Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu
ließ sich von der milden Luft umschmeicheln. Tim erkannte den Typ
sofort. Doch Jochen Ratzke sah in die Sonne, blinzelnd, und gewahrte nur, daß
dort an der Kreuzung jemand stand.
Hinten auf der Maschine war ein
großer blauer Müllsack festgeschnallt. Er schwankte mit bei den
Schaukelbewegungen des Feuerstuhls, fiel aber nicht runter.
Tim begriff innerhalb einer
Sekunde.
Der schlaue Ratzke. Er hatte
sich die Beute geholt und Mürr in die Irre geschickt. Mit falscher Markierung
im Freizeit-Atlas, dem unersetzlichen Gegenstand.
Tim wartete, bis Ratzke an ihm
vorbeifuhr.
Jetzt erkannte ihn der Ganove.
Zu spät.
Mit einem Trittsprung holte Tim
ihn runter vom Feuerstuhl. Ratzke flog brüllend in ein dorniges Gesträuch. Die
Maschine tuckerte noch drei Meter weiter, kippte dann um.
Tim wehrte den angreifenden
Ratzke so geschickt ab, daß der nach wenigen Sekunden kampfunfähig im Gesträuch
lag.
*
Als der TKKG-Häuptling in die
Höhle kam, hatte sich nur wenig verändert. Eine zweite Taschenlampe brannte.
Karl hatte sie in Mürrs Rucksack gefunden.
Der Posträuber lag noch in
tiefer Bewußtlosigkeit.
„Ich habe einen weiteren
Gefangenen“, sagte Tim. „Ratzke. Er hockt vor dem Eingang, ist lädiert und
gefesselt. Der Typ wollte sich die Postraubbeute holen.“ Tim berichtete.
„Sehr gut“, meinte Karl. „Aber
du ahnst nicht, was wir entdeckt haben. Dort in der zweiten Höhle. Gaby
fröstelt noch. Mir ist auch ganz schauerlich.“
„Wovon redest du?“
„Hast du schon gehört von dem
Grab des legendären Bronze-Kriegers, des namenlosen Fürsten seiner Zeit, dessen
Gürtel man fand, aber nie sein Grab, nie ihn. Jetzt haben wir’s.“
„Ich zeig’s dir“, sagte
Klößchen. „Karl, gib Tim deine Taschenlampe. Meine macht’s nicht mehr lange.
Die Batterie hat keinen Saft mehr.“
So drangen Tim und sein dicker
Freund vor in die zweite Höhle, die erst jetzt — nach 3000 Jahren — ihr
Geheimnis offenbarte. Die Jungs stiegen durch das Loch in der Felswand, über
Steine und Felsbrocken. Dann traute Tim seinen Augen nicht.
Der Bronze-Krieger saß,
angelehnt an den Fels, in einer Ecke — dort, wo man ihn bestattet hatte nach
unbekannten Riten in grauer Vorzeit. Es war nur noch das Skelett da, aber sehr
gut erhalten. Auf dem Totenschädel thronte ein prachtvoller Helm; und neben der
rechten Knochenhand lag ein langes, kunstvoll gearbeitetes Schwert. Helm und
Waffe waren aus Bronze.
„Als wehten Jahrtausende uns
an“, sagte Tim leise. „Mann, Willi! Für diese Entdeckung hat sich die ganze
Action gelohnt.“
*
Was sich noch an diesem Samstag
nachmittag abspielte, war Routine. Kommissar Glockner sammelte die Ganoven ein:
Feicht, Ratzke und später auch Goldammer, der schwer belastet wurde durch die
Aussage seiner Komplizen, die nicht willens waren, seine Schuld auf sich zu
nehmen.
Mürr wurde ins Krankenhaus
eingeliefert und sofort operiert. Er kam mit dem Leben davon, saß dann aber
lange Jahre hinter Gittern, denn Carola Simon brach zusammen im ersten Verhör
und bestätigte, daß Edgar Mürr einer der beiden Posträuber war. Den anderen
konnte man nicht mehr zur Rechenschaft ziehen, denn Werner Simon war tot.
In Porto-Novo wurde Quibimwara
verhaftet, was den sehr überraschte, zumal der Hinweis auf ihn aus Deutschland
kam.
Später hörte die TKKG-Bande,
der Mörder habe — angesichts erdrückender Beweise — ein Geständnis abgelegt.
Der Bronzekopf, sichergestellt
von der TKKG-Bande, gelangte zurück an seinen angestammten Platz: in das Museum
von Porto-Novo.
Am folgenden Montag wurde
Oliver Kronschmidt operiert. Alles verlief bestens. Und vier Wochen später, als
er völlig gesund war, zog er ein ins Internat, wo er herzlich aufgenommen wurde
— von der Klasse 9b und vor allem von seinen Freunden, der TKKG-Bande.
ENDE
Liebe Stefan-Wolf-Freunde!
War spannend,
nicht wahr? Diese Geschichte unserer vier Freunde vom TKKG und ihren mutigen
Abenteuern hat Euch sicher gefallen. Von Stefan Wolf gibt es aber viel mehr
TKKG-Bücher. Kennt Ihr sie schon?
Die Jagd nach
den Millionendieben (Band 1)
Zufällig
beobachtet Tarzan-Tim, wie die schon lange gesuchten Millionendiebe aus einer
Villa wertvolle Gemälde stehlen. Unsere vier Freunde vom TKKG wollen die Bande
ganz allein entlarven. Welche Rolle spielt der seltsame Bruder des
unsympathischen Zeichenlehrers Pauling? Was tut sich in der feudalen Villa von
Klößchens Eltern, wo der Chauffeur niedergeschlagen
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