »Na, ich will selber einen kippen, Jim. Ich muß mich etwas kalfatern; denn es ist Trubel in Sicht. Und da wir von Trubel sprechen – warum gab der Doktor mir die Karte, Jim?«
    Auf meinem Gesicht stand Verwunderung so deutlich geschrieben, daß er sofort die Zwecklosigkeit weiterer Fragen erkannte und sagte:
    »Tscha – er gab sie mir. Und da ist sicherlich irgendein Haken bei – sicherlich hatte er damit was im Sinn, Jim – was Schlechtes oder was Gutes.«
    Und er nahm noch einen Schluck von dem Branntwein und schüttelte seinen großen blonden Kopf, wie einer, der auf das Schlimmste gefaßt ist.

Neunundzwanzigstes Kapitel
    Noch einmal der schwarze Fleck
    Die Beratung der Meuterer hatte eine ziemliche Zeit gedauert, als einer von ihnen wieder in das Haus kam und mit einer Wiederholung desselben Kratzfußes, der mir etwas Höhnisches zu haben schien, die Bitte aussprach, ihm für einen Augenblick die Fackel zu leihen. Silver sagte kurz ja, und der Abgesandte entfernte sich wieder mit der Fackel, so daß wir nun ganz im Finstern saßen.
    »Es zieht eine Brise auf, Jim!« sagte Silver, der jetzt sehr freundlich und vertraulich mit mir sprach.
    Ich trat an die nächste Schießscharte und blickte hinaus. Die Holzkohlen des großen Feuers wären beinahe ausgebrannt und glühten so dunkel und schwach, daß ich wohl verstehen konnte, warum die Verschwörer eine Fackel zu haben wünschten. Etwa auf dem halben Wege nach der Einzäunung hinunter standen sie in einer Gruppe beisammen; einer hielt die Fackel; ein anderer lag in ihrer Mitte auf den Knien, und ich sah die Klinge eines offenen Messers in seiner Hand, und sie funkelte in dem Mondschein und dem Fackellicht. Die übrigen beugten sich alle etwas vornüber, wie wenn sie dem Knienden bei seinem Tun zusähen. Ich konnte gerade jeden erkennen, daß er in der einen Hand das Messer und in der anderen ein Buch hatte, und ich wunderte mich darüber, wie etwas so Merkwürdiges wie ein Buch hatte in ihren Besitz kommen können – da sprang der Kniende wieder auf, und die ganze Gesellschaft ging auf das Blockhaus zu.
    »Da kommen sie,« sagte ich; und dann nahm ich meine frühere Stellung wieder ein, denn es schien mir unter meiner Würde zu sein, wenn sie fänden, daß ich sie beobachtete.
    »Na, laß sie man kommen, Junge – laß sie man kommen,« sagte Silver fröhlich. »Ich habe noch einen Schuß in meiner Flinte!«
    Die Tür öffnete sich, und die fünf Leute, die dicht davor auf einem Klumpen standen, schoben einen von ihnen vorwärts. Unter anderen Umständen wäre es ein komischer Anblick gewesen, wie er langsam näher kam, bei jedem neuen Schritt zögernd, aber dabei die geschlossene rechte Hand immer vor sich hinstreckend.
    »Komm man her, Junge!« rief Silver. »Ich werde dich nicht fressen. Gib es man her, Schafskopf. Ich kenne die Regeln – was meinst du denn? Ich werde doch einem Abgesandten nichts zuleide tun!«
    Durch diese Worte ermutigt trat der Pirat mit schnelleren Schritten näher, drückte Silver irgend etwas in die Hand und eilte dann noch hurtiger wieder hinaus und zu seinen Kameraden zurück.
    Der Schiffskoch sah sich das Ding an, das ihm überreicht worden war, und bemerkte dann:
    »Der schwarze Fleck! Ich dachte es mir. Wo habt ihr denn wohl das Papier hergekriegt? Ach so! Aber hört mal, das bringt kein Glück: ihr seid beigegangen und habt es aus einer Bibel rausgeschnitten. Wer ist denn so ein Narr und zerschneidet eine Bibel?«
    »Na, seht ihr?« rief Morgan. »Da haben wir’s! Was sagte ich? Nix Gutes nicht wird danach kommen, sagte ich!«
    »Na, das habt ihr nun untereinander abzumachen,« begann Silver wieder. »Ihr werdet nun wohl alle baumeln, rechne ich. Was für ein Schafskopf hatte denn eine Bibel?«
    »Das war Dick,« sagte einer von ihnen.
    »So, so? Dick war das? Dann soll Dick sich man aufs Beten legen. Glück wird er nicht mehr haben, der Dick, darauf könnt ihr Gift nehmen!«
    Aber jetzt mischte der lange Mann mit den gelben Augen sich ein und sagte:
    »Laß das Geschwätz, John Silver. Diese Mannschaft hat dir den schwarzen Fleck geschickt, wie in voller Versammlung nach Recht und Billigkeit beschlossen war. Drehe es um, wie es recht und billig ist, und sieh dir an, was da geschrieben

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