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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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an und sah sich dann im Raum um.
    »Was, ist er das?«
    Robbie musterte sie langsam von den Stiefeln bis zum sorgsam abgeschnittenen Haar. Dann warf er seinem Vormund einen Blick zu und kicherte. »Ich schätz mal, der passt. Wie heißt er denn?«
    Mr. Cunnington verdrehte Robbies rüder Manieren wegen die Augen und gab dem Jungen einen freundschaftlichen Klaps aufs Ohr. »Nimm dich in Acht, Robbie. Du wirst Mr. Walters fünf Stunden am Tag haben. Ich würde ihn an deiner Stelle nicht gleich verärgern.«
    Der Junge betrachtete Phillipa mit wissenden Augen und schenkte ihr einen Anflug von Lächeln. Sie erstarrte. Konnte es sein, dass er wusste? Das war doch unmöglich! Oder?
    »Ach, ich glaub, ich und der Professor kommen schon klar, wenn wir uns mal verständigt haben.«
    Verdammt und zum Teufel! Ob er nun Bescheid wusste oder nicht, dieser kleine Anarchist glaubte doch jetzt schon, die Oberhand zu haben. Wenn sie das nicht im Keim erstickte, würde ihr Aufenthalt hier unerträglich werden.
    Sie trat vor und streckte die Hand aus. »Ich bin Phillip Walters, Robert. Du darfst mich Mr. Walters nennen. Wir fangen morgen sofort nach dem Frühstück mit dem Unterrieht an. Ich erwarte dich pünktlich… und gebadet. Falls dem nicht so sein sollte, überwache ich die Badeprozedur höchstpersönlich.« Sie warf Robbie einen drohenden Blick zu. »Verstanden, Robert?«
    Der Junge war aschfahl vor Schrecken. Phillipa musste sich ein Lachen verbeißen. Sie glaubte nicht, dass sie in nächster Zeit noch irgendwelche Schwierigkeiten mit ihm haben würde. Cunnington zerzauste Robbie das Haar und grinste. »Gut. Das hätten wir. Man hat mir geraten, Ihnen zwanzig Pfund pro Jahr zu bezahlen, und Sie werden sich vermutlich jeden Penny doppelt verdienen müssen.«
    Er sah an ihr hinunter, registrierte mit scharfem Blick jedes Detail ihrer Kleidung. Phillipa wusste, dass ihre Sachen schlecht saßen und die eingetauschten Stiefel nahezu schändlich aussahen. Sie hoffte, dass das auch alles war, was er sehen konnte. Er schaute weg, tat so, als sähe er interessiert ins Feuer. »Ein kleiner Vorschuss gefällig? Sie werden gewisse Ausgaben tätigen müssen…«
    Gott sei Dank. Sie hatte nicht den Mut gehabt, darum zu bitten, aber ablehnen würde sie nicht. »Nun, meine Miete ist ein wenig überfällig, aber das kann noch ein wenig warten…« Sie konnte nicht warten.
Bitte lass mich nicht warten.
    Er schob die Hand in die Tasche. »Ich habe nur eine Fünf-Pfund-Note bei mir. Reicht das?« Er zog den Schein heraus und drückte ihn ihr in die Hand.
    Sie konnte es kaum glauben. Ein viertel Jahresgehalt als Vorschuss? Sogar Robbie war überrascht. Sie ertappte ihn dabei, wie er mit offenem Mund von ihrer Hand zum Gesicht seines Vormunds aufsah. Sie konnte es dem Jungen nicht verübeln. Hatte dieser Mann denn keine Vorstellung, was ein Pfund wert war?
    Sie verbeugte sich ehrerbietig vor Mr. Cunnington. »Danke, Sir. Wenn ich jetzt zu meiner Pension zurückkehren dürfte, um meine Sachen zu holen? Ich würde gerne noch heute Abend einziehen.«
    »Exzellent. Dann können Sie morgen in aller Frühe beginnen.« Cunnington brachte sie zur Tür. »Werden Sie uns beim Dinner Gesellschaft leisten?«
    Sie rechnete fest darauf. Denn wenn nicht, wäre sie morgen früh vermutlich nur noch ein Sack verschrumpelter Knochen. Dennoch zögerte sie. Je seltener sie sich ihrem neuen Arbeitgeber zeigte, desto geringer das Risiko, dass ihr ein Ausrutscher unterlief und sie sich verriet.
    »Wenn Sie mir ein Tablett aufs Zimmer schicken könnten, ich würde gerne noch -«
    »Sicher. Sie möchten natürlich auspacken und sich einrichten.« Er hielt ihr die Eingangstür auf, und Phillipa ermahnte sich, ihren Hut wieder aufzusetzen. »Wir sehen Sie dann also morgen früh.«
    Morgen. Als sich die Haustür hinter ihr schloss und Phillipa sich endlich gestattete, tief Atem zu holen, spürte sie, wie der Mut sie verließ. Wo hatte sie sich da nur hineinmanövriert?
    Und was, wenn sie nicht wieder hinausfand?

2. Kapitel
    James schloss die Tür hinter seinem neuen Angestellten und lauschte auf das Geräusch, das hohl durch die Gänge hallte. Einen Moment lang hatte er vergessen, wie erdrückend das Haus war. Das Gespräch mit dem dürren Hauslehrer hatte ihn abgelenkt.
    Phillip Walters. Ein sonderbarer Vogel, so viel war sicher. Er sah aus, als würde er sich aus dem Müllkübel kleiden und sich die Haare mit der Säge schneiden. Und wenn James sich nicht irrte, hatte

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