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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Module eins, zwei und drei stehen lassen, alle anderen entfernen. Symmetrieeinheit phi-null-sieben rotieren lassen, Differential-Koeffizient I-Vektor bilden, unter Verwendung der Isospin-Matrix-Funktion. I-Koeffizient von Schaltbrett zwei übernehmen. Darstellung auf dem Schirm im gewöhnlichen Rechteck-Format.“
    Er sah zu, wie die Maschine seine Befehle in Zeichen umsetzte, die auf einem der kleinen Hilfsschirme im Schaltpult erschienen. Zustimmend nickend wandte er sich der Tastatur zu und tippte eine lange Zahlenfolge ein.
    „Fortfahren.“
    Der untere Teil des Schirms erlosch, Sekunden später begann er, sich erneut mit Zeichenmustern zu füllen. Clifford verfolgte den Vorgang konzentriert. Sein Geist ging ganz darin auf, die verborgenen Gesetze zu durchdringen, mit denen die Natur Raum, Zeit, Materie und Energie zueinander in Beziehung gesetzt hatte.
    In den frühen Neunzehnhundertneunzigern hatte der deutsche Physiktheoretiker Carl Maesanger die lang erwartete Vereinte-Felder-Theorie formuliert. Er fasste die Phänomene der „starken“ und „schwachen“ nuklearen Kräfte, der elektromagnetischen Kraft und der Schwerkraft zu einem verbundenen System von Gleichungen zusammen. Nach dieser Theorie konnten alle bekannten Felder als Projektionen in die Einsteinsche Raumzeit ausgedrückt werden. Maesanger benutzte dazu komplexe Wellenfunktionen, die ein übergeordnetes, sechsdimensionales Kontinuum bezeichneten. Mit der Vorliebe der Deutschen für zusammengesetzte Wörter hatte er für dieses Kontinuum den Namen Sechsrechtwinkelkoordinatenraumkomplex gewählt. Die restliche Welt zog die Bezeichnung SK-Raum vor, und später verwendete man allgemein nur noch das Kürzel K-Raum.
    Maesangers Universum setzte sich aus K-Wellen zusammen. Diese Wellen waren Schwingungsbündel, deren Komponenten um jede der sechs Achsen schwingen konnten, die das System definierten. Die Dimensionskomponenten wurden Resonanzmodi genannt, und die Merkmale der jeweiligen K-Wellen-Funktion wurden bestimmt durch die Resonanzkombination, aus der die Welle bestand.
    Die vier unteren Modi konnten in ihren Auswirkungen beobachtet werden. Sie entsprachen in ihren Dimensionen der relativistischen Raumzeit und definierten so die Struktur des leeren Universums. Raum und Zeit wurden nämlich nicht als passiver Hintergrund gesehen, vor dem die Partikel und Kräfte die ihnen innewohnenden Funktionen erfüllen konnten; sie galten vielmehr als eigenständige, objektive und quantifizierbare Realitäten. Die Vorstellung galt nicht mehr, dass der leere Raum das war, was entstand, wenn man alles Berührbare aus ihm entfernt hatte.
    Die neu eingeführten höheren Modi bestanden aus Vibrationskomponenten, die in rechten Winkeln zu allen anderen Koordinaten der gewöhnlichen Raumzeit standen. Die Auswirkungen der höheren Modi nahmen daher im Universum keinen Raum in Anspruch, der mit den Sinnen der Menschen oder mit ihren Instrumenten erfasst werden konnte. Sie konnten im wahrnehmbaren Universum nur als dimensionslose Punkte auftreten. Die Interaktion zwischen ihnen hing von den jeweils beteiligten K-Funktionen ab. Anders ausgedrückt: Sie erschienen als Elementarpartikel.
    Die populäre Einschätzung des Partikels als glattes, winziges Kügelchen aus „irgendetwas“ war ein Modell, an dem man wegen seiner beruhigenden Vertrautheit seit Jahrzehnten eisern festgehalten hatte, trotz der Entdeckung der Quanten-Wellen-Wirkungsweisen. Jetzt endlich konnte das Modell zur letzten Ruhe gebettet werden. Man erkannte jetzt, dass das „Massive“ nur eine Illusion der makroskopischen Welt war. Selbst der Radius des Protons erschien jetzt nur noch als Manifestation in der Wahrscheinlichkeits-Raumverteilung einer Punkt-K-Funktion.
    Wenn höhere und niedere Resonanzen gemeinsam auftraten, führte dies zur Entstehung von Einheiten, die die Tendenz aufwiesen, in ihrem Zustand der Bewegung oder der Ruhe zu verharren, zur Entstehung von Massen also, die sich im gewöhnlichen Raum beobachten ließen. Eine 5-D-Resonanz produzierte ein wenig Masse und konnte über die elektromagnetischen und schwächeren Kräfte interagieren. Eine volle 6-D-Resonanz produzierte sehr viel Masse und verfügte zusätzlich über die Fähigkeit, auch über die starken nuklearen Kräfte zu interagieren.
    Es gab auch die Möglichkeit, dass die höheren Modi losgelöst allein existierten, ohne eine Vibrationskomponente in der gewöhnlichen Raumzeit. So entstanden Zentralpunkte der Interaktion, deren

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