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Die schöne Rivalin

Die schöne Rivalin

Titel: Die schöne Rivalin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Geschäftsführer des Hotels Oasis kam auf die Terrasse und schwenkte lachend ebenfalls eine Zeitung.
    »Ein gutes Bild von Ihnen«, sagte er, »aber mit den gefärbten Haaren und dem Bart wird niemand Sie mehr erkennen.«
    Bonquour-Zero nickte. »Außerdem fliege ich übermorgen nach Hongkong und bleibe dort für mindestens zwei Jahre in der Zentrale.«
    »Ein guter Schachzug, Monsieur.«
    Charles du Bonquour, der große Mr. Zero, sah wieder übers Meer. Er war trotz allem zufrieden. Das Leben und die Freiheit zu retten war mehr wert als vier Schiffsladungen Heroin.
    Er reckte sich in der Sonne und beschloß, später ein paar Runden im Swimming-pool zu drehen. Hier im Hotel Oasis war er sicher, hier verriet ihn keiner.
    Das Hotel gehörte ihm …
    Etwa um diese Zeit bekam der Untersuchungshäftling Roger Corbet Besuch in seiner Zelle. Der Besucher war Kommissar Bouchard.
    »Nun werden Sie alles allein ausfressen müssen«, sagte der enttäuschte Kriminalist.
    Corbet lächelte überlegen. »Machen Sie sich doch nichts vor, lieber Kommissar. Was wollen Sie mir denn beweisen? Den Mann auf dem Foto habe ich zufällig am Strand getroffen. Er ging allein spazieren und wollte Feuer für seine Zigarette. Erst lange hinterher hab' ich dann erfahren, wer das gewesen ist. War mächtig stolz auf diese flüchtige Bekanntschaft!«
    Mit einem ganz neuen Fluch verließ Bouchard gleich darauf die Zelle. Diese Millionengangster sind wie Quallen, dachte er. Sie glitschen einem aus den Händen.
    In Hamburg hatte man sich darauf geeinigt, daß Mischa Heideck allein Sonja abholen sollte. Thomas Bruckmann mußte bei seiner noch immer geschwächten Frau bleiben und fühlte sich auch selbst nicht kräftig genug, um neue Aufregungen überstehen zu können.
    Mit dem nächstmöglichen Flugzeug ließ Mischa sich nach Paris bringen. In Orly charterte er eine Privatmaschine mit Pilot nach Lyon. Dort mietete er sich einen Sportwagen und raste die Saône hinauf nach Macon. Für ihn gab es keine Weingärten, keinen Duft von Reben und keine goldüberhauchten Hügel. Er fraß Kilometer, flitzte über die Straße und überholte andere Wagen mit heulender Hupe.
    Bombani und Sonja saßen gerade auf den Rücksitzen des ohne Benzin nicht mehr fahrbereiten Autos, tranken Wein aus der Flasche und lachten über Erzählungen, die Bombani aus seinem Leben zum besten gab, als Mischa wie ein Irrer aus einer Straße heraus auf den Marktplatz schoß und mit ohrenzerreißendem Quietschen vor dem CD-Wagen bremste. Bombani verschluckte sich, Sonja blieb der Mund offenstehen.
    Doch dann schrie sie: »Da ist er!«
    Mit einem Satz sprang sie aus dem Wagen, gleichzeitig stürzte auch Mischa aus dem seinen, und beide liefen sich mit ausgebreiteten Armen entgegen, trafen wie zwei Wellen des Meeres aufeinander, verschlangen sich ineinander und erlösten sich von aller Sehnsucht, aller Angst, allem Kummer durch einen langen, seligen Kuß.
    »Mischa …«, keuchte Sonja atemlos. »Oh, Mischa!«
    »Sonja! Ich liebe dich …«
    Wieder küßten sie sich, mitten auf dem Platz, und keiner nahm davon Notiz, denn Küssen gehört in Frankreich zum Selbstverständlichsten auf dieser Welt.
    Bloß Bombani war traurig. »Der Glückliche«, murmelte er und trank den letzten Rest aus der Rotweinflasche. So leer wie diese Flasche war nun sein Leben.
    Doch dann regelte sich für ihn alles ganz anders. Mischa hörte zu, was Sonja ihm zu erzählen hatte, und das fand er so großartig, daß er Bombani beide Hände entgegenstreckte:
    »Also habe ich es Ihnen zu verdanken, daß Sonja nichts geschehen ist. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dem Entführer, sobald ich ihm gegenüberstehen würde, den Schädel einzuschlagen – aber so, wie sich die Dinge nun darstellen … Sie sind wirklich der merkwürdigste Ganove unter der Sonne. Und Sie sollen nicht umsonst soviel mitgemacht haben. Wieviel wollen Sie?«
    Bombani fuhr auf. Sein schönes Gesicht spiegelte tiefste Beleidigung. »Schenken? Mir? Geld? Monsieur, wären Sie nicht Sonjas Verlobter, ich schlüge Sie zu Boden. Ein Bombani verdient sein Geld!« Er legte die Hand auf Sonjas Schulter. »Sie sind gekommen, Ihre Braut freizukaufen, nicht wahr? Gut – wieviel bieten Sie?«
    Mischa lächelte amüsiert. Er machte das Spielchen mit.
    »Was dachten Sie, mein Freund?«
    »Den Umständen entsprechend muß ich meine Ansprüche herunterschrauben. Nennen Sie eine Summe, die Sie zum Beispiel benötigen würden, um irgendwo wieder Fuß zu fassen. Ich

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