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Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Ton.
    Sun-Tarin erinnerte sich noch genau an den zitierten Text, der an diesem Morgen auf den Bildschirmen zu lesen gewesen war.
    »Jene, die die Göttliche Ordnung als das Maß aller Dinge erkennen und annehmen, werden in Seiner Gnade ewige Erlösung finden. Jene aber, die sich widersetzen und Zweifel hegen gegen Seinen heiligen Willen und die seine Weisheit trotz allem nicht anerkennen wollen, müssen bekehrt werden. Jene wiederum, die sich nicht bekehren lassen, sind der Wunder Seiner Schöpfung nicht wert. Darum gehet hin und erzählt jedem von Seiner Göttlichen Ordnung und zerschmettert die hernach immer noch Ungläubigen ohne Reue, denn so lautet Sein Wille.«
    Es war einer der zentralen Texte in den Schriften des Ersten Raisa. Als einer der ersten vom ersten Stellvertreter Gottes niedergeschriebenen Texte kam ihm eine ganz besondere Bedeutung zu. Auf ihm fußte nicht nur die gesamte Gesellschaft, sondern auch der Lebenssinn eines jeden Kridan. Diese Textstelle, neben unzähligen anderen in den heiligen Schriften, war es, die die Kridan aus der Barbarei geholt und ihnen ihre Aufgabe als das von Gott erwählte Volk klar gemacht hatte.
    Alles, was vor der Zeit des Ersten Raisa in der Geschichte der Kridan passiert war, galt als Legende. Tatsächlich gab es darüber auch keine Aufzeichnungen, und sinnlose Wissenschaftsgebiete wie die menschliche Archäologie oder derartiges hatte sich nie entwickelt, weil das Interesse für die als barbarisch geltende Zeit nicht vorhanden gewesen war.
    Mit dem Überlichtflug hatte sich die Gesellschaft der Vogelartigen noch einmal grundlegend geändert. Nun waren sie in der Lage, die Göttliche Ordnung nicht mehr nur in ihrem eigenen Sonnensystem aufrecht zu erhalten. Nein, sie konnten sie auch den Ungläubigen bringen, auf die sie im Laufe ihrer ersten Flüge unweigerlich trafen.
    Kleinere Systeme mit Spezies, die noch keinen Weltraumflug entwickelt hatten, verleibten sie sich einfach ein. Jede noch so primitive Lebensform, jede noch so unbedeutende Welt wurde nach dem Willen Gottes eingenommen. Trafen die Kridan auf ein weltraumfahrendes Volk, das es ebenfalls schon geschafft hatte, einen Überlichtantrieb zu entwickeln, so wurden erbitterte Kriege geführt, bis sich die geschwächten Völker wohl oder übel den Kridan unterwerfen mussten, um das Überleben ihrer Spezies zu sichern.
    Aber nicht immer war ein Krieg notwendig. Die methanatmenden Sharaan waren da das prominenteste Beispiel. Zwar versteckten sie ihr vermutlich echsenhaftes Antlitz hinter Gesichtsschleiern und waren auch sonst sehr merkwürdig in ihren Ansichten und ihrem Verhalten, wie Sun-Tarin fand, aber auch sie teilten den Glauben an einen einzig wahren Gott und seine Ordnung. Nun, nicht hundertprozentig so, wie die Kridan es auslegten, aber doch nahe genug daran, um sich freiwillig den überlegenen Aggressoren anzuschließen, für die sie nun als Partner galten.
    Die Sharaan und ihre Schiffe übernahmen im kridanischen Reich vor allem Versorgungsaufgaben und Materialtransporte. Mit dem Anwachsen des Sternenreiches mussten immer entlegenere Außenposten mit Rohstoffen und Nahrung versorgt werden, und während man Ressourcenwelten erschloss, um den gesteigerten Bedarf nach Rohstoffen zum Bau von Kriegsschiffen nachzukommen, übernahmen die Methanatmer die Aufgabe, alles rechtzeitig zur Weiterverarbeitung oder Endfertigung an seinen Platz zu bringen.
    Die Integration der Sharaan in das kridanische Wirtschaftssystem war ohne Frage eine Erfolgsstory. Anders herum lief es auch an manchen Fronten nicht so gut. Bis vor kurzem hatten die Menschen noch erbitterten Widerstand leisten können, hatten sich als beinahe ebenbürtig herausgestellt. Das bestätigte von offizieller Seite natürlich niemand, aber Sun-Tarin machte sich nichts vor: Der Konflikt mit den Menschen hatte schon so lange gedauert, viel länger würden sich die Kridan mit den Schnabellosen nicht mehr aufhalten können, ohne ihre Ressourcen vollständig zu erschöpfen. Da nutzten auch die besten und schnellsten Sharaan-Transporte nichts.
    Noch eine unerfreuliche Geschichte war der gescheiterte Versuch, die feige Spezies der Xabong der Göttlichen Ordnung hinzuzufügen. Die geflügelten Affen gleichenden Wesen hatten sich in einem beispiellosen Exodus von ihrem Heimatplaneten Xabonga und aus den von ihnen beanspruchten Systemen entfernt, um einem andauernden Konflikt mit dem Reich der Kridan zu entgehen.
    Nach letzten Informationen hatten sie sich in das

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