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Die schöne Schwindlerin

Die schöne Schwindlerin

Titel: Die schöne Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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wirklich von ihm überzeugt.
    Dalton hatte den Einsatz aus einem Grund übernommen, der mit normalem Gehorsam nichts zu tun hatte.
    Der Spionagechef des Liars Club arbeitete sich normalerweise durch die Rangordnung nach oben und erwarb sich durch Kameradschaftlichkeit und jahrelange Arbeit die Bewunderung und Loyalität seiner Agentenkollegen.
    Dalton hatte den Posten stattdessen nach dem Rückzug Simon Raines übernommen. Dalton hatte zwar über ein Jahr lang den Royal Four angehört, aber keiner seiner Männer wusste, dass er die Cobra gewesen war – ein Viertel jenes mächtigen Clubs vierer Lords, die darüber entschieden, auf wen die Waffe zielte, die jener Club aus Dieben und Attentätern darstellte, der sich Liars Club nannte.
    Begierig, wieder selbst am Intrigenspiel teilzunehmen, hatte er vor ein paar Wochen den Posten der Cobra geräumt und Männer befehligt, die ihm mit beißendem Argwohn begegnet waren.
    Während der letzten paar Wochen hatte er sich ein gewisses Maß an Anerkennung erworben, aber längst nicht den Respekt, der einen Befehlshaber und fünfzehn Männer in eine eingeschworene Truppe verwandelte.
    Also hatte er geschworen, die nächste Mission selbst zu übernehmen, um seinen Männern zu beweisen, dass er nicht nur einer von ihnen war, sondern auch verdammt gut in seinem Job.
    Natürlich hatte er, als er den Schwur geleistet hatte, keine Ahnung gehabt, wie schauderhaft dieser Einsatz wäre.
    Ich bin eine Waffe der Krone
, sagte er sich, während ihm vor den nächsten Stunden graute.
Eine schrecklich farbenprächtige Waffe mit hohen Absätzen.
    Alle warteten und starrten ihn gespannt an.
    Er konnte sie förmlich denken hören. Was bewirkte eine derart ungeheuerliche Erscheinung? Würden sie ihn sklavisch anbeten oder ihn, launisch wie sie waren, als vollkommenen Idioten abtun und ihm den Todesstoß versetzen?
    Da der Erfolg seiner Mission von Ersterem abhing, machte er jetzt besser Eindruck. Wer A sagte, musste auch B sagen.
    Er setzte ein überlegenes Grinsen auf und schleuderte die Spitzenmanschetten nach hinten, die aus seinen Ärmeln wogten. Dann verbeugte er sich theatralisch vor der Gastgeberin, wobei es ihm gelang, auf den hohen Absätzen nicht ins Wanken zu geraten. Schließlich richtete er sich auf und grüßte mit ausgebreiteten Armen die Menge unten im Ballsaal.
    »Ich… bin
hier«,
intonierte er überheblich.
    Die anwesenden Herren hoben nur die Augenbrauen und warfen einander belustigte Blicke zu, aber die Damen seufzten wie aus einem Mund und bearbeiteten ihre Begleiter sofort, ihm vorgestellt zu werden. Exzellent.
    Das Spiel konnte beginnen.
    Clara Simpson saß zwischen zwei recht verblühten Ladys und übte sich im Unsichtbarsein. Bei ihren Sofanachbarinnen schien es zu funktionieren, denn die beiden unterhielten sich angeregt über ihren Kopf hinweg.
    Bei Beatrice, ihrer Schwägerin, klappte es dummerweise nicht mehr, anderenfalls hätte sich Clara diese Veranstaltung nicht antun müssen. Allein der Gedanke, sie könnte heute Abend stundenlang frei sein, in der sicheren Gewissheit, dass keiner sie störte, weil die Familie den Ball besuchte…
    Bea war heute Nachmittag in Claras Zimmer geplatzt, um Clara von Zeichenfeder und Papier loszueisen. Das breite Gesicht ihrer Schwägerin trug einen unerbittlichen Ausdruck, und Clara wusste, es gab keinen Ausweg, was immer Beatrice auch im Sinn hatte.
    »Bitty und Kitty gehen heute Abend zum Rochester-Ball mit, Clara. Du musst als Anstandsdame mitkommen.«
    Clara hatte versucht, sich zu weigern, obwohl sie wusste, dass es nicht helfen würde. »Ich möchte nicht zum Ball der Rochesters. Ich bin noch in Trauer.«
    »Muss das immer noch sein, Clara? Mein Bruder ist seit über einem Jahr tot. Man könnte meinen, du grämst dich immer noch um meinen armen Bentley.«
    »Vielleicht tue ich das.« Tatsächlich hatte sie keine Lust, sich eine neue Garderobe zuzulegen, denn sie sparte jeden Penny für den Tag, an dem sie aus dem Haus hier auszog.
    Beatrice erstarrte. »Also, du übst nicht gerade Rücksicht, was mein Zartgefühl angeht. Du erinnerst mich jeden Tag an den Verlust. Und was sollen die Leute sagen, wenn
ich
nicht mehr in Trauer bin?«
    Ah, das war der Punkt. »Vielleicht ziehst du etwas…«
    »Oh, pfui! Ich sehe in allem, was nur annähernd schwarz ist, entsetzlich aus, und das weißt du. Bentley hätte nie erwartet, dass ich mich so lange so unvorteilhaft kleide.«
    »Ich denke darüber nach, Beatrice«, sagte Clara wie immer,

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