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Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Titel: Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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verständigen.“
    „Klar! Nichts wie weg hier!“
    Leise liefen sie, die Räder
schiebend, an der Hecke entlang. Erst bei der Ausfahrt saßen sie auf.
    Tim wußte: Nur 200 Meter
entfernt, Ecke Universal-Straße, war eine Telefonzelle mit SOS-Telefon.
    Sie preschten los. Jetzt war
Klößchen wieder gleichauf.
    Auch hier kam ihnen niemand
entgegen. Zwei Wagen parkten kurz vor der Ecke: ein schwarzer VW mit
abenteuerlich gebogener Riesen-Antenne. Und dann — ein Stück entfernt auf der
anderen Seite — ein weißer Jeep.
    Tims Umsicht funktionierte. Wie
selbstverständlich prägte er sich die Kennzeichen ein.
    Beide Fahrzeuge waren hier aus
der Stadt. Der VW mit dem persönlichen Kfz-Zeichen — DT 88, der Jeep mit — AG
111.
    Die Telefonzelle.
    Tim ließ sein Rad fallen und
hechtete hinein.
    Verdammt! Katastrophe!
    Der Hörer war abgerissen und
lag auf dem Boden. Vandalen hatten das angerichtet, wiedermal, in sinnloser
Zerstörungswut.
    Klößchen ächzte. „Hier sind
alle Häuser dunkel. Sind ja Bürohäuser. Hier kriegen wir kein Telefon. Wo ist
das nächste?“
    Tim überlegte. „Richtung
Bahnhof steht eine Kabine. Sch...! Das ist weit.“
    Es half nichts. Er schwang sich
aufs Rad und sprintete. Klößchen verlor den Anschluß.
    Endlich sah Tim die
Telefonzelle. Hier war alles heil. 110 — der Notruf. Ein Beamter meldete sich.
Rasch und genau erklärte der TKKG-Häuptling, worum es ging. Und fügte hinzu:
„Bitte, verständigen Sie auch Kommissar Glockner. Er hat diese Woche
Nachtdienst. Ich bin Peter Carsten, Tim genannt. Früher wurde ich Tarzan
gerufen. Herr Glockner kennt mich.“

    „Ich kenn dich auch“, erwiderte
der Beamte, „jedenfalls vom Hörensagen.“
    Tim legte auf. Klößchen keuchte
heran.
    „Und?“
    „Alles klar. Sie sind
unterwegs. Wir fahren zurück.“
    „Du willst dir wohl eine
Schießerei ansehen, wie?“
    „Dazu kommt es hoffentlich
nicht.“
    „Doch. Der eine hat ‘ne MP, und
bestimmt ist auch der andere bewaffnet. Wenn da die Kugeln rumschwirren, kann
uns ein Abpraller treffen.“
    „Du meinst, ein Querschläger.
Nein, so dicht gehen wir nicht ran. Aber natürlich wollen wir wissen, wie’s
ausgeht. Ist doch ‘ne heiße Nacht — trotz der Kälte. Erst die rauschigen Diskos
und jetzt Wildwest in der Diepensiek-Gasse. Komm! Du bist noch nicht müde.“
    Sie fuhren zurück.
    Nach Tims Berechnung würden sie
vor der Polizei am Tatort sein. Natürlich nicht ganz dort, sondern in sicherer
Entfernung.
    Diepensiek-Gasse.
    Der schwarze VW war
verschwunden.
    Aha! dachte Tim. Der Fluchtwagen!
Gut, daß ich die Nummer weiß - DT 88.
    Sie hatten den weißen Jeep noch
nicht erreicht, als der anfuhr. Sein Scheinwerferlicht leuchtete in die Gasse
hinein, und der Motor stotterte etwas. Für einen Moment strich das Licht über
die Allwetter-Hecke, die tropfnaß und häßlich war mit ihrem Geäst wie schwarzes
Gewürm. Dann war der Jeep am Parkplatz vorbei und entfernte sich rasch.
    Stille.
    Nur der Regen, der jetzt
stärker wurde, trommelte auf Dächer.
    „Warte hier!“
    Tim gab Klößchen sein Rennrad
zum Halten und wagte sich vor bis zur Ausfahrt. Dort einen Blick um die Ecke.
    Der Kleinlaster war noch da und
die Postsendungen bedeckten den Boden.
    Zwischen ihnen lag eine
Gestalt: der Postler.
    Die Räuber waren verschwunden.
    Klar! dachte Tim abermals. Mit
dem VW. Riesen-Antenne, also typischer Fluchtwagen. Weil sie mit der Antenne
auch den entferntesten Polizeifunk abhören können.
    Der Postler stöhnte, als Tim
neben ihm kniete.
    Es war ein ältlicher Mann. Er
hatte die Mütze verloren. Auf der Halbglatze schwoll eine Beule, soweit Tim
erkennen konnte in der Dunkelheit, in die nur wenig Licht drang von entfernt
stehenden Laternen.
    „Oh, mein Kopf!“
    Tim half dem Mann, sich
aufzusetzen. Wieder begann er zu zittern.
    „Die Polizei ist schon
unterwegs. Die bringt den Notarzt mit.“
    „Zu... zuletzt hat er mich
niedergeschlagen. Der mit der Maschinenpistole. Gerade hatte ich beschlossen,
ihm an die Kehle zu springen. Ja, wirklich! Das wollte ich. Schließlich bin ich
Beamter, 46Jahre bei der Post! In den Postsäcken, weißt du, da steckt meine
Ehre drin, mein Leben! Das überlasse ich nicht einfach irgendwelchen Halunken.*
    Klar! dachte Tim und
unterdrückte ein Grinsen. Aber gezittert hast du wie ein Lämmerschwanz. Was dir
ja niemand verübelt. Eine MP ist eine MP, und Brutalität hatten die beiden voll
drauf. Wozu da solche Sprüche? Oder gibt’s eine

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