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Die schöne Schwindlerin

Die schöne Schwindlerin

Titel: Die schöne Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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ein flacher Bauch und ein faszinierender Schnitt dieser dummen Breeches…
    Aber er war natürlich ein Halunke. Das Einzige, was noch schlimmer war als ein großer, gut aussehender Mann, war ein großer, gut aussehender Mann, der nicht die Wahrheit sagte. Und die sagte er definitiv nicht.
    Lügner
, dachte Clara wütend, während sie sorgsam darauf bedacht war, ihre ausdruckslose Miene zu halten.
    Lügner
und
Dieb
und…
    Sie fing sich gerade noch, bevor sie losmarschieren und den Schuft enttarnen konnte. Warum war er hier und bediente sich dieses Namens? Was bezweckte er damit?
    Er schien vorzuhaben, sich in der Aufmerksamkeit der nach Neuigkeiten gierenden Gesellschaft zu suhlen – das Rätsel zu manipulieren, das den nebulösen Sir Thorogood umgab, den Schöpfer jener bissigen Karikaturen, die die Gesellschaft so liebte.
    Sie musste nachdenken. Sie konnte ihn nicht öffentlich bloßstellen, ohne die eigene Anonymität einzubüßen. Dadurch würde sie die Arbeit verlieren, die ihr mittlerweile so viel bedeutete. Sie musste ihn auf anderem Wege auffliegen lassen. Sie musste näher an diesen Fremden herankommen, nah genug, um ihn zu überlisten und seine Lügen ausplaudern zu lassen.
    Sie schob sich zu den Frauen durch, die ihn umdrängten wie Tauben die Hand voller Körner. Die wenigen Männer sahen sich genötigt, unzählige Honneurs zu machen.
    Einen Augenblick später verlor sich Clara zwischen rauschenden Stoffbahnen in einem Miasma verschiedenster Parfüme. Auf beiden Seiten drängten die Damen begeistert nach vorn, erpicht darauf, die Aufmerksamkeit des großen Fremden zu erheischen. Eine der Damen sah in Claras Richtung, staunte einen Moment lang, taxierte sie tückisch und tat dann ihre weiblichen Reize ab.
    Ein seidener Ellenbogen stieß Clara in die Rippen. Sie wich aus, und ein hochhackiger Schuh trat ihr auf die Zehen. In diesem Schwarm aus Frauen kam sie nicht voran. Ihre antrainierte Unaufdringlichkeit arbeitete jetzt gegen sie. Zwischen all den Damen mit ihren kostbaren Kleidern und kunstvollen Frisuren, da, wo alles den Verstand minimieren und den Busen maximieren sollte, blieb Clara unbemerkt. Clara trat zurück, und sogleich füllte die nächste spektakuläre Lady die Lücke, die sie hinterlassen hatte. Über die aufgeplusterten Frisuren hinweg, die den Fremden umgaben, konnte sie den durchtriebenen Schurken die schönsten Busen und prächtigsten Federn anlächeln sehen, während der Rest der Damen verzweifelt am äußeren Rand hing.
    Wie kam sie näher heran? Sie hatte jeden Grund, sich zu bemühen, denn dieser Mann konnte alles ruinieren, was sie erreicht hatte. Wie konnte sie seine Aufmerksamkeit von der Creme der Londoner Schönheiten auf sich selber umlenken?
    Wie, ohne selbst eine davon zu sein…?
    Nun, wenn es das war, was ihm ins Auge stach, dann würde sie genau das einsetzen. Brüste und Wimpern hatte sie schließlich auch. Was sie brauchte, war etwas Hilfe, sie richtig einzusetzen.
    Clara fühlte sich schlagartig besser. Das war wirklich ziemlich raffiniert von ihr. Wenn die da atemberaubend waren, müsste sie noch atemberaubender sein. Wenn die da dumm waren, müsste sie die Dümmste von allen sein.
    Denn wer hätte eine atemberaubende, dumme Frau für irgendetwas anderes als nutzlos und bloße Zierde gehalten? Genau genommen wäre das ihrer Verkleidung als unscheinbarer Blaustrumpf weit überlegen. Warum hatte sie nicht schon früher daran gedacht? Die Welt durfte sie nicht im Mindesten für nachdenklich halten, sie musste wie das absolute Gegenteil erscheinen.
    Clara machte sich entschlossenen Schritts auf die Suche nach Beatrice. Sie hatte einen Hochstapler zu enttarnen.
    Dalton bewegte sich durch das Meer der Frauen, die sich um ihn scharten, und behielt die Gentlemen im Auge. Irgendwo, in irgendeinem Salon oder Ballsaal, stand heute Abend auch der Mann, der sich Sir Thorogood nannte. Dalton war entschlossen, jeden Herrn der Gesellschaft mit seiner abscheulichen Gegenwart zu behelligen, bis er den Kerl gefunden hatte.
    Er näherte sich einer Ansammlung von Gentlemen, die ihm Platz machten und ihn neugierig ansahen. Die meisten zumindest. Einer warf ihm einen giftigen Blick zu und stürmte wortlos davon.
    »Da sage ich doch, hoffentlich ist der Bursche nicht krank«, bemerkte Dalton in seiner schmalzigen Thorogood-Stimmlage. »Es ist ja so unangenehm, sich auf einem einfachen Ball etwas einzufangen.«
    Die Männer sahen einander an. Der Jüngste, ein aufgeschossener Kerl, der kaum

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