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Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Titel: Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Kriecher. Und damit wissen wir,
weshalb DiDu hier unterrichtet.“
    „Ich wechsele die Schule.“
    „Nützt nichts.“
    „Weshalb nicht?“
    „Den geheimen Lehrplan gibt’s
überall.“
    „Dann gehe ich überhaupt nicht
mehr zur Schule, sondern trete bei meinem Vater in die Firma ein als
Schokoladen-Hersteller-Azubi (Azubi — Auszubildender).“
    „Dieser Schritt ist nicht
nötig, Willi. Da wir die Gefahr kennen, können wir ihr begegnen. Alles, was von
DiDu kommt, hat für uns keine Gültigkeit. Ausgenommen Geschichtszahlen und
englische Grammatik. Komm, Zähne putzen!“
    „Muß das sein?“ brummelte
Klößchen.

5. Schreck zu später Stunde
     
    Die SEA STAR stampfte. Heftiger
Wind war aufgekommen — die See bewegt.
    Oliver Kronschmidt wartete, bis
das Zittern in seinen Beinen nachließ. Dann richtete er sich vorsichtig auf und
schob sich aus seinem „Winkel“.
    Waren die beiden Verbrecher
noch in der Nähe, der Heisere, der Paul hieß, und der Chef, der von Beruf
Antiquitätenhändler war?
    Oliver hörte nichts. Und faßte
Mut. Zu Hanna, ganz schnell! Ihr berichten! Was konnte man sonst tun? Wie die
beiden ermitteln? Über die Hälfte der Passagiere an Bord waren Deutsche:
Geschäftsleute und Kreuzfahrer auf Probe. Würde man herausfinden können, wer
die beiden waren? Überhaupt: Wie sollte das ablaufen? Es gab doch keine Polizei
an Bord.
    Oliver war aufgewühlt. Er lief
die 44 Schritte zurück.
    Minuten später befand er sich
in seiner Kabine.
    „Hanna?“
    Er brauchte keine Antwort. Er
spürte auch so: Seine Schwester war noch nicht zurück.
    Warten? Dazu war er zu
aufgeregt. Außerdem kannte er den Weg zur Bar. Und dort würde er, Oliver,
sicherlich auf irgendwen stoßen, der ihn zu Hanna führen konnte.
    Als der 14jährige mit seinem Blindenstock
in die Sunrise-Deck-Bar hineintappte, ätzte Rauchluft seine Nase.
Stimmengemurmel. Dazu das Geklimper des Klavierspielers. Hinten in der Ecke das
grelle Lachen einer Frau.
    Oliver blieb stehen.
    Im selben Moment wurde er am
Arm gefaßt.
    „Aber Oliver“, sagte Hanna.
„Ich denke, du schläfst.“
    „Ich konnte nicht. Du! Ich muß
dich sprechen.“
    „Ich wollte sowieso gleich
kommen. Aber nun, wo du hier bist... Setz dich zu uns an die Bar.“
    „Hanna, nein! Es ist wichtig.“
    „Wichtig ist nur deine
Gesundheit, Oliver. Und der schadet es nicht, wenn du einen Orangensaft
trinkst.“
    Oliver wurde zur Bar geschoben
und auf einen Hocker. Hanna, Hanna! Niemand hätte eine Krankenschwester in ihr
vermutet. Sie war zu lebenslustig, sogar ein bißchen leichtsinnig. Zu ihrem
Beruf hatte sie sich nur entschlossen aus Mitleid mit den Menschen, den
Kranken.
    „Das ist Oliver“, hörte er sie
sagen. „Ohne seinen Verband ist er ein hübscher Kerl.“
    Ein Mann lachte. Aber Oliver
spürte, es waren mehrere Personen um ihn herum.
    „Das ist Fräulein Zweigbirn aus
Innsbruck“, sagte Hanna.
    „Hallo, Oliver!“ hörte er eine
weibliche Stimme und nickte.
    „Daß ich Herrn Goldammer heute
abend kennengelernt habe“, fuhr Hanna fort, „ist ein wahres Glück für uns,
Oliver. Herr Goldammer hat seine Limousine in Genua stehen und stammt aus
unserer Großstadt. Das heißt, wir haben dasselbe Reiseziel, und Herr Goldammer
fährt auch nicht selbst, sondern sein Assistent Herr Feicht.“
    „Prima!“ murmelte Oliver.
    „Der junge Mann scheint nicht
sehr begeistert zu sein“, sagte eine metallische, schneidende Stimme. Dann
lachte der Mann.
    Oliver wußte nicht: War er
zusammengezuckt? Verfärbte er sich? Zitterten seine Hände? Krampfhaft
umklammerte er seinen Blindenstock.
    Eine schwere Hand legte sich
auf Olivers Schulter. „Mein Assistent, der Feicht, ist ein hervorragender
Fahrer“, sagte Goldammer — der Boß, der Antiquitätenhändler. „Brauchst also
keine Sorge zu haben, daß wir an einem Baum landen.“
    „Nicht bei mir“, lachte der
Heisere, der also Feicht hieß — Paul Feicht.
    „Ich... ich habe keine Sorge“,
stotterte Oliver. „Ich dachte nur, wir hätten schon die Karten für die Bahn.“
    „Die sind reserviert“,
erwiderte Hanna, „aber noch nicht bezahlt. Das ist also kein Problem. Sobald
wir morgen früh angelegt haben, rufe ich an bei dem Reisebüro. Und lasse
stornieren (rückgängig machen).“
    „Schön.“ Oliver hatte seine
Stimme noch nicht in der Gewalt. „Ich... freue mich, daß Sie uns mitnehmen.“
    „Herr Goldammer war
geschäftlich in Afrika“, erklärte Hanna. „Als Antiquitätenhändler

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