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Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Titel: Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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und sei’s gegen
Belohnung für den persönlichen, für den Besitzer unersetzlichen Gegenstand .“
    „Messerscharf kombiniert!“
lobte Gaby. „Aber jetzt sollten wir mal reinsehen in den Atlas.“
    Sie blätterten.
    Der Filzschreiber-Kringel auf
Seite 37 sprang ins Auge. „Da!“ rief Gaby. „Das ist beim Trümmerbruch. Bei der
Gedenktafel für den verunglückten Archäologie-Professor.“
    „Kennen wir doch!“ meinte
Klößchen.
    Tim runzelte die Stirn.
    „Kommt dir was komisch vor?“
fragte seine Freundin.
    „Eine deutliche Markierung. Wir
haben sie beim ersten Durchblättern entdeckt. Ist Ratzke so blöd, daß er diesen
Hinweis übersieht?“
    „Seinen Intelligenz-Quotienten
( Grad der Geistesfähigkeit) “, sagte Karl, „würde ich etwas höher
einschätzen als seine Körpertemperatur.“
    „Also leichter Schwachsinn“,
lachte Gaby. „Damit tust du dem Typ Unrecht.“
    Tim sagte: „Er muß den
Hinweis gesehen haben. Aber wahrscheinlich kann er nichts damit anfangen. In
den Zeitungen stand zwar der Bericht über den Postraub. Aber ein weißer Jeep
war nicht erwähnt. Also kann Ratzke keinen Zusammenhang herstellen. Okay?“
    „Und nun?“ fragte Klößchen.
    „Du bringst die Tasche zu
Mürr.“
    „Ich?“
    „Oder Karl. Ich halte mich
lieber zurück. Mürr könnte meine Stimme erkennen. Immerhin haben wir miteinander
telefoniert.“
    „Nie“, sagte Gaby, „würde Mürr
den Herrn Kubilski erkennen, der den Autodieb verzinken wollte, angeblich. Du
warst stimmlich ganz anders drauf, nämlich eine Mischung aus tiefem Keller und
Gießkanne.“
    „Also gut“, sagte Tim, „dann
kriegt Mürr die Tasche von mir.“
    „Fällt euch auf“, fragte Karl,
„wo der Trümmerbruch liegt?“
    „Was meinst du?“
    „Er ist das Zentrum der
Urnenfeld-Platte.“
    „Die alte Ausgrabungsstätte?“
    „Schmatzingers Buch über die
Schatzfunde handelt zur Hälfte von ihr.“
    „Aber nun“, lachte Tim, „werden
wir dort keinen historischen Schatz finden — nichts aus der Bronze- oder einer
anderen Metallzeit, sondern die Postraubbeute. Also los!“
     
    *
     
    Gaby, Klößchen und Karl
warteten diesmal nicht vor dem Haus, in dem das pummelige Mädchen wohnte mit
seiner fluchenden Blaustirnamazone, sondern noch entfernter an der Ecke.
    Tim radelte zu dem
verwahrlosten Haus, Mürrs Adresse, die Ratzke auf dem Brief vermerkt hatte, den
Tim dann arglistig an sich brachte.
    Die blaue Tasche, verschlossen,
hing am Lenker.
    An der Haustür war ein alter,
abgegriffener Messingklopfer. Eine Klingel gab’s nicht.
    Tim hämmerte ans Holz.
    Eine Frau öffnete, erkennbar
als Frau erst auf den zweiten Blick. Igelfrisur, durch die helle Kopfhaut
schimmerte. Selbstgenähte sackartige Klamotten. Die Dame rauchte Zigarre, hatte
aber rotlackierte Fingernägel und einen wogenden Busen.

     
    Tim grüßte. „Wohnt hier ein
Herr Mürr? Ich soll was abgeben für ihn.“ Er hielt ihr die Tasche hin.
    „Ah ja. Hier bist du richtig.
Sieht aus wie seine Tasche. Von wem hast du die?“
    „Keine Ahnung. So ein Typ hat
mir zehn Mark gegeben und diese Adresse und den Namen. Bringst du hin, hat er
gesagt, der Typ. Zuverlässig wie ich bin, mache ich das nun. Wiedersehen,
Fräulein.“
    „Frau - bitte!“
    „Sie sehen noch so jung aus.“
    „Trotzdem.“
    Tim grinste und radelte zu
seinen Freunden, die hinter einer Hausecke warteten.
    Seltsamerweise waren alle
Mienen besorgt.
    „Was ist los?“ fragte Tim.
    „Ich glaube“, sagte Gaby, „wir
werden verfolgt.“
    „Verfolgt? Von wem?“
    „Als wir aus dem Bahnhof kamen,
ist mir der Wagen aufgefallen. Erst dachte ich, es wäre Zufall. Aber eben
rollte er, der Wagen, an uns vorbei, und der Fahrer starrte mich an.“
    „Kennst du ihn?“
    „Nie gesehen vorher.“
    „Und das Fahrzeug?“
    „Ein japanischer Geländewagen,
weinrot.“
    „Wie sieht der Mann aus?“
    „Dichtes schwarzes Haar, wenig
Stirn, breite Kiefer. Nichts zum Verlieben, eher zum Weglaufen.“
    Tim sah sich um. Weit und breit
war kein Geländewagen. „Vielleicht, Pfote, siehst du Gespenster.“
    „Ich weiß nicht. Ich habe ein ungutes
Gefühl. Dieser Blick! Als würde er maßnehmen für unsere Särge.“
    „Nun übertreib aber nicht!“
lachte Tim.
     
    *
     
    Paul Feicht, Goldammers
Komplize und Helfer, lenkte sein Fahrzeug — einen weinroten, japanischen
Geländewagen — in eine Lücke und schaltete den Motor aus. Dann blieb er im
Wagen sitzen und beobachtete.
    Ein Kleinbus, hinter dem

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