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Frank, Suzanne - Die Hüterin von Jericho

Frank, Suzanne - Die Hüterin von Jericho

Titel: Frank, Suzanne - Die Hüterin von Jericho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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»Heilige Isis, jetzt geht’s schon wieder los!«
    Genau das hat der jungen Amerikanerin Chloe Kingsley noch gefehlt. Statt endlich in ihr eigenes 20. Jahrhundert zurück zugelangen, wird sie erneut durch Zeit und Raum katapultiert - und landet mitten im Meer.
    Das wäre kein Problem, müssten sich Meeresgöttinnen im frühzeitlichen Kanaan nicht ungewohnten, eher tödlich verlaufenden archaischen Ritualen unterziehen. Chloe kann den aufgebrachten Pharisäern entkommen und lernt auf der Flucht einen jungen König namens David kennen, der mit seinen Gefolgsleuten vor Jerusalem steht. Glücklich und erleichtert stellt sie fest, dass es Cheftu gelungen ist, ihr durch Zeit und Raum nachzureisen, und nun als Schreiber bei König David arbeitet. Selig vereint, müssen sich die beiden Liebenden neuen Gefahren stellen, denn auch die gierige RaEm, Chloes verbissenste Widersacherin, ist ihnen gefolgt. Mitten im Kampf um Jerusalem sind Chloe und Cheftu gezwungen, ihre Existenz - und ihre Liebe - erneut aufs Spiel zu setzen ...
    Die Autorin
    Suzanne Frank arbeitete als Journalistin für Tageszeitungen und Zeitschriften, bis sie auf ihren Reisen durch Europa und Ägypten die Inspiration für ihr großartiges Zeitreisenquartett gewann. Die Hüterin von Jericho ist der dritte Roman, bereits erschienen sind: Die Prophetin von Luxor und Die Seherin von Knossos. Die gebürtige Texanerin lebt heute in Dallas und arbeitet gerade an Twilight in Babylon , dem vierten und letzten Roman des Quartetts.
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2000
    Für Dan

    VORWORT
    Die Vergangenheit ist bekannt und ausgeleuchtet. Aus dem Schatten gemeißelt wird sie durch Details, die sich allen historischen Aufzeichnungen entziehen. Inwiefern überschattet diese Dunkelheit das, was wir bereits wissen?
    Was ist mit jenen Dingen, die nirgendwo verzeichnet sind?
    Was ist mit Kriegen, die nie geführt werden? Mit Seuchen, die besiegt werden, ehe sie sich ausbreiten können? Mit Anführern, die einem Anschlag entrinnen?
    Sind jene Dinge, die nicht festgeschrieben sind - die nie erzählten Wahrheiten, die Ereignisse, gute wie schlechte, deren Potenzial sich nicht erfüllt -, darum weniger lebendig?
    Oder leiht alles, was nicht geschah, dem Geschehenen Gestalt, Form und Glaubwürdigkeit, so wie in der Kunst der negative Raum die Struktur einer Gestalt umreißt?
    Letzten Endes sind die Wahrheiten, auf denen wir unser Leben gründen, uns nur zur Hälfte bekannt, weil wir nur jene Dinge sehen, von deren Existenz man uns berichtet.
    ERSTER TEIL

    1. KAPITEL
    Ich war kurz davor, im freien Raum zu ertrinken; dann verwandelte sich der freie Raum in Wasser.
    okay, im Wasser zu ertrinken, war wenigstens logisch.
    Andererseits konnte mir die Logik herzlich egal sein, falls ich sterben würde.
    Sterben?
    Ich riss den Mund zu einem Protestschrei auf und schluckte dabei prompt das zuvor erwähnte Wasser. Licht umfloss mich, auf der einen Seite blau getönt, auf der anderen rosafarben. Wo ging es hier nach oben? Automatisch strampelte ich vom Blau weg und auf das Rosa zu.
    Dann brach ich durch eine lachsfarbene Glasdecke und schnappte nach Luft, die meine Lunge in riesigen Schlucken trank. Um mich herum sah ich nichts als rosafarbenes Wasser unter einem rötlichen Himmel. Was in aller Welt? Dann spürte ich, wie es in meinen Knochen und meinem Blut pulsierte: das Wiedererkennen.
    Es gibt ein paar orte, die man sofort wieder erkennt; dieser hier gehörte für mich dazu. In diesem Wasser hatte ich an fast allen Küsten gespielt: in der Türkei, in Griechenland, Italien, Israel, im Libanon, in Marokko. Die Farben waren unverkennbar, der Geschmack unvergesslich.
    Ich war im Mittelmeer. Die aufgehende Sonne umarmte die mittlerweile blau-schwarze See mit rosa, goldenen und laven-delfarbenen Fingern.
    Ich war nicht mehr kurz vorm Ertrinken.
    Allerdings war es kaum besser, mitten im Mittelmeer zu treiben, ohne festes Land oder ein Schiff in Sichtweite. Meine Beine bewegten sich wie von selbst und hielten mich dadurch über den Wellen. Bibbernd schwamm ich auf der Suche nach einer wärmeren Strömung durch das Wasser. Ich kreuzte eine und wendete augenblicklich, um dorthin zurückzukehren.
    »Dagon sei erhoben!« Ich sah und hörte sie im selben Moment. Bevor ich wegkraulen konnte, flog ein breites, flaches Etwas auf mich zu, das sich über meinen Kopf und meine Arme legte und meine Bewegungsfreiheit einschränkte. Ich zappelte aus Leibeskräften, um mich zu befreien, doch ich

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